Ein Herpes gestationis ist ein stark juckender Ausschlag, der während oder kurz nach einer Schwangerschaft auftritt.
Der Ausschlag beginnt normalerweise um den Nabel herum im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel und verschwindet in ein paar Wochen oder Monaten nach der Entbindung.
Das Baby ist in der Regel nicht davon betroffen, obwohl es bei einigen Kindern zu einem ähnlichen Ausschlag kommt, der ohne Behandlung nach ein paar Wochen wieder verschwindet.
Die Diagnose des Herpes gestationis stützt sich in der Regel auf das Aussehen des Ausschlags.
Der Ausschlag wird mit einer Kortikosteroidsalbe oder in schweren Fällen mit Kortikosteroidtabletten behandelt.
Es wird angenommen, dass Herpes gestationis durch Antikörper ausgelöst wird, die das körpereigene Gewebe angreifen, es sich also um eine Autoimmunreaktion handelt. Diese Erkrankung ist relativ selten.
Symptome des Herpes gestationis
Der durch Herpes gestationis ausgelöste Ausschlag kann zunächst mit flachen oder leicht erhöhten roten Flecken beginnen, die sich häufig zuerst auf dem Bauch um den Nabel herum bilden. Anschließend bilden sich Blasen und der Ausschlag breitet sich aus. Die Blasen können klein oder groß sein. Sie sind unregelmäßig geformt und enthalten Flüssigkeit. Der Ausschlag wird von einem starken Juckreiz begleitet. Der Ausschlag kann sich auf den restlichen Körper ausbreiten, u. a. auf Rumpf, Arme, Beine, Handflächen und Fußsohlen. Gesicht und Mund sind in der Regel nicht betroffen.
Der Ausschlag taucht meist im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel auf. Er kann aber auch schon früher oder erst kurz nach der Geburt auftreten. Gewöhnlich verschlimmert sich der Ausschlag kurz nach der Geburt und verschwindet innerhalb von ein paar Wochen oder Monaten wieder. In vielen Fällen tritt er bei späteren Schwangerschaften erneut auf und manchmal auch, wenn die Frau später wieder orale Verhütungsmittel einnimmt. Er kann auch erneut auftreten, wenn Frauen ihre Periode haben oder wenn die Eierstöcke eine Eizelle freisetzen (beim Eisprung).
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Das Baby ist in der Regel nicht betroffen. Hin und wieder wird das Kind jedoch mit einem ähnlichen Ausschlag geboren, der dann innerhalb weniger Wochen ohne Behandlung wieder verschwindet. Bei Frauen mit Herpes gestationis besteht außerdem ein erhöhtes Risiko, dass das Baby stirbt, wenn es frühzeitig zur Welt kommt oder nicht wie erwartet gewachsen ist (intrauterine Wachstumsretardierung).
Diagnose des Herpes gestationis
Untersuchung durch den Arzt
Manchmal Hautbiopsie
Herpes gestationis wird aufgrund des Erscheinungsbilds des Ausschlags diagnostiziert. Gelegentlich wird eine Hautprobe an der betroffenen Stelle entnommen (Hautbiopsie) und auf ungewöhnliche Antikörper untersucht.
Behandlung des Herpes gestationis
Kortikosteroide
Antihistaminika
Oftmals lindert sich der Juckreiz durch das direkte Auftragen einer Kortikosteroidsalbe (z. B. Triamcinolon) auf betroffene Hautstellen.
Bei weit verbreiteten Ausschlägen wird ein Kortikosteroid oral verabreicht (z. B. Prednison).
Antihistaminika, die nicht benommen machen, können ebenfalls oral verabreicht werden, um den Juckreiz zu lindern.