Chlamydieninfektionen

VonMargaret R. Hammerschlag, MD, State University of New York Downstate Medical Center
Überprüft/überarbeitet Apr. 2023 | Geändert Aug. 2023
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Chlamydien sind Bakterien, die Krankheiten beim Menschen verursachen, einschließlich sexuell übertragbarer Infektionen (STI) und Infektionen der Augen und Atemwege.

Drei Arten von Chlamydien verursachen Krankheiten beim Menschen. Diese sind:

  • Chlamydia trachomatis

  • Chlamydophila pneumoniae

  • Chlamydia psittaci

Chlamydia trachomatis

C. trachomatis können Infektionen in vielen Organen des Körpers verursachen, z. B. Harnröhre, Gebärmutterhals und Rektum. Sie verbreiten sich in erster Linie beim Geschlechtsverkehr, können aber auch von einer schwangeren Frau auf ihr neugeborenes Kind übertragen werden. (Siehe auch Chlamydien- und andere Nicht-Gonokokken-Infektionen.)

C. trachomatis ist die häufigste bakterielle Ursache für eine sexuell übertragbare Infektion (STI) in den USA. STI sind Infektionen, die bei sexuellen Kontakten von Person zu Person übertragen werden.

Bei einer Übertragung durch sexuellen Kontakt können C. trachomatis die folgenden Infektionen verursachen:

Eine schwangere Frau, die mit C. trachomatis infiziert ist, kann die Infektion während der Geburt auf ihr Baby übertragen, was bei dem Neugeborenen eine Augeninfektion (Konjunktivitis) oder Lungenentzündung (Pneumonie) auslösen kann. Um diese Infektionen bei Neugeborenen zu verhindern, wird eine universelle Vorsorge und Behandlung von schwangeren Frauen durchgeführt. Diese Maßnahmen haben das Vorkommen von Konjunktivitis und Lungenentzündungen bei Neugeborenen in den Vereinigten Staaten stark reduziert.

Bestimmte Stämme von C. trachomatis verursachen eine andere Augeninfektion, ein sogenanntes Trachom. Bei einem Trachom handelt es sich um eine lang andauernde Infektion der Bindehaut des Auges (der dünnen Haut auf der Oberfläche der Augen sowie der Innenflächen der Augenlider); es ist die führende vermeidbare Ursache von Blindheit auf der Welt, vor allem in Afrika südlich der Sahara. Ein Trachom ist in den Vereinigten Staaten sehr selten. Die Krankheit tritt vornehmlich bei Kindern zwischen drei und sechs Jahren auf. Die Infektion erfolgt durch Kontakt mit Ausfluss aus Augen oder Nase einer infizierten Person, z. B. durch Kontakt mit kontaminierten Händen, Kleidung oder Handtüchern. Außerdem können Insekten die Krankheit verbreiten.

Chlamydophila pneumoniae

C. pneumoniae können die Lungenentzündung Pneumonie verursachen. C. pneumoniae werden von Mensch zu Mensch übertragen, wenn Infizierte husten oder niesen und andere in engem Kontakt mit ihnen die Bakterien enthaltenden Tröpfchen einatmen.

Viele Fälle von Lungenentzündungen, die außerhalb eines Krankenhauses entstehen, können durch C. pneumoniae verursacht werden. Infektionen mit C. pneumoniae stellen ein besonderes Risiko für Menschen in Pflegeheimen, Schulen, Militärlagern, Gefängnissen und in anderen beengten Wohnverhältnissen dar. C. pneumoniae können auch Auslöser einer reaktiven Atemwegserkrankung sein (eine Diagnose, die der Arzt bei Verdacht auf Asthma stellt, das noch nicht bestätigt wurde).

Chlamydia psittaci

C. psittaci verursachen die Papageienkrankheit (Psittakose), eine seltene Form der Lungenentzündung. Psittakose ist eine seltene Infektion.

C. psittaci kommt bei als Haustieren gehaltenen Vogelarten wie Papageien, Sittichen und Nymphensittichen und bei Geflügel vor. Psittakose kann bei Haustierhaltern, Tierärzten und Arbeitern in der Geflügelindustrie auftreten, die mit Puten oder Enten in Kontakt kommen. Menschen können sich infizieren, wenn sie Staub aus dem Dreck infizierter Vögel einatmen.

Es kam zu Ausbrüchen unter Arbeitern in Geflügelverarbeitungsbetrieben von Puten und Enten.

Symptome von Chlamydieninfektionen

Die Symptome einer Chlamydieninfektion variieren je nach Art, welche die Infektion ausgelöst hat.

Chlamydia trachomatis

Die meisten Menschen mit einer sexuell übertragenen Chlamydieninfektion, insbesondere Frauen, haben keine Symptome. Wenn Symptome vorliegen, variieren sie nach Geschlecht und Infektionsherd:

  • Frauen können einen auffälligen Scheidenausfluss oder ein Brennen beim Wasserlassen aufweisen.

  • Männer können ein Brennen beim Wasserlassen feststellen. Außerdem kann es zu Ausfluss aus dem Penis und Schmerzen oder Schwellungen in einem oder beiden Hoden kommen.

  • Männer und Frauen können bei einer rektalen Infektion Schmerzen im Mastdarm, Ausfluss und/oder Blutungen aufweisen.

Chlamydophila pneumoniae

Personen mit Atemwegsinfektionen durch C. pneumoniae können Heiserkeit und Halsschmerzen verspüren, bevor sich ein Husten entwickelt.

Chlamydia psittaci

Mit C. psittaci infizierte Personen können Fieber, starke Kopfschmerzen und Husten haben.

Komplikationen von Chlamydieninfektionen

Wenn bei Frauen eine Chlamydieninfektion im Fortpflanzungssystem unentdeckt bleibt, kann diese eine Beckenentzündung verursachen, die zu einer schweren, dauerhaften Schädigung des Fortpflanzungssystems der Frau führen kann. Diese Schädigung kann zu Unfruchtbarkeit oder einer lebensbedrohlichen ektopen Schwangerschaft (außerhalb des Mutterleibs, gewöhnlich in einem Eileiter) führen.

Diagnose von Chlamydieninfektionen

  • Bei C. trachomatis: Nukleinsäureamplifikationstests

  • Bei C. pneumoniae: Nukleinsäureamplifikationstests

  • Bei C. psittaci: Bluttests oder Polymerase-Kettenreaktionstests

C. trachomatis identifiziert man am besten durch Nukleinsäureamplifikationstests (NAAT), die an Urinproben und Vaginalabstrichen durchgeführt werden. NAAT-Tests werden durchgeführt, um nach dem einzigartigen genetischen Material eines Organismus, seiner DNA oder RNS zu suchen. Dabei handelt es sich um Nukleinsäuren. Für den NAAT wird ein Verfahren eingesetzt, bei dem die Menge der DNA oder RNS der Bakterien erhöht wird, damit sie leichter identifiziert werden kann.

C. pneumoniae werden durch NAAT oder durch Abstriche aus dem Rachen mit anschließendem Anlegen einer Zellkultur des Organismus im Labor diagnostiziert.

C. psittaci wird hauptsächlich bei Menschen vermutet, die engen Kontakt mit Vögeln hatten, in der Regel mit Papageien oder Sittichen, sowie bei Tierärzten und Arbeitern in der Geflügelverarbeitungsindustrie von Puten und Enten. Ärzte bestätigen die Diagnose, indem sie Bluttests durchführen, um Antikörper nachzuweisen, und bestimmte Labore können auch Tests mit der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) durchführen. Bei PCR wird eine Blutprobe entnommen. Die PCR-Technik vervielfältigt die Menge an bakterieller DNS, sodass die Bakterien schneller identifiziert werden können.

Vorsorgeuntersuchungen

Weil Chlamydieninfektionen im Genitalbereich so häufig sind, und weil viele infizierte Frauen keine oder nur leichte Symptome haben, werden Tests auf Chlamydieninfektionen und andere sexuell übertragbare Infektionen für bestimmte sexuell aktive Jugendliche und Erwachsene empfohlen. Für weitere Informationen siehe Screening auf Chlamydieninfektionen.

Behandlung von Chlamydieninfektionen

  • Antibiotika

Chlamydieninfektionen werden mit Antibiotika behandelt. Schwangere Frauen erhalten Azithromycin. Personen, die nicht schwanger sind, erhalten Doxycyclin oder Azithromycin.

Aktuelle Sexualpartner sollten ebenfalls mitbehandelt werden. Infizierte Menschen und ihre Sexualpartner sollten erst wieder Geschlechtsverkehr haben, nachdem die Behandlung mindestens eine Woche lang durchgeführt wurde.

Vorbeugung gegen Chlamydieninfektionen

Sichere Sexualpraktiken werden empfohlen, um das Risiko für die Ausbreitung von C. trachomatis auf andere Personen einzudämmen. (Siehe auch Vorbeugung vor Chlamydieninfektionen.)

Das Screening und die Behandlung von schwangeren Frauen sind die effektivsten Methoden, um eine Übertragung von C. trachomatis auf das neugeborene Kind zu verhindern.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

  1. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Chlamydien – Informationsblatt der CDC: Eine Quelle mit Informationen zu Chlamydien, unter anderem zu den Risikofaktoren, der Vorbeugung und Behandlung.