Auch wenn die Geburtswehen und die Entbindung jedes Mal unterschiedlich verlaufen, ist ihnen dennoch ein allgemeiner Ablauf gemeinsam. Werdende Mütter sollten eine annähernde Vorstellung darüber haben, welche Veränderungen ihr Körper durchläuft, bis sie das Kind zur Welt bringen, und auf welche Weise sie dabei unterstützt werden können. Auch müssen sie gewisse Entscheidungen treffen, beispielsweise darüber, ob eine unterstützende Person (wie der andere Elternteil) dabei sein und wo das Kind geboren werden soll.
Es gibt verschiedene Entbindungsorte. Frauen können in einem Krankenhaus, in einer Entbindungsklinik oder zu Hause entbinden.
Die Entbindung im Krankenhaus hat den Vorteil, dass medizinisches Personal und medizinische Geräte sofort verfügbar sind, wenn unerwartete Komplikationen während der Wehen und der Entbindung oder nach der Entbindung auftreten. Beispiele für solche Komplikationen sind übermäßige Uterusblutungen bei der Entbindung, Plazentaablösung, fötaler Distress, Schulterdystokie (die Schulter des Fötus bleibt am Schamknochen der Frau hängen und das Kind im Geburtskanal stecken), Notwendigkeit eines Kaiserschnitts oder Anomalien oder Anzeichen von Distress beim Neugeborenen.
Entbindungskliniken befinden sich in der Regel in oder in der Nähe eines Krankenhauses, sodass bei Bedarf eine Notfallversorgung verfügbar ist.
Manche Frauen entscheiden sich für eine Entbindung zu Hause, und diese Entscheidung ist in vielen Ländern weit verbreitet. Wenn eine schwangere Frau plant, zu Hause zu entbinden, sollte sie sicherstellen, dass sie das gleiche Maß an Schwangerschaftsvorsorge durch eine medizinische Fachkraft in Anspruch nimmt, wie wenn sie in einem Krankenhaus oder in einer Entbindungsklinik entbinden würde. Sie sollte auch sicherstellen, dass sie keine Komplikationen oder ein erhöhtes Komplikationsrisiko hat, wenn die Wehen kurz bevorstehen. Eine Hausgeburt sollte von einer ausgebildeten und zugelassenen medizinischen Fachkraft betreut werden, die mit einem Krankenhaus zusammenarbeitet und einen Plan hat, um innerhalb von 30 Minuten oder weniger ins Krankenhaus zu kommen, wenn Komplikationen auftreten. In einigen Ländern sind zugelassene medizinische Fachkräfte (wie z. B. zertifizierte Hebammen) häufig nicht verfügbar, und die Geburten werden von Laienhebammen oder traditionellen Geburtshelfern unterstützt.
Für viele Frauen ist die Anwesenheit ihres Partners oder einer anderen unterstützenden Person, wie z. B. eine Geburtsbegleiterin oder Fachärztin für Geburtshilfe, während der Wehen hilfreich. Moralische Unterstützung und Ermutigung helfen bei Angstgefühlen.
Ungeachtet dessen, wie sich die werdende Mutter entscheidet, wo sie entbindet oder welche Art von Schmerzlinderung sie wählt, ist es für ihre Vorbereitung auf die Geburtswehen und die Entbindung hilfreich, zu wissen was ihr bevorsteht, z. B., indem sie sich über die Geburt informiert, mit anderen Frauen darüber spricht oder Geburtsvorbereitungsklassen besucht. Der Geburtsvorbereitungskurs kann Eltern auf die Wehen und die Entbindung vorbereiten und Informationen über normale Wehen, Überwachungsgeräte und mögliche Komplikationen liefern.
(Siehe auch Komplikationen während der Geburtswehen und Entbindung.)