Schnarchen

VonRichard J. Schwab, MD, University of Pennsylvania, Division of Sleep Medicine
Überprüft/überarbeitet Juni 2024
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Kurzinformationen

Beim Schnarchen werden im Schlaf in der Nase und im Rachen krächzende Geräusche produziert. Schnarchen ist weit verbreitet und wird im Alter häufiger. Sehr viele Männer und viele Frauen schnarchen. Was jedoch als Schnarchen bezeichnet wird, hängt davon ab, wer zuhört, und die Lautstärke und Häufigkeit des Schnarchens ist von Nacht zu Nacht unterschiedlich. Daher kann die Anzahl schnarchender Menschen nur geschätzt werden.

(Siehe auch Überblick über den Schlaf.)

Einige Menschen schnarchen leise, aber normalerweise ist Schnarchen wahrnehmbar und manchmal so laut, dass es im anderen Raum gehört wird. Schnarchen ist in der Regel nur für andere Menschen belastend, typischerweise für den Bettpartner oder Mitbewohner, der versucht, zu schlafen. Schnarchern ist erst bewusst, dass sie schnarchen, wenn sie darauf hingewiesen werden. Manche hören allerdings ihr eigenes Schnarchen beim Aufwachen.

Das Schnarchen kann bedeutende soziale Konsequenzen haben. Häufig sorgt es für Stress zwischen dem Schnarcher und dem Bettpartner oder Mitbewohner.

Abhängig von der Ursache des Schnarchens wachen Betroffene häufig auf, keuchen oder schnappen im Schlaf nach Luft, sind tagsüber sehr schläfrig oder haben morgens Kopfschmerzen.

Das Schnarchen resultiert aus dem Flattern des weichen Rachengewebes, insbesondere des weichen Gaumens (der hintere Teil des Gaumens). Die Tatsache, dass wache Menschen nicht schnarchen, deutet darauf hin, dass die Ursache zum Teil in der Entspannung der Muskeln im Schlaf zu suchen ist. Diese Entspannung trägt vermutlich zur geringeren Steifheit des Gewebes bei, sodass es eher flattern kann (so wie eine Fahne aus Stoff eher im Wind flattert als ein Blech aus Metall ähnlicher Größe). Auch verengt die Entspannung des Gewebes die oberen Atemwege, wodurch das Flattern wahrscheinlicher wird.

Ursachen des Schnarchens

Als primäres Schnarchen wird bezeichnet, wenn man in der Nacht nicht häufiger als gewöhnlich wach wird. Der Luftstrom in die Lungen und der Sauerstoffgehalt im Blut sind während des Schlafes normal. Da diese Faktoren normal sind, sind die Menschen tagsüber nicht übermäßig schläfrig.

Schlafbezogene Atmungsstörungen

Das Schnarchen ist häufig ein Symptom für schlafbezogene Atmungsstörungen. Schlafbezogene Atmungsstörungen reichen vom Widerstandssyndrom der oberen Atemwege bis zur obstruktiven Schlafapnoe (OSA). Diese Störungen unterscheiden sich hauptsächlich darin, inwieweit der Luftstrom blockiert wird (Grad der Atemwegsobstruktion) und wo die Blockade stattfindet. Die Auswirkungen beinhalten hauptsächlich Schlaf- und/oder Luftstromstörungen.

Menschen mit OSA haben beim Schlafen 5 oder mehr kurze Phasen pro Stunde, in denen die Atmung aussetzt oder abflacht. Zudem haben sie eines oder mehrere der folgenden Symptome:

  • Schläfrigkeit tagsüber, unbeabsichtigtes Einschlafen, kein erholsamer Schlaf, Erschöpfung oder Schlaflosigkeit

  • Erwachen mit Atemanhalten, Keuchen oder Erstickungsanfälle

  • Vom Schlafpartner berichtetes lautes Schnarchen, Atemunterbrechungen oder beides während des Schlafes

Das Widerstandssyndrom der oberen Atemwege verursacht übermäßige Schläfrigkeit tagsüber oder andere Symptome, aber nicht alle erforderlichen Merkmale für eine OSA-Diagnose. Zum Beispiel führt es im Gegensatz zu OSA nicht zu Atemaussetzern oder flacher Atmung im Schlaf.

