Der Femurkopf kann bei Geburt verdreht sein.
(Siehe auch Einführung in die angeborenen kraniofazialen und muskuloskelettalen Fehlbildungen.)
Eine Oberschenkeltorsion ist bei Neugeborenen häufig und ist entweder
intern (femorale Anteversion): Knie zeigen zueinander mit den Zehen nach innen oder
extern (femorale Retroversion): Knie zeigen in entgegengesetzte Richtungen
Bei der Geburt kann die Rotation nach innen fast 40° betragen und gilt immer noch als normal. Eine externe Torsion kann sich bei der Geburt offenbaren und dennoch normal sein.
Eine femorale Torsion wird dadurch erkannt, dass das Kind in Bauchlage auf den Untersuchungstisch gelegt wird. Die Hüften werden nach außen und innen gedreht. Eine Begrenzung der internen Rotation zeigt eine Anteversion des Femurs, während eine Einschränkung der externen Rotation eine Retroversion des Femurs zeigt.
Femurtorsion nach innen
Kinder mit einer Femurtorsion nach innen sitzen typischerweise in einer W-Position (d. h. die Knie sind zusammen und die Füße sind auseinander gestreckt) oder schlafen auf dem Bauch mit den Beinen gestreckt oder gebeugt und nach innen rotiert. Die Kinder nehmen diese Position wahrscheinlich ein, da sie bequemer für sie ist. Früher dachte man, die W-Position würde die Torsion beim Sitzen verschlechtern. Es gibt aber keine Belege dafür, dass die Kinder diese Position vermeiden sollten. Bei Jugendlichen vermindert sich die innere Torsion ohne Eingreifen nach und nach auf 15°.
Eine orthopädische Überweisung und Behandlung, welche die derotierende Osteotomie einschließt (bei der die die Knochen gebrochen, in normale Ausrichtung gedreht und geschient werden), ist Kindern vorbehalten, die eine neurologische Störung wie Spina bifida haben oder bei Kindern, bei denen die Torsion die Gehfähigkeit behindert.
Femurtorsion nach außen
Zur Femurtorsion nach außen kann es kommen, wenn Kräfte im Uterus zu einer Abduktion oder Rotation nach der Extremitäten nach außen führen. Wenn bei der Geburt eine Torsion nach außen vorliegt, sollte das Kind sorgfältig auf eine Hüftdislokation untersucht werden (Röntgen oder Ultraschall).
Eine Torsion nach außen korrigiert sich spontan, vor allem wenn die Kinder zu stehen und zu laufen anfangen. Besteht eine ausgeprägte Torsion auch nach dem 8. Lebensjahr, sollte das Kind an einen Kinderorthopäden überwiesen werden. Die Behandlung der externen Torsion beinhaltet die Derotationsosteotomie.