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Kinderlähmung

Überprüft/überarbeitet Feb. 2024
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Was ist Kinderlähmung?

Kinderlähmung ist eine Virusinfektion, welche die Nerven befällt, die für die Kontrolle Ihrer Muskeln zuständig sind.

  • Kinderlähmung wird durch Aufnahme von kontaminierter Nahrung oder kontaminiertem Wasser oder durch Berühren einer kontaminierten Fläche und anschließendem Berühren des Mundes übertragen.

  • Die meisten Betroffenen weisen nur leichte Symptome wie Kopf- und Halsschmerzen auf und wissen oftmals gar nicht, dass sie sich Kinderlähmung zugezogen haben

  • Bei einigen Patienten verursacht die Kinderlähmung eine bleibende Muskelschwäche und eine Lähmung, sodass die betroffenen Körperstellen nicht mehr bewegt werden können (daher der Name)

  • Kinderlähmung wird auch durch Stuhl, Speichel oder Tröpfcheninfektion beim Niesen einer infizierten Person übertragen

  • Der Polioimpfstoff schützt vor Kinderlähmung.

Was verursacht Kinderlähmung?

Kinderlähmung wird durch das Poliovirus ausgelöst. Die Infektion ist hoch ansteckend und wird durch Kontakt mit infizierten Personen übertragen.

Kinderlähmung war in weiten Teilen der Welt verbreitet, bis in den 1950er-Jahren ein Impfstoff entwickelt wurde. Der letzte Fall von Kinderlähmung in den USA trat 1979 auf. In gewissen Regionen Afrikas (besonders in Nigeria) sowie in Pakistan und Afghanistan gibt es immer noch Menschen, die an Kinderlähmung erkranken.

Was sind die Symptome der Kinderlähmung?

Die meisten Menschen weisen keine Symptome auf. Wenn Symptome auftreten, sind diese in der Regel mild und bestehen aus Fieber, Halsschmerzen und leichten Kopfschmerzen. Weil die Betroffenen nicht schwer krank sind, werden häufig keine Tests vorgenommen, sodass die Erkrankung gar nicht als Kinderlähmung erkannt wird.

Einige Menschen weisen schwerwiegendere Symptome auf:

  • Sehr starke Kopfschmerzen

  • Genickstarre und steifer Rücken

  • Muskelschmerzen

Manche Patienten mit schwerwiegenderen Symptomen haben noch größere Komplikationen:

  • Muskelschwäche, möglicherweise dauerhaft

  • Lähmungserscheinungen, sodass betroffene Körperstellen nicht mehr bewegt werden können

Die Lähmung kann unterschiedliche Teile des Körpers betreffen. Es kann sein, dass Sie eines oder beide Beine nicht mehr bewegen können. Es kann sein, dass Sie nicht mehr schlucken oder atmen können.

Woran erkennt der Arzt Kinderlähmung?

Kinderlähmung wird vermutet, wenn Sie entsprechende Symptome aufweisen und sich in einer Gegend aufgehalten haben, wo andere Fälle von Kinderlähmung aufgetreten sind. Um sicherzugehen, führt der Arzt Folgendes durch:

  • Bluttests vornehmen

  • Untersuchungen an Stuhlproben oder Proben aus Ihrem Rachen

  • Lumbalpunktion zur Untersuchung der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit

Wie wird Kinderlähmung behandelt?

Es gibt kein Heilmittel gegen Kinderlähmung. Ärztliche Maßnahmen:

  • Verordnung von Medikamenten zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung

  • Einsatz eines Beatmungsgeräts, wenn Patienten nicht mehr von selbst atmen können

Bei leichtem Verlauf werden Patienten mit Kinderlähmung in der Regel wieder vollständig gesund. Bei schwerem Verlauf tragen die Patienten in der Regel eine dauerhafte Muskelschwäche davon. Selbst wenn die Symptome abklingen oder ganz verschwinden, kann die Muskelschwäche manchmal schlimmer werden oder Jahre später erneut auftreten (Post-Polio-Syndrom).

Wie kann ich der Kinderlähmung vorbeugen?

Lassen Sie sich gegen das Poliovirus impfen. Dieses ist im Rahmen der Grundimmunisierung von Kindern enthalten.

  • In den Vereinigten Staaten wird Kindern je eine Impfung im Alter von 2 Monaten, 4 Monaten, 6 bis 18 Monaten und 4 bis 6 Jahren verabreicht

  • Wenn Sie in Ihrer Kindheit nicht alle Polioimpfungen erhalten haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, wie Sie als Erwachsener geimpft werden können.

  • Wenn Sie in eine Gegend reisen, in der Fälle von Kinderlähmung vorkommen, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob Sie eine weitere Impfung benötigen, auch wenn Sie bereits geimpft sind.