Komplikationen

Ob das Schnarchen selbst Nebenwirkungen hat, ist unklar. Jedoch haben Menschen mit OSA ein erhöhtes Risiko für hohen Blutdruck, Schlaganfall, Herzerkrankungen und Diabetes.

Risikofaktoren

Zu den Risikofaktoren für Schnarchen gehören:

  • Älter als 50 Jahre

  • Adipositas, insbesondere Fett um den Hals und die Taille

  • Konsum von Alkohol (eine weit verbreitete Ursache für Schnarchen) oder anderen Beruhigungsmitteln

  • Langfristige (chronische) Nasenverstopfung

  • Ein kleiner Kiefer oder ein Kiefer, der weiter nach hinten versetzt ist als normal

  • Wechseljahre

  • Männliches Geschlecht

  • Schwangerschaft

  • Fehlbildungen, die den Luftstrom blockieren können, wie große Gaumenmandeln, eine große Zunge, ein großer weicher Gaumen, eine Abweichung des Nasenseptums und Nasenpolypen

Schnarchen tritt häufig familiär gehäuft auf.

Beurteilung des Schnarchens

Das wichtigste Ziel für Ärzte ist, festzustellen, ob ein erhöhtes Risiko für eine obstruktive Schlafapnoe (OSA) vorliegt. Nicht alle Schnarcher leiden an OSA. Allerdings schnarchen die meisten Leute mit OSA.

Warnsignale

Die folgenden Symptome geben Anlass zur Sorge:

  • Episoden mit Atemaussetzern oder Erstickungsanfälle in der Nacht (Beobachtungen des Schlafpartners)

  • Kopfschmerzen nach dem Aufwachen

  • Schläfrigkeit tagsüber

  • Adipositas

  • Sehr lautes, anhaltendes Schnarchen

  • Bluthochdruck

Diese Symptome können auf eine Schlafapnoe hinweisen.

Wann ein Arzt zu konsultieren ist:

Menschen mit Warnsignalen sollten rasch einen Arzt aufsuchen, da Tests erforderlich sein könnten.

Menschen ohne Warnzeichen benötigen wahrscheinlich keine Tests und können allgemeine Maßnahmen ausprobieren, um das Schnarchen zu verringern, bevor sie einen Arzt aufsuchen. Sind diese Maßnahmen nicht erfolgreich und das Schnarchen für den Schlafpartner sehr störend, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Was der Arzt unternimmt:

Ärzte werden zuerst Fragen zum Schnarchen und anderen Symptomen stellen und dann zu der allgemeinen Krankengeschichte des Patienten. Da viele wichtige Befunde von anderen unbemerkt bleiben, versuchen die Ärzte, wenn möglich den Schlafpartner oder Mitbewohner zu befragen. Darauf folgt eine körperliche Untersuchung. Die Vorgeschichte und die Ergebnisse der körperlichen Untersuchung helfen bei der Entscheidung, ob OSA-Tests durchgeführt werden müssen.

Es wird gefragt, wie schwer das Schnarchen ist. Der Schlafpartner wird zum Beispiel gefragt:

  • Ob die Person jede Nacht schnarcht und wenn nicht, wie viele Nächte

  • Ob die Person die ganze Nacht schnarcht und wenn nicht, wie lange

  • Wie laut das Schnarchen ist

Der Patient und der Bettpartner werden auch gebeten, zu beschreiben:

  • Wie oft die Person in der Nacht aufzuwachen scheint

  • Ob die Person Atemaussetzer hat oder Episoden mit Keuchen oder Erstickungsanfällen

  • Ob der Schlaf nicht erholsam ist oder ob die Person morgens Kopfschmerzen hat

  • Wie schläfrig die Person tagsüber ist

Ärzte können auch nach Erkrankungen fragen, die im Zusammenhang mit einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) stehen könnten, insbesondere Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Schlaganfall, Säurereflux, Vorhofflimmern (eine Herzrhythmusstörung) und Depression. Sie fragen nach dem Alkoholkonsum und danach, wann der Alkohol vor dem Zubettgehen konsumiert wird. Ob die Person Beruhigungsmittel oder Medikamente zur Muskelentspannung einnimmt, ist ebenfalls wichtig.

