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Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks

Überprüft/überarbeitet Nov. 2023
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Was ist die Wirbelsäule und das Rückenmark?

Die Wirbelsäule ist Ihr Rückgrat. Dieses besteht tatsächlich aus einer langen Reihe von 24 Knochen, den Rückenwirbeln, und Ihrem Steißbein. Die Rückenwirbel beginnen unterhalb Ihres Schädels im Nacken und verlaufen bis ganz nach unten zu Ihrem Becken. Die Rückenwirbel tragen den größten Teil Ihres Körpergewichts.

Jeder Wirbel hat eine Öffnung. Die Öffnungen sind nach oben ausgerichtet und bilden einen Tunnel, der Wirbelkanal genannt wird, und die gesamte Länge Ihrer Wirbelsäule entlang verläuft. Das Rückenmark liegt im Inneren des Wirbelkanals.

Ihr Rückenmark ist ein Nervenbündel, wie ein elektrisches Kabel, das Nachrichten zwischen dem Gehirn und dem Rest Ihres Körpers austauscht. Das Rückenmark ist sehr empfindlich, daher liegt es geschützt im Wirbelkanal.

  • Signale vom Gehirn sagen dem Körper, was er tun soll, zum Beispiel die Arme oder Beine bewegen

  • Die Signale zum Gehirn übermitteln Informationen von Ihrem Körper, z. B. was Sie berühren oder wo Sie Schmerzen haben

  • Die meisten Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks werden durch Autounfälle, Stürze und Sport verursacht

  • Eine Verletzung des Rückenmarkbereichs kann die Knochen, Nerven oder das Rückenmark betreffen.

  • Wirbelsäulenverletzungen sind schmerzhaft

  • Rückenmarksverletzungen können Schwäche oder Lähmungen, ein vermindertes Empfinden (Gefühl) und Probleme beim Geschlechtsverkehr, beim Wasserlassen und beim Stuhlgang verursachen

  • Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks müssen manchmal operiert und mit Physiotherapie behandelt werden

Wenn Sie glauben, dass Sie Ihre Wirbelsäule oder Rückenmark verletzt haben, müssen Sie sofort zum Arzt gehen.

Aufbau des Rückgrats

Das Rückgrat besteht aus einer Säule von Knochen, die man Wirbelknochen nennt (Wirbelsäule). Die Wirbel schützen das Rückenmark, einen langgezogenen, empfindlichen Strang im Wirbelkanal, der im Zentrum der Wirbelsäule verläuft. Zwischen den Wirbeln liegen Scheiben aus Knorpel (Bandscheiben), die als Abfederungspuffer des Rückgrats dienen und ihm eine gewisse Flexibilität verleihen.

Spinalnerven: Dem Rückenmark entspringen zwischen den Wirbeln 31 Spinalnervenpaare. Jeder Nerv teilt sich in zwei kurze Äste (Wurzeln).

Die motorischen Wurzeln leiten Befehle von Gehirn und Rückenmark in andere Körperregionen, insbesondere zur Skelettmuskulatur.

Die sensorischen Wurzeln übermitteln Informationen aus anderen Körperregionen an das Gehirn.

Cauda equina: Das Rückenmark endet zwar nach etwa drei Vierteln der Wirbelsäule, ein Nervenbündel läuft jedoch über das Rückenmark hinaus. Dieses Nervenfaserbündel heißt Cauda equina (lat. Pferdeschwanz), da es dem Schweif eines Pferdes ähnelt. Die Cauda equina überträgt Nervenimpulse zu und von den Beinen.

Wie kommt es zu Wirbelsäulen- und Rückenmarksverletzungen?

Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks entstehen wie folgt:

  • Unfälle mit dem Auto

  • Stürze

  • Sportunfälle

  • Gewalteinwirkung (z. B. Schuss)

Was sind die Symptome von Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks?

Die Symptome von Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks hängen davon ab, wo die Verletzung entstanden ist und wie schwer die Schädigung ist. Es stellen sich u. a. folgende Symptome ein:

  • Schmerzen im Nacken oder Rücken

  • Schwäche oder Lähmung (Unfähigkeit, Teile des Körpers zu bewegen)

  • Gefühllosigkeit (Taubheitsgefühl)

  • Probleme beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang

Welche Teile des Körpers betroffen sind, hängt davon ab, welcher Bereich des Rückenmarks verletzt ist. Wenn das Rückenmark zum Beispiel im Lendenwirbelbereich beschädigt ist, können Sie Bewegungen und Empfindungen in den Beinen verlieren, aber immer noch Ihre Arme bewegen. Wenn das Rückenmark jedoch im Hals beschädigt ist, können sowohl die Arme als auch die Beine betroffen sein. Wenn das Rückenmark ganz oben im Nacken beschädigt ist, kann es sein, dass man ohne Beatmungshilfe nicht mehr selbständig atmen kann.

Die Schwäche und das Taubheitsgefühl können kurzfristig anhalten oder dauerhaft sein.

Woran erkennt der Arzt, dass ich eine Verletzung der Wirbelsäule und des Rückenmarks habe?

Die Ärzte fragen nach den Symptomen und führen dann eine Untersuchung durch. Sie können folgende Untersuchungen durchführen:

  • Röntgenaufnahmen

  • CT-Scan (Computertomographie)

  • MRT (Magnetresonanztomografie)

Wie werden Verletzungen von Wirbelsäule und Rückenmark behandelt?

Bewegen Sie eine Person mit Rückenmarksverletzungen nicht – warten Sie bis der Notarzt kommt.

Der Notarzt immobilisiert den Nacken der verletzten Person (Ruhigstellung), um weitere Schäden am Rückenmark und den Rückenwirbeln zu verhindern. Der Arzt kann dabei wie folgt vorgehen:

  • Der Patient wird auf einer festen gepolsterten Unterlage fixiert.

  • Dem Patienten wird ein Kragen angelegt

Verletzungen des Rückenmarks und der Rückenwirbel können mit folgenden Methoden behandelt werden: