Hämothorax

VonThomas G. Weiser, MD, MPH, Stanford University School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Apr. 2024
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Unter einem Hämothorax versteht man die Ansammlung von Blut zwischen Lunge und Brustwand.

  • Es kann zu Benommenheit und Kurzatmigkeit und Schmerzen im Brustkorb kommen. Die Haut kann sich kühl und feucht anfühlen oder bläulich verfärbt sein.

  • Für die Diagnose erstellt der Arzt ein Röntgenbild des Brustkorbs.

  • Die Patienten erhalten intravenös Flüssigkeit oder eine Bluttransfusion, und es wird ein Schlauch in den Brustkorb eingeführt, um das Blut herauszuleiten.

(Siehe auch Einführung in Verletzungen im Brustbereich.)

Ein Hämothorax kann das Ergebnis einer stumpfen oder auch einer penetrierenden Verletzung sein, bei der es zu einem Schnitt oder Riss in der Lunge oder in einer Arterie oder Vene im Brustkorb kommt. Daraufhin kann sich Blut im Pleuraraum, d. h. zwischen den zwei Gewebeschichten, die die Lunge umgeben, ansammeln. Eine große Menge Blut kann auf die Lunge drücken und die Atmung erschweren. Wenn neben Blut auch Luft in diesen Raum gelangt ist, handelt es sich um einen Hämopneumothorax. Gelegentlich ist ein Hämothorax auch die Folge einer Operation im Brustkorb oder einer anderen Erkrankung, wie beispielsweise einer Tuberkulose oder von Lungenkrebs.

Wussten Sie ...

  • Blutungen aus einer Brustkorbwunde treten meist in der Brusthöhle auf, so dass von außen sehr wenig Blut zu sehen ist.

Symptome eines Hämothorax

Im Gegensatz zur ursächlichen Verletzung ist ein Hämothorax an sich nicht schmerzhaft. Die Schwere der anderen Symptome hängt zum Teil davon ab, wie viel Blut sich in der Brusthöhle befindet. Wenn die Blutmenge klein ist, haben die Betroffenen in der Regel keine weiteren Symptome. Ist viel Blut in den Pleuraraum geflossen, kann es zu Kurzatmigkeit mit schneller und flacher Atmung kommen. Bei einer massiven Blutmenge kann der Blutdruck gefährlich stark abfallen (Kreislaufschock). Die Haut fühlt sich kühl und feucht an und ist bläulich verfärbt.

Diagnose eines Hämothorax

  • Röntgenaufnahme des Brustkorbs

  • Zuweilen Ultraschalluntersuchungen

Wenn der Arzt einen Hämothorax vermutet, macht er eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs oder, insbesondere wenn eine schnelle Diagnose erforderlich ist, einen Ultraschall am Krankenbett, der als E-FAST (Extended Focused Assessment with Sonography in Trauma) bezeichnet wird, um Blut im Pleuraraum zwischen Lunge und Brustwand zu erkennen.

Behandlung eines Hämothorax

  • Um den Blutdruck zu stabilisieren, wird intravenös Flüssigkeit und manchmal auch Blut gegeben

  • Einführen einer Thoraxdrainage

Es wird intravenös Flüssigkeit zugeführt, um die Flüssigkeitsmenge im Blutstrom und so den Blutdruck zu erhöhen. Bei hohem Blutverlust ist eine Bluttransfusion erforderlich.

Üblicherweise wird ein Schlauch in den Brustkorb gelegt (Thorakotomie), um das Blut zu entfernen, damit sich die Lunge wieder mit Luft füllen kann. Der Schlauch muss unter Umständen mehrere Tage eingeführt bleiben.

Wenn viel Blut vorhanden ist oder die Blutung anhält, muss sie möglicherweise operativ gestillt werden (Thorakotomie).