Submandibularraum-Infektion

(Ludwig-Angina; Angina Ludovici)

VonAlan G. Cheng, MD, Stanford University
Überprüft/überarbeitet Feb. 2024
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Eine Submandibularraum-Infektion ist eine bakterielle Infektion der Gewebe unter dem Mund.

  • Eine Infektion des Submandibularraums kann Schmerzen und Druckempfindlichkeit unter der Zunge und/oder unter dem Kiefer verursachen, und Schwellungen, die die Atemwege verlegen können.

  • Die Diagnose einer Submandibularraum-Infektion basiert in der Regel auf der Untersuchung des Mundes, manchmal kann auch eine CT benötigt werden.

  • Ärzte führen einen Beatmungsschlauch ein, um die Atemwege offen zu halten, und verabreichen Antibiotika.

Bakterien können sich ausgehend von einem infizierten unteren Zahn in das Gewebe unter und um die Zunge ausbreiten. Bei Menschen mit schlechter Mundhygiene und bei Menschen, denen ein Zahn gezogen wurde oder die einen Kieferbruch hatten, besteht ein höheres Risiko. Die Infektion verursacht Schwellungen, die die Luftröhre blockieren können, was zu Atembeschwerden bis hin zum Ersticken führen kann.

Symptome einer Infektion des Submandibularraums

Von einer Submandibularraum-Infektion betroffene Personen haben Schmerzen und weisen Druckempfindlichkeit unter der Zunge und/oder unter dem Kiefer auf. Der Schmerz wird beim Öffnen des Mundes oder beim Schlucken stärker.

Fieber und Schüttelfrost sind häufige Begleitsymptome.

Später verschlimmert sich die Schwellung, was zu Speichelfluss führen kann, und die Betroffenen können beim Einatmen ein Geräusch (z. B. Quietschen oder Keuchen) machen (als Stridor bezeichnet). Nach Einsetzen der Schwellung kann es innerhalb von Stunden zur Blockierung der Luftröhre und zum Tod kommen.

Diagnose einer Infektion des Submandibularraums

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Manchmal Computertomographie

Die Diagnose einer Submandibularraum-Infektion basiert häufig auf der Untersuchung des Mundes.

Wenn die Diagnose unklar bleibt, wird eine Computertomographie (CT) durchgeführt. Falls jedoch eine Verlegung der Luftröhre droht, wird sofort eine Behandlung eingeleitet und die CT verschoben.

Behandlung einer Infektion des Submandibularraums

  • Ein Beatmungsschlauch mit anschließendem operativem Eingriff, um Eiter aus dem infizierten Bereich abzuleiten

  • Antibiotika

Die Behandlung einer Submandibularraum-Infektion muss schnell erfolgen, um eine Blockierung der Luftröhre zu verhindern.

Der Patient wird in den Operationssaal gebracht. Der Arzt führt mithilfe eines dünnen, flexiblen (faseroptischen) Beobachtungstubus einen Atemschlauch aus Kunststoff durch die Nase in die Luftröhre (Trachea) ein. Dieser Schlauch hält die Atemwege geöffnet. Dann eröffnet der Arzt den infizierten Bereich chirurgisch, damit die Infektion ablaufen kann.

Wenn kein Beatmungsschlauch gelegt werden kann, wird eine Tracheotomie durchgeführt.

Antibiotika wie Ceftriaxon und Clindamycin werden in die Vene gespritzt.