Gesunde Säuglinge sollten in ihrem ersten Lebensjahr häufig vom Arzt untersucht werden. Vorsorgeuntersuchungen (auch U-Untersuchungen genannt) werden in der Regel innerhalb weniger Tage nach der Geburt bzw. im Alter von 2 Wochen und im Alter von 1, 2, 4, 6 und 9 Monaten durchgeführt. Während dieser Termine überwacht der Arzt Wachstum und Entwicklung des Säuglings gemäß altersspezifischer Richtlinien und stellt den Eltern Fragen darüber, wie sich das Kind entwickelt hat (siehe die Tabelle Meilensteine der Entwicklung – Die ersten 12 Lebensmonate). Gelegentlich werden Tests durchgeführt und bei vielen Terminen wird der Säugling vom Arzt gegen verschiedene Krankheiten geimpft (siehe Impfplan für Kinder).
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen hat der Arzt außerdem die Möglichkeit, den Eltern Ratschläge zum Essen, Schlafen und Verhalten sowie zur Sicherheit, Ernährung, körperlichen Aktivität und zu gesundheitsrelevanten Gewohnheiten zu geben. Die Eltern werden vom Arzt auch darüber informiert, welche Veränderungen in der Entwicklung des Säuglings bis zum nächsten Termin zu erwarten sind.
Untersuchung
Bei jeder Untersuchung werden Länge und Größe, Körpergewicht und Kopfumfang des Säuglings gemessen. Der Arzt untersucht den Säugling auf verschiedene Anomalien, unter anderem auch auf Erbkrankheiten oder Geburtsfehler.
Die Augen und die Sehkraft werden untersucht. Bei Säuglingen, die zu früh auf die Welt kommen (vor Vollendung von 32 Wochen in der Gebärmutter), sind in der Regel häufigere Augenuntersuchungen durch einen Spezialisten notwendig. Dieser untersucht diese Babys auf Frühgeborenenretinopathie (eine Augenerkrankung, die bei Säuglingen auftritt, die vor der vollständigen Entwicklung der Blutgefäße in den Augen geboren werden, und die zur Blindheit führen kann) sowie auf Refraktionsfehler, die zu verschwommener Sicht führen. Diese Erkrankungen treten häufiger bei Säuglingen auf, die Frühgeburten waren.
Der Arzt untersucht die Hüften des Säuglings, um herauszufinden, ob die Hüftgelenke locker oder verschoben sind (Entwicklungsbedingte Dysplasie der Hüfte). Es werden auch die Zähne des Säuglings untersucht, ob sie bereits vorhanden sind und ob sie Karies aufweisen. Zudem wird der Mund auf Mundfäule (Soor) untersucht, einer bei Säuglingen häufig auftretenden Pilzinfektion.
Des Weiteren werden Herz, Lunge, Bauchraum, Arme und Beine und Genitalien untersucht.
Vorsorgeuntersuchungen
Die Säuglinge werden bei Screening-Tests auf das Risiko bestimmter Erkrankungen untersucht.
Bluttests werden durchgeführt, um auf Anämie, Sichelzellanämie und Kontakt mit Blei zu untersuchen.
Kurz nach der Geburt finden Hörtests statt, um mögliche Hörstörungen oder Hörverlust festzustellen (siehe Neugeborenen-Screening). Diese Untersuchungen werden zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt, sollte es neue Bedenken bezüglich der Entwicklung des Gehörs geben (siehe auch Hörschäden bei Kindern).
Säuglinge werden bei allen Früherkennungsuntersuchungen ab dem Säuglingsalter mit einem Fragebogen auf Tuberkulose-Risikofaktoren untersucht. Kinder tragen ein Risiko, wenn sie mit TB in Berührung kamen, wenn sie in Gebieten der Welt geboren oder gereist sind, in denen TB häufig vorkommt (andere Länder als USA, Kanada, Australien, Neuseeland oder Nordeuropa), wenn ein Familienmitglied von ihnen mit TB infiziert ist, wenn ihre Eltern Immigranten sind oder enge Beziehungen zu Immigranten pflegen, die kürzlich aus einem Gebiet gekommen sind, in dem TB häufig vorkommt, oder wenn diese kürzlich in Haft waren. Bei Säuglingen mit Risikofaktoren werden dann üblicherweise Screening-Tests auf Tuberkulose durchgeführt.
Sicherheit
Bei diesen Untersuchungen erhalten die Eltern vom Arzt altersspezifische Sicherheitsrichtlinien.
Ab der Geburt bis zum Alter von 12 Monaten gelten für Säuglinge die folgenden Sicherheitsrichtlinien:
Einen Autositz verwenden, der gegen die Fahrtrichtung installiert werden kann, und diesen auf einem der Rücksitze im Fahrzeug einrichten.
Den Warmwasserbereiter auf maximal 49 °C einstellen.
Stürze von Wickeltischen und Treppen vermeiden.
Säuglinge jedes Mal zum Schlafen auf den Rücken auf eine festen, flachen Matratze legen, das Kind nicht im gemeinsamen Bett schlafen lassen, keine Kissen, Schutzpolster, schlecht passende Bettlaken, Kuscheltiere oder anderes Spielzeug, Daunendecken, Gewichtsdecken oder lockere Decken in das Kinderbett legen. (Siehe auch die Randleiste Sicher im Schlaf: Reduzierung des Risikos von plötzlichem Kindstod.)
Säuglingen keine Nahrungsmittel oder Gegenstände geben, an denen sie ersticken oder die sie einatmen können.
Keine Laufstühle benutzen.
Sicherungen an Schränken anbringen und Steckdosen abdecken.
Säuglinge in der Badewanne, in der Nähe von Schwimmbecken oder anderen Gewässern und beim Laufenlernen aufmerksam beaufsichtigen.
Bild mit freundlicher Genehmigung der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), National Center for Injury Prevention and Control (Hilfsmittel für Sicherheit im Verkehr). Diese Anleitung der CDC gilt für die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Vorschriften können in anderen Ländern unterschiedlich sein.
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Ernährung und körperliche Aktivität
Die Empfehlungen zur Ernährung von Säuglingen sind altersspezifisch. Eltern können vom Arzt Unterstützung bei der Entscheidung zwischen Stillen und Flaschenernährung sowie Informationen zu fester Nahrung erhalten.
Eltern sollten für ihre Säuglinge eine sichere Umgebung zur Erkundung schaffen, in der sie sich frei bewegen können. Das Spielen im Freien sollte schon ab dem Kleinkindalter gefördert werden.
Die Zeit am Bildschirm (z. B. Fernsehen, Videospiele, Mobiltelefone und andere tragbare Geräte und Computerzeit, die nicht zu Lehrzwecken dient) kann zu Inaktivität und Fettleibigkeit führen. Die Zeit, die ein Kind an Geräten mit Bildschirmen verbringt, sollte ab der Geburt und bis zum Ende des Jugendalters beschränkt werden.