fötaler Distress

VonJulie S. Moldenhauer, MD, Children's Hospital of Philadelphia
Überprüft/überarbeitet Jan. 2024
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
Kurzinformationen

    Unter fötalem Distress werden Anzeichen vor und während der Geburt des Kindes verstanden, die darauf hinweisen, dass sich der Fötus in Not befindet.

    fötaler Distress tritt bei den Wehen nur selten auf. Gewöhnlich kommt es zu einem fötalen Distress, wenn der Fötus nicht genug Sauerstoff erhält.

    fötaler Distress kann in folgenden Situationen vorkommen:

    • Die Schwangerschaft dauert zu lange an (Überreife).

    • Andere Schwangerschafts- oder Wehenkomplikationen (z. B. schwierige oder zu schnelle Geburt) treten auf

    In der Regel wird ein fötaler Distress aufgrund eines unregelmäßigen Herzfrequenzmusters des Kindes festgestellt. Während der Wehen wird die Herzfrequenz des Kindes ständig überwacht. Mithilfe der elektronischen Herzüberwachung wird der Gesundheitszustand des Fötus beständig überprüft. Alternativ kann ein Doppler-Sonografiegerät verwendet werden, um die Herzfrequenz alle 15 Minuten während der frühen Wehen und nach den Kontraktionen während der späten Wehen zu überprüfen.

    Wenn eine große Abweichung in der Herzfrequenz festgestellt wird, kann dies in der Regel mithilfe der folgenden Maßnahmen korrigiert werden:

    • Sauerstoffversorgung der Mutter

    • Erhöhung der Flüssigkeitsmenge, die der Mutter intravenös verabreicht wird

    • Das Drehen der Frau auf die eine oder andere Seite

    Wussten Sie ...

    • Eine Herzfrequenz außerhalb des Normbereichs kann das erste Anzeichen für einen fötalen Distress sein.

    Zu starke und/oder zu kurz aufeinanderfolgende Kontraktionen können fötalen Distress auslösen. Wurde Oxytocin zur Wehenstimulation verabreicht, wird dies unverzüglich eingestellt. Gegebenenfalls wird die Lage der Frau verändert und es werden ihr Schmerzmittel gegeben. Wurden keine Medikamente zur Anregung der Wehen verabreicht, wird der Frau ein Medikament zur Verlangsamung der Wehen gegeben (z. B. Terbutalin, das gespritzt wird), um die Kontraktionen zu stoppen oder hinauszuzögern.

    Wenn diese Maßnahmen zur Korrektur der fötalen Herzfrequenz oder zur Kontrolle der Wehen nicht erfolgreich sind, wird das Kind schnellstmöglich unter Verwendung einer Saugglocke (Vakuumextraktor), einer Geburtszange oder mithilfe eines Kaiserschnitts entbunden.