Das Piriformis-Syndrom ist eine Kompression des Nervus ischiadicus (Ischiasnerv) durch den Musculus piriformis (einem flachen Muskel am Gesäß in der Nähe der Hüfte), die Schmerzen im Gesäß und mitunter auch Hüftweh hervorruft.
(Siehe auch Überblick über Sportverletzungen.)
Der Musculus piriformis verläuft von der Beckenfläche des großen dreieckigen Knochens an der Wirbelsäulenbasis (Steißbein) zur knöchernen Erhebung (Trochanter) am oberen Ende des Oberschenkelknochens (Femur). Beim Laufen oder Sitzen kann dieser Muskel den Ischiasnerv seitlich zusammendrücken, dort, wo er unter dem Musculus piriformis hervortritt und weiter über die Hüftrotatorenmuskeln verläuft. Das Piriformis-Syndrom kommt nicht häufig vor.
Symptome des Piriformis-Syndroms
Die Beschwerden beginnen als chronischer nagender Schmerz, Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Gesäß und können sich über die gesamte Rückseite des Oberschenkels und der Wade und mitunter bis in den Fuß erstrecken. Die Schmerzen werden stärker, wenn der Musculus piriformis gegen den Ischiasnerv gedrückt wird (z. B. beim Sitzen auf der Toilette, beim Sitzen im Auto, auf einem schmalen Fahrradsattel oder beim Laufen).
Diagnose des Piriformis-Syndroms
Untersuchung durch den Arzt
Das Piriformis-Syndrom lässt sich häufig anhand der Symptome und des Befunds einer körperlichen Untersuchung ausmachen. Unter Umständen bewegt der Arzt das Bein oder bittet den/die Betroffene(n), das Bein zu beugen, weil die Diagnose darauf beruht, dass bestimmte Bewegungen Schmerzen verursachen.
Behandlung des Piriformis-Syndroms
Ruhe
Rehabilitation
Die Betroffenen sollten vorübergehend auf solche Aktivitäten verzichten, die Schmerzen hervorrufen. Wenn sich die Schmerzen im Sitzen verstärken, sollten die Betroffenen stehen oder, falls dies nicht möglich ist, ihre Position verändern, um den Ursprung des Drucks auf das Gesäß zu beseitigen. Spezielle Dehnübungen für die vordere Hüfte und den Musculus piriformis können hilfreich sein. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder andere Schmerzmittel werden eingesetzt, um die Schmerzen zu lindern. Mitunter spritzt der Arzt ein Kortikosteroid in die Nähe der Stelle, wo der Musculus piriformis über den Ischiasnerv verläuft, um die Schmerzen vorübergehend zu lindern. Ein chirurgischer Eingriff ist selten erforderlich.
Mit freundlicher Genehmigung von Tomah Memorial Hospital, Abteilung für Physiotherapie, Tomah, WI; Elizabeth C.K. Bender, MSPT, ATC, CSCS; und Whitney Gnewikow, DPT, ATC.