Bei der körperlichen Untersuchung werden die Größe und das Gewicht gemessen, um den Body Mass Index (BMI) zu errechnen. Je höher der BMI, umso größer ist das OSA-Risiko. Auch der Halsumfang kann gemessen werden. OSA ist wahrscheinlicher, wenn der Halsumfang mehr als etwa 16 Zoll bei Frauen und etwa 17 Zoll bei Männern beträgt.

Auch werden die Nase und der Mund auf Anzeichen einer Atemwegsobstruktion und Risikofaktoren für das Schnarchen untersucht, wie Nasenpolypen, eine schiefe Nasenscheidewand, chronische Nasenverstopfung, ein hoher und gewölbter Gaumen, ein kleiner Kiefer oder ein Kiefer, der weiter als normal zurückliegt, und eine vergrößerte Zunge, Gaumenmandeln oder Zäpfchen (Gewebeklappe im hinteren Rachenbereich). Der Blutdruck wird gemessen, da bei einer OSA der Blutdruck erhöht sein kann.

Je mehr Risikofaktoren und Warnsignale vorhanden sind, desto größer ist das Risiko für OSA, auch wenn Ärzte nicht in der Lage sind, das Risiko genau vorherzusagen.

Tests

Wenn Ärzte eine obstruktive Schlafapnoe (OSA) vermuten, führen sie normalerweise Tests durch, um die Diagnose zu bestätigen.

Dabei wird eine Polysomnografie durchgeführt. Bei einer Polysomnografie verbringt der Betroffene eine Nacht im Schlaflabor, wobei seine Atmung und andere Funktionen überwacht werden. Ein Schlaflabor kann sich in einem Krankenhaus, einer Klinik, einem Hotelzimmer oder einer anderen Einrichtung befinden, die mit einem Bett, Badezimmer und Überwachungsgeräten ausgestattet ist. Eine Polysomnografie (Schlafstudie) kann zu Hause durchgeführt werden, wenn die schnarchende Person nicht viele andere Begleiterkrankungen hat. Da das Schnarchen jedoch so häufig vorkommt und die Polysomnografie kostspielig und zeitaufwendig ist, empfehlen Ärzte möglicherweise keine Polysomnografie für jeden, der schnarcht. Besonders wichtig ist, dass Patienten mit Warnsignalen (insbesondere mit Atemaussetzern, die vom Partner beobachtet wurden) und Patienten mit mehreren Risikofaktoren getestet werden.

Menschen ohne Warnsignale, die keine anderen Schlafstörungen außer dem Schnarchen haben, benötigen normalerweise keine Tests. Jedoch sollten sie regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchführen, damit die Entwicklung solcher Probleme von einem Arzt überprüft werden kann.

Behandlung des Schnarchens

Ursachen für Schnarchen, wie chronische Nasenverstopfung und obstruktive Schlafapnoe (OSA), werden behandelt.

Für das Schnarchen selbst beinhaltet die Behandlung allgemeine Maßnahmen zur Beseitigung der Risikofaktoren und physische Methoden zur Öffnung der Atemwege und/oder Versteifung der beteiligten Strukturen.

Allgemeine Maßnahmen

Einige allgemeine Maßnahmen können dabei helfen, primäres Schnarchen zu verringern. Die Maßnahmen sind nicht bei jedem wirksam, aber einige Menschen können davon profitieren. Zu den Maßnahmen gehört:

  • Mit erhöhtem Kopf schlafen

  • Liegen auf einer Seite (statt auf dem Rücken)

  • Gewichtsabnahme

  • Verzicht auf Alkohol und Beruhigungsmittel für mehrere Stunden vor dem Zubettgehen

  • Gewichtsabnahme

  • Behandlung einer verstopften Nase – um Beispiel mit einem kortikosteroidhaltigen Nasenspray oder manchmal anderen Medikamenten

Am besten lässt sich der Kopf erhöhen, indem Klötze unter 2 der Bettfüße gestellt werden, oder durch die Verwendung eines Keilkissens, wodurch der ganze Oberkörper erhöht wird. Kissen, die nur den Kopf höher legen, sollten nicht verwendet werden.

