Unter multipler Mononeuropathie versteht man eine Funktionsstörung von zwei oder mehr peripheren Nerven, die in verschiedenen Körperregionen gleichzeitig auftritt. Sie führt zu Empfindungsstörungen und Schwäche.
(Siehe auch Übersicht über das periphere Nervensystem.)
Multiple Mononeuropathie betrifft typischerweise nur einige Nerven, oft in verschiedenen Körperregionen. Polyneuropathie hingegen betrifft mehrere Nerven, oft in den gleichen Regionen auf beiden Körperseiten. Werden dennoch mehrere Nerven von multipler Mononeuropathie betroffen, lässt sich diese Form nicht einfach von einer Polyneuropathie unterscheiden.
Mehrere Störungen können zu multipler Mononeuropathie führen und jede von ihnen ruft typische Symptome hervor.
Wahrscheinliche Ursache bei den meisten Patienten:
Diabetes mellitus, der aber häufiger eine Polyneuropathie herbeiführt
Andere weit verbreitete Ursachen einer multiplen Mononeuropathie:
Vaskulitis (Entzündung der Blutgefäße, wie bei Polyarteriitis nodosa)
Infektionen (z. B. Lyme-Borreliose und HIV-Infektion)
Direktes Eindringen von Bakterien in den Nerv, wie bei Lepra
Eine Störung kann alle Nerven auf einmal oder nach und nach betreffen.
Es kommt zu Schmerzen, Schwäche, Empfindungsstörungen oder einer Kombination dieser Symptome in den von diesen Nerven versorgten Regionen. Die Symptome beginnen meist auf der einen Körperseite. Wenn Diabetes die Ursache ist, können Nerven und daher auch Muskeln im gesamten Körper betroffen sein.
Die Diagnose der multiplen Mononeuropathie stützt sich auf die Symptome und das Ergebnis einer körperlichen Untersuchung, doch in der Regel werden zu folgenden Zwecken eine Elektromyografie und Nervenleitungsuntersuchungen vorgenommen:
die Diagnose zu bestätigen
Bestimmung der beschädigten Nerven
Feststellung der Schwere der Schädigung
Blutuntersuchungen können durchgeführt werden, um eine Erkrankung festzustellen, die die multiple Mononeuropathie verursacht.
Die Behandlung der multiplen Mononeuropathie hängt von deren Ursache ab.