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Nach Schwangerschaft und Geburt (Wochenbett): Der Körper kehrt wieder zu seinem alten Zustand zurück.

Betroffener Bereich

Was passiert

Gebärmutter

Nach der Entbindung zieht sich die Gebärmutter wieder auf die Größe vor der Schwangerschaft zusammen, was mehrere Wochen dauert. Diese Kontraktionen verursachen Krämpfe im Unterbauch, die schmerzhaft sein können.

Wochenfluss (Lochia)

Für 3 bis 4 Tage nach der Entbindung hat die Frau Scheidenblutungen und kann Blutgerinnsel ausscheiden. Das Blutungsvolumen sollte gleich oder leichter sein als eine Menstruationsperiode.

Nach ein paar Tagen wird die Blutung leichter und bleibt bis zu 2 Wochen lang ein blutiger Wochenfluss. Dieser wird mit der Zeit immer schwächer und heller. Der Ausfluss ist für etwa 2 Wochen lang blassbraun und wird schließlich gelblich-weiß. Insgesamt kann der Wochenfluss nach der Entbindung bis zu 6 Wochen andauern.

Etwa 1 bis 2 Wochen nach der Entbindung kann bei den Frauen ein Schwall an Blut aus der Scheide austreten. In der Gebärmutter bildet sich an der Stelle, wo die Plazenta angewachsen war, ein Wundschorf. Wenn sich die Kruste löst, wird etwa eine Tasse Blut von der Gebärmutter freigesetzt.

Scheide, Vulva (Labia) und Perineum (Damm, die Haut zwischen Vulva und After)

Nach der vaginalen Entbindung (oder nach Wehen und Pressen, selbst wenn eine Frau einen Kaiserschnitt hatte) sind die Scheide und das umliegende Gewebe (Vulva und Perineum) in der Regel wund und geschwollen. Risse, die während der Entbindung oder einer Episiotomie (ein Schnitt, mit dem die Scheidenöffnung erweitert wird, um die Geburt zu erleichtern) entstanden sind, sowie die Reparatur können ebenfalls der Grund für Schmerzen in diesem Bereich sein. Der Bereich kann beim Urinieren stechen.

Die Schwellung der Scheide und des umliegenden Gewebes klingt innerhalb von 1 bis 2 Wochen ab. Die vollständige Heilung eines Risses oder einer Episiotomie dauert etwa 6 Wochen. Sexuelle Aktivität wird frühestens 6 Wochen nach der Entbindung empfohlen.

Einige Frauen, insbesondere stillende Frauen, leiden nach der Entbindung unter vaginaler Trockenheit oder Schmerzen bei sexueller Aktivität. Bei starken oder anhaltenden Schmerzen sollte sich die Frau an ihren Arzt wenden.

Fruchtbarkeit

Eine Frau kann bereits 2 Wochen nach der Entbindung wieder schwanger werden.

Urinieren

Die Urinproduktion steigt nach der Entbindung oft deutlich an. 2 Wochen nach der Geburt sollte sich das jedoch wieder normalisieren.

Stuhlgänge

Der erste Stuhlgang nach der Entbindung kann schwierig sein, manchmal mit hartem Stuhl oder Schmerzen im Analbereich. Manchmal liegt dies daran, dass der vulvovaginale Bereich wunde Stellen hat. Außerdem kann sich der erste Stuhlgang um einige Tage verzögern, manchmal, weil die Frau sich nicht traut, fest zu drücken und die Nähte zu belasten.

Das Pressen während der Entbindung oder eine Verstopfung nach der Entbindung kann zu Hämorrhoiden führen oder diese verschlimmern, was beim Stuhlgang oder im Allgemeinen schmerzhaft sein kann. Hämorrhoiden klingen normalerweise innerhalb von 2 bis 4 Wochen nach der Entbindung ab.

Frauen, die einen Kaiserschnitt oder einen anderen Grund für starke Schmerzen haben, können opioide Schmerzmittel verschrieben werden, die eine Verstopfung verursachen können.

Brüste

In den ersten 2 bis 6 Tagen nach der Geburt produzieren die Brüste Kolostrum, das dickflüssig und in der Regel gelb ist. Danach beginnt die Brust, Milch zu produzieren. Beim Übergang vom Kolostrum zur Milchproduktion (als „Milcheinschießen“ bezeichnet) werden die Brüste voller und wärmer. Die Milch ist weiß und dünner als das Kolostrum.