Zu den Maßnahmen, die den Schläfer während der Nacht auf seine Seite zwingen, kann zum Beispiel das Anbringen eines Tennisballs am Rücken des Nachthemds gehören.

Der Bettpartner kann von der Verwendung von Ohrstöpseln oder weißem Rauschen profitieren. Manchmal sind z. B. getrennte Schlafzimmer erforderlich.

Geräte für den Mund

Die Geräte werden nur im Schlaf im Mund getragen. Hierzu gehören:

  • Protrusionsschienen

  • Geräte zur Zungenfixierung

Diese Hilfsmittel müssen von speziell ausgebildeten Zahnärzten angepasst werden und können dazu beitragen, dass bei Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) die Atemwege offen bleiben und so das Schnarchen verringert wird.

Protrusionsschienen sind kleine Kunststoffgeräte, die von Fachärzten für Zahnheilkunde hergestellt werden und wie ein Mundschutz oder eine kieferorthopädische Zahnspange in den Mund gesetzt werden. Sie ziehen den Unterkiefer (Mandibula) und die Zunge nach vorne und halten dabei im Schlaf die Atemwege offen. Viele dieser Geräte können stufenweise eingestellt werden, damit die besten Ergebnisse erzielt werden. Verstellbare Geräte sind wirksamer als solche, die nicht verstellbar sind, wie die Beißschienen, die der Nutzer zu Hause mit heißem Wasser selbst formen kann und die rezeptfrei erworben werden können.

Geräte zur Zungenfixierung arbeiten mit Sog, um die Zunge vorne zu halten. Wenn sich die Zunge im Mund nach hinten bewegt, kann sie die Atemwege blockieren. Diese Geräte sind unbequemer als Protrusionsschienen.

Geräte für den Mund können alleine oder ergänzend zu anderen Behandlungen für schlafbezogene Atmungsstörungen, wie Gewichtskontrolle, Operationen oder kontinuierlicher Überdruckbeatmung, verwendet werden.

Die Hilfsmittel können Unbehagen und übermäßigen Speichelfluss verursachen und die Zahnstellung verändern. Die meisten Menschen kommen mit ihnen jedoch gut zurecht.

Kontinuierliche positive Überdruckbeatmung (Continuous positive airway pressure, CPAP)

Durch die kontinuierliche Überdruckbeatmung erfolgt die Atmung über eine kleine Maske, die über Nase oder Nase und Mund getragen wird. Die Maske ist mit einem Gerät verbunden, das Luft mit leichtem Druck einführt, wodurch sich die Atemwege nicht verengen oder zusammenfallen können (was beim Schnarchen meist geschieht).

Durch die kontinuierliche Überdruckbeatmung kann die obstruktive Schlafapnoe (OSA) sehr wirksam gelindert werden. Zur Behandlung von Schnarchen ohne OSA wird sie hingegen selten verwendet. Manche Menschen finden die CPAP-Geräte unbequem und lästig. Die meisten Menschen mit OSA finden sie jedoch angenehm. Eine sorgfältige Nachbetreuung durch eine medizinische Fachperson ist in den ersten 2 Behandlungswochen notwendig, damit die korrekte Anpassung der Maske gewährleistet ist und die betroffene Person den Umgang mit der Maske beim Schlafen lernt. Menschen mit OSA stimmen der Verwendung von CPAP-Geräten eher zu als Menschen, die nur schnarchen, da unbehandelte OSA schwerwiegende Symptome verursachen kann und das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle erhöht.

Operation

Einige Obstruktionen der oberen Atemwege, wie Nasenpolypen, vergrößerte Rachenmandeln und eine schiefe Nasenscheidewand, können chirurgisch behandelt werden. Jedoch ist nicht erwiesen, ob und wie gut diese Eingriffe das Schnarchen verringern.

