Die chronische Paronychie ist eine rezidivierende oder persistierende Entzündung des Nagelfalzes, typischerweise an den Fingern.
(Siehe auch Übersicht über die Nagelerkrankungen.)
Chronische Paronychie ist eine entzündliche Erkrankung der Nagelfaltenhaut. Sie tritt am häufigsten bei Personen auf, deren Hände chronisch nass sind (z. B. Tellerwäscher, Barkeeper, Haushälterinnen), insbesondere wenn sie ein Handekzem haben, Diabetiker oder immungeschwächt sind. Durch Eradikation des Pilzes heilt das Krankheitsbild nicht grundsätzlich ab. Oft ist Candida nachweisbar, wobei dessen Rolle bei der Ätiologie unklar ist. Eventuell handelt es sich um ein toxisches Ekzem mit sekundärer Pilzbesiedlung.
Die Nagelfalte kann rot und zart sein mit wiederholten Entzündungsschüben und wird oft fibrotisch. Anders als bei der akuten Paronychie ist fast nie eine Eiteransammlung vorhanden. Häufig kommt es zum Verlust der Kutikula und zu einer deutlichen Ablösung des Nagelfalzes von der Nagelplatte. Durch diese Trennung entsteht ein Spalt, der Reizstoffen und Mikroorganismen als Eintrittspforte dient. Der Nagel kann langfristig dystrophisch werden.
Die Diagnose einer chronischen Paronychie wird klinisch gestellt.
Anzeichen für chronische Paronychien bei diesem Patienten sind fehlende Kutikula, geschwollene proximale Nagelfalte und Beau-Linien der Nagelplatte.
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Therapie
Vermeidung von Reizstoffen und übermäßiger Wasserexposition
Topische Kortikosteroide oder Tacrolimus
Gegebenenfalls intraläsionale Kortikosteroide und Antimykotika
Bei schwerer oder refraktärer Erkrankung Operation
Die Vermeidung von Reizstoffen und übermäßiger Wassereinwirkung hilft der Nagelhaut, sich zu regenerieren und den Raum zwischen Nagelfalz und Nagelplatte zu schließen. Bei Wasserkontakt werden Handschuhe oder Barrierecremes getragen.
Topische Medikamente, die helfen können, sind unter anderem Kortikosteroide und Tacrolimus 0,1% (ein Calcineurin-Hemmer). Intraläsionale Kortikosteroidinjektionen in die hypertrophe proximale Nagelfalte können die Besserung beschleunigen. Die antimykotische Therapie wird nur zur Behandlung hinzugefügt, wenn Pilzkolonisierung ein Problem darstellt.
In schweren oder refraktären Fällen kann eine Operation erforderlich sein (1).
Wenn es keine Reaktion auf die Therapie gibt und eine einzelne Ziffer betroffen ist, sollte Plattenepithelkarzinom in Betracht gezogen und eine Biopsie durchgeführt werden.
Literatur zur Therapie
1. Relhan V, Goel K, Bansal S, Garg VK: Management of chronic paronychia. Indian J Dermatol 59(1):15-20, 2014. doi: 10.4103/0019-5154.123482