Hammerzehdeformität

VonJames C. Connors, DPM, Kent State University College of Podiatric Medicine
Überprüft/überarbeitet Nov. 2023
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Hammerzehdeformitäten entstehen durch ein Ungleichgewicht der digitalen Streck- und Beugesehnen, das typischerweise eine Kontraktur am proximalen Interphalangealgelenk verursacht. Dies führt zu einer starren Z-förmigen Deformierung, die zu einer dorsalen Subluxation und schließlich Dislokation am Metatarsophalangealgelenk führen kann. Die Diagnose wird klinisch gestellt. Röntgenaufnahmen unter Belastung sind hilfreich, um den Schweregrad zu bestimmen. Die Behandlung besteht aus einer Anpassung des Schuhwerks, Taping/Schienung und/oder Orthesen.

(Siehe auch Übersicht zu Erkrankungen der Füße und Sprunggelenke.)

Die häufigste Ursache einer Hammerzehenverformung ist ein Sehnenungleichgewicht, das zu einer Fehlstellung der Gelenkflächen führt. Dieses Ungleichgewicht kann seinen Ursprung in einer Verletzung haben oder auf eine genetische Prädisposition für eine abweichende Fußbiomechanik und Sehnenkontrakturen zurückzuführen sein. Weitere mögliche Ursachen sind eine rheumatoiden Arthritis und neurologische Krankheiten, z. B. das Charcot-Marie-Tooth-Syndrom (siehe Hereditäre Neuropathien). Der II. Zeh ist die häufigste Stelle, an der sich eine Hammerzehdeformität entwickelt (siehe Abbildung Hammerzehe). Hammerzehen am zweiten Zeh sind häufig die Folge eines verlängerten zweiten Mittelfußknochens und von Druck durch einen extrem abduzierten Großzeh (Hallux-valgus-Deformität oder Hallux valgus). An ungewöhnlich langen Zehen entwickeln sich häufig Hammerzehdeformitäten.

Bei einer Hammerzehendeformität entwickeln sich häufig schmerzhafte Hühneraugen, insbesondere am dorsalen Aspekt des proximalen Interphalangealgelenks oder am dorsalen lateralen Aspekt der fünften Zehe. Zwischen den Hühneraugen können sich akzessorische Schleimbeutel entwickeln, die sich entzünden. An der Plantarseite neben dem Metatarsalköpfchen können sich Schwielen bilden. Wenn die Deformität starrer wird, entsteht durch die veränderte Funktion der Zehe eine retrograde Knickkraft am Mittelfußkopf, die beim Gehen einen übermäßigen Plantardruck verursacht. Dies führt zu einer Verformung der Zehe in der Sagittal- und Transversalebene am Metatarsophalangealgelenk.

Zur Symptomatik einer Hammerzehendeformation zählen Schmerzen durch Schuhe, v. a. bei zu niedrigen und engen Fächern für die Zehen, und manchmal auch eine Metatarsalgie.

Die Diagnose einer Hammerzehdeformität wird klinisch gestellt. Die Gelenke werden auf koexistierende Arthritis untersucht (z. B. rheumatoide Arthritis — s Diagnose von rheumatoider Arthritis).

Hammerzehe

Bei einem Hammerzeh, in der Regel der 2. Zeh oder gelegentlich auch ein anderer Zeh, entwickelt sich eine feste Z-förmige Deformität.

Behandlung der Hammerzehenverformung

  • Breiter Zehenraum, Taping/Schienung, Zehenpolster, Orthesen oder eine Kombination davon

Menschen mit Hammerzehen sollten Schuhe mit einem breiten Zehenraum tragen. Taping/Schienung der Zehe in Plantarflexion kann die Deformität vorübergehend verringern. Kommerziell erhältliche Zehenpolster sind hilfreich, indem sie die betroffenen Zehen vor dem darüberliegenden Schuh abschirmen. Reichen konservative Maßnahmen nicht aus, kann eine chirurgische Intervention Abhilfe schaffen. Bei zusätzlicher Metatarsalgie kann ein rezeptfreier-Produkt oder eine verschreibungspflichtige Orthese mit Mittelfußpolster und Dämpfung eine Linderung der Schmerzen herbeiführen.