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Kehldeckelentzündung

Überprüft/überarbeitet Juli 2023
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Was ist eine Kehldeckelentzündung?

Die Epiglottis (der Kehldeckel) ist eine Gewebeklappe im Hals unterhalb der Zunge. Sie verhindert, dass Nahrung beim Schlucken in die Luftröhre gelangt. Wenn der Kehldeckel anschwillt, kann er die Luftröhre blockieren, sodass Sie nicht atmen können.

Die Kehldeckelentzündung (Epiglottitis) ist eine bakterielle Infektion des Kehldeckels.

  • Die häufigsten Symptome einer Kehldeckelentzündung sind starke Halsschmerzen und lautes, schweres Atmen.

  • Eine Kehldeckelentzündung ist lebensbedrohlich, weil Sie nicht atmen können, wenn Ihre Luftröhre blockiert ist.

  • Eine Kehldeckelentzündung ist für Kinder besonders gefährlich, da sie nur eine kleine Luftröhre haben, die schnell blockiert werden kann.

  • Ärzte behandeln eine Kehldeckelentzündung mit Antibiotika und führen in der Regel einen Atemschlauch in die Luftröhre ein, damit sie nicht zuschwellen kann.

  • Zur vorbeugenden Unterstützung einer Kehldeckelentzündung geben Sie Ihrem Kind die Hib-Impfung, die Kindern im Rahmen der ärztlichen Routineimpfungen verabreicht wird.

Kinder und Erwachsene, die an einer Kehldeckelentzündung leiden, sollten sofort die Notaufnahme aufsuchen.

Was verursacht eine Kehldeckelentzündung?

Eine Kehldeckelentzündung entsteht, wenn der Kehldeckel durch Bakterien infiziert wird.

Die Infektion führt dazu, dass der Kehldeckel anschwillt. Dies kann die Atemwege verschließen, sodass Sie nicht mehr atmen können.

Was sind die Symptome einer Kehldeckelentzündung?

Die Symptome einer Kehldeckelentzündung setzen schnell ein, besonders bei Kindern. Der Rachen eines Kindes kann sich innerhalb weniger Stunden nach Einsetzen der Symptome verschließen.

Eine Kehldeckelentzündung ist häufig ein lebensbedrohlicher Notfall. Sie müssen daher Kinder und Erwachsene mit Symptomen in die Notaufnahme bringen.

Kinder können unter Folgendem leiden:

  • Starke Halsschmerzen

  • Schluckbeschwerden

  • Fieber

  • Sabbern

  • Gedämpfte Stimme

  • Quietschendes Geräusch beim Einatmen (Stridor), verursacht durch die Blockierung der Atemwege

  • Atemnot

Bei Erwachsenen sind die Symptome ähnlich wie bei Kindern, setzen aber normalerweise erst nach mehr als 24 Stunden ein. Eine Kehldeckelentzündung kann auch die Atemwege eines Erwachsenen blockieren, was aber weniger häufig vorkommt als bei Kindern.

Woran erkennt der Arzt eine Kehldeckelentzündung?

Der Arzt stützt den Verdacht auf eine Kehldeckelentzündung auf die entsprechenden Symptome. Zur Sicherheit unternimmt er Folgendes:

  • Betrachtung des Rachens mit einem flexiblen Endoskop

Bei Kindern erfolgt dies im OP-Saal, damit bei Bedarf sofort ein Beatmungsschlauch eingeführt werden kann. Bei Erwachsenen muss oft nur der Rachen betäubt werden, und sie können bei Bewusstsein bleiben.

Wie wird eine Kehldeckelentzündung behandelt?

Am wichtigsten ist es, sicherzustellen, dass der Patient atmen kann.

Für Kinder:

  • Der Arzt führt einen Beatmungsschlauch durch den Rachen in die Luftröhre ein, damit die Atemwege nicht zuschwellen können.

  • Wenn der Arzt den Beatmungsschlauch nicht einführen kann, weil der Kehldeckel die Luftröhre bereits blockiert, wird vorne im Hals ein Loch ausgeschnitten, um einen Schlauch direkt in die Luftröhre einzuführen (Tracheotomie).

Bei Erwachsenen ist ein Atemschlauch nicht immer nötig. Die Patienten müssen im Krankenhaus bleiben, wo sie eng überwacht werden.

Allen Patienten mit einer Kehldeckelentzündung werden Antibiotika über eine Vene (i.v.) zur Behandlung der Infektion verabreicht.