Bauchraum

Nach der Entbindung kann der Bauch einer Frau zunächst aussehen, als sei sie noch schwanger. Aber der Bauch wird im Verlauf von etwa 6 Wochen allmählich flacher, wenn sich die Gebärmutter zusammenzieht und die Muskel- und Hautspannung zunimmt.

Die Muskelspannung im Bauch ist nach der Entbindung gering, da die Muskeln gedehnt wurden. Mit der Zeit nimmt die Muskelspannung jedoch wieder zu. Bei einigen Frauen ist die Bauchmuskulatur in der Medianlinie auseinandergeschoben, und es ist eine Lücke zu ertasten (Rektusdiastase). Diese Lücke schließt sich bei einigen Frauen über mehrere Wochen bis zu einem Monat, bei manchen Frauen bleibt sie jedoch bestehen.

Die Hautspannung am Bauch kann sich wieder normalisieren. Bei manchen Frauen ist die Haut jedoch schlaffer als vor der Schwangerschaft. Dehnungsstreifen am Bauch verschwinden nicht, können aber über die Jahre verblassen und sich von rot oder violett zu silberfarben ändern.

Nach dem Kaiserschnitt wird der Einschnitt mit Nähten, Klammern oder chirurgischem Kleber verschlossen. Gewöhnlich wird ein Verband angebracht, der nach ein paar Tagen wieder entfernt wird. Die vollständige Ausheilung des Einschnitts dauert 6 Wochen.

Herzfrequenz

Die Herzfrequenz, die während der Schwangerschaft erhöht ist, sinkt innerhalb der ersten 24 Stunden wieder und normalisiert sich anschließend bald ganz.

Temperatur

Die Körpertemperatur kann während der ersten 24 Stunden nach der Entbindung leicht erhöht sein. Gewöhnlich sinkt die Körpertemperatur im Laufe der ersten Tage wieder auf die Normaltemperatur ab. Wenn eine Frau in den ersten 6 Wochen nach der Entbindung Fieber von 38 °C (100,4° F) oder höher und/oder zu irgendeinem Zeitpunkt Schüttelfrost hat, insbesondere in der ersten Woche, sollte sie ihren Arzt anrufen.

Viele Frauen leiden nach der Entbindung einige Wochen lang an Nachtschweiß. Dies ist auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen, insbesondere auf die Senkung des Östrogenspiegels. Wenn die nächtlichen Schweißausbrüche jedoch 4 Wochen nach der Entbindung immer noch anhalten, sollte sich die Frau an ihren Arzt wenden.

Gewicht

Viele Frauen verlieren unmittelbar nach der Entbindung nicht an Gewicht. Das Gewicht kann in den ersten Tagen sogar ansteigen. Obwohl das Baby und die Plazenta entbunden wurden, ist die Gebärmutter immer noch vergrößert. Außerdem ist noch eine größere Flüssigkeitsmenge im Blut aus der Schwangerschaft und manchmal auch durch zusätzliche intravenöse Flüssigkeitszufuhr während der Wehen vorhanden, und die Muttermilch kann das Gewicht erhöhen.

In den ersten 2 Wochen werden diese überschüssigen Flüssigkeiten über den Urin ausgeschieden. Eine Rückkehr zum Gewicht vor der Schwangerschaft dauert in der Regel 6 bis 12 Monate, sofern man auf gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung achtet.

Haare

Vielen Frauen bereitet der Haarausfall in den ersten Wochen nach der Entbindung Sorgen. Es handelt sich jedoch tatsächlich um den Verlust von überschüssigem Haar, das während der Schwangerschaft nicht ausgefallen war. Personen, die nicht schwanger sind, fallen etwa 50 bis 100 Haare pro Tag aus. Während der Schwangerschaft führen höhere Konzentrationen von Östrogen dazu, dass weniger Haarfollikel in die Ruhephase (die Phase, in der das Haar ausfällt) übergehen. Während der Schwangerschaft ist das Haar daher dicker als normal. Nach der Entbindung normalisieren sich die Konzentrationen von Östrogen wieder und damit auch der Haarwuchszyklus, daher fällt das zusätzliche Haar aus.

Stimmung

Viele Frauen fühlen sich in den ersten 6 Wochen nach der Geburt niedergeschlagen oder leicht depressiv. Diese Niedergeschlagenheit (auch „Baby-Blues“ genannt) vergeht gewöhnlich nach ungefähr 2 Wochen wieder. Manche Frauen haben auch Angst um sich oder das Baby. Wenn Depressionen oder Angstzustände schwerwiegend sind oder nach 2 Wochen nicht abklingen oder andere psychische Symptome auftreten, sollte die Frau ihren Arzt anrufen.