Blasen- und Niereninfektionen nach der Entbindung

(Postpartale Blasen- und Nierenentzündungen)

VonJulie S. Moldenhauer, MD, Children's Hospital of Philadelphia
Überprüft/überarbeitet Aug. 2024
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Kurzinformationen

Häufig entwickelt sich nach der Entbindung eines Babys eine Blasenentzündung (Zystitis). Eine Nierenbeckeninfektion (Pyelonephritis) kann auftreten, wenn sich Bakterien nach der Entbindung über die Blase bis in die Nieren ausbreiten.

  • Blasen- und Niereninfektionen verursachen möglicherweise schmerzhaftes und häufiges Wasserlassen und lösen manchmal auch Fieber aus.

  • Zur Diagnose von Blasen- und Niereninfektionen untersuchen und analysieren die Ärzte eine Urinprobe.

  • In der Regel wird den Frauen für eine Niereninfektion intravenös ein Antibiotikum verabreicht. Für eine Blasenentzündung wird ihnen ebenfalls ein Antibiotikum gegeben. Dieses wird allerdings über den Mund eingenommen.

(Siehe auch Infektionen nach der Geburt).

Es besteht ein erhöhtes Risiko für eine Blasenentzündung, wenn der Katheter in der Blase gesetzt wird, um eine Ansammlung von Urin während und nach den Wehen abzulassen, insbesondere wenn der Katheter dort für eine Weile verbleibt.

Symptome

Blasen- und oftmals auch Niereninfektionen verursachen ein schmerzhaftes und häufiges Wasserlassen. Nieren- und einige Blasenentzündungen verursachen Fieber. Niereninfektionen können Schmerzen im unteren Rückenbereich oder in der Seite verursachen und ein allgemeines Krankheitsgefühl oder Gefühl des Unwohlseins hervorrufen.

Diagnose

  • Untersuchung einer Urinprobe

Die Diagnose von Blasen- und Niereninfektionen stützt sich auf die Tests und Analyse einer Urinprobe. Bei Niereninfektionen und einigen Blasenentzündungen wird die Probe kultiviert, um die Bakterien zu bestimmen.

Behandlung

  • Antibiotika

In der Regel wird den Frauen für eine Niereninfektion intravenös (über eine Vene) ein Antibiotikum verabreicht. Für eine Blasenentzündung wird ihnen ebenfalls ein Antibiotikum gegeben. Dieses wird allerdings über den Mund eingenommen.

Solange es keinen Hinweis gibt, dass eine Blasenentzündung auf die Nieren übergegriffen hat, reicht eine mehrtägige Antibiotikabehandlung aus. Bei Verdacht auf eine Niereninfektion werden so lange Antibiotika gegeben (z. B. Ceftriaxon allein oder Ampicillin zusammen mit Gentamycin), bis die Frau 48 Stunden lang fieberfrei ist. Häufig werden für 7 bis 14 Tage Antibiotika in Tablettenform verabreicht. Sobald die Ergebnisse der Kulturen vorliegen, kann man ein gezieltes Antibiotikum gegen den Erreger auswählen.

Die Frau muss viel trinken, um die Nierenfunktion zu erhalten und Bakterien aus den Harnwegen auszuschwemmen.