Darüber hinaus wurden zahlreiche chirurgische Verfahren zur OSA-Behandlung entwickelt und einige von ihnen können das Schnarchen verringern. Bei diesen Verfahren wird das Gewebe des Gaumens und/oder der Zäpfchen neu geformt oder der Gaumen durch Implantate oder Injektionen versteift. Dazu gehören die Uvulo-Palato-Pharyngo-Plastik, Laser-assistierte Uvulopalatoplastik, Schnarchplastik durch Injektion, Radiofrequenzablation und Gaumenimplantate. Es sind weitere Studien erforderlich, um zu bestimmen, ob diese operativen Verfahren langfristig das Schnarchen effektiv behandeln.

Bei der Uvulo-Palato-Pharyngo-Plastik wird Gewebe des Gaumens und des Zäpfchens chirurgisch neu geformt. Überschüssiges Gewebe wird entfernt und die Atemwege werden erweitert. Diese Operation erfordert eine Vollnarkose und einen Krankenhausaufenthalt. Das Schnarchen kann sich dadurch verringern, die Wirkung kann jedoch nach einigen Jahren nachlassen.

Die folgenden Verfahren erfordern keinen Krankenhausaufenthalt, sondern nur ein lokales Betäubungsmittel.

Bei der lasergestützten Uvulopalatoplastik wird ein Laser oder ein Mikrowellengerät mit hoher Energie verwendet, um Gewebe neu zu formen. Dieses Verfahren ist somit weniger invasiv als die Uvulo-Palato-Pharyngo-Plastik. Es wurde jedoch nicht bewiesen, ob dadurch das Schnarchen verringert werden kann, auch wenn einige Menschen davon zu profitieren scheinen.

Bei der Schnarchplastik durch Injektion (eine Art der Sklerotherapie) wird eine Substanz in den weichen Gaumen gespritzt, die die Gewebe irritiert und zähes Narbengewebe formt. Dadurch werden der weiche Gaumen und das Zäpfchen fester und flattern weniger. Es bedarf jedoch weiterer Studien, um festzustellen, ob dieses Verfahren das Schnarchen verringern kann.

Bei der Radiofrequenzablation wird eine Sonde verwendet, um Wärme (durch elektrischen Strom) an den weichen Gaumen abzugeben. Durch dieses Verfahren wird Gewebe geschrumpft und versteift. Das Schnarchen kann verringert werden, es sind jedoch weitere Studien notwendig.

Gaumenimplantate aus Polyethylen können zur Versteifung in den weichen Gaumen eingesetzt werden. Dafür werden drei kleine Implantate verwendet. Ob diese Implantate das Schnarchen mindern, ist jedoch nicht nachgewiesen.

Ein kürzlich entwickelter, abnehmbarer Zungenmuskelstimulator soll bei Menschen, die schnarchen oder unter OSA leiden, die Funktionsfähigkeit der Zungenmuskulatur verbessern. Das Gerät wird im Mund getragen und enthält Elektroden, die Nerven und Muskeln in der Zunge stimulieren. Es kann tagsüber angewendet werden. Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, um seine Wirksamkeit zu bestimmen.

Wichtigste Punkte

  • Nicht alle Menschen, die schnarchen, haben obstruktive Schlafapnoe (OSA), aber die meisten Menschen mit OSA schnarchen.

  • Warnsignale, wie Atemaussetzer oder Erstickungsanfälle im Schlaf, Schläfrigkeit tagsüber und Adipositas, helfen, das Risiko von OSA und dadurch die Notwendigkeit für eine Polysomnografie zu bestimmen.

  • Zu den allgemeinen Maßnahmen im Umgang mit Schnarchen zählen der Verzicht auf Alkohol und Beruhigungsmittel vor dem Zubettgehen, das Schlafen mit erhöhtem Kopf, Gewichtsabnahme und für den Partner die Verwendung von Ohrstöpseln oder getrennte Schlafzimmer.

  • Spezielle Behandlungen für das Schnarchen sind unter anderem Geräte, die die Atemwege offen halten (wie Protrusionsschienen) und eine Operation.

  • Die Ursachen für Schnarchen werden ebenfalls behandelt, wie z. B. eine chronische Nasenverstopfung und OSA, was mit kontinuierlicher Überdruckbeatmung (Continuous positive airway pressure, CPAP) behandelt werden kann.