Der Unterleib (das Becken) besteht aus einer Reihe von Knochen zwischen den Hüften. Diese Knochen umgeben die Organe im Unterbauch, wie die Blase und den Darm und die weiblichen Geschlechtsorgane wie den Uterus (Gebärmutter) und die Eierstöcke. Schmerzen in diesen Organen werden im Unterleib wahrgenommen und manchmal als Unterleibsschmerzen bezeichnet. Unterleibsschmerzen treten bei Frauen zwar häufig auf, können aber sehr schwerwiegend sein.
Unterleibsschmerzen können leicht oder schwer sein und dazu führen, dass der Unterleib druckempfindlich ist
Die Schmerzen können plötzlich auftreten und entweder dauerhaft sein oder kommen und gehen.
Viele Frauen leiden an Krämpfen kurz vor oder während der Periode – das ist normal.
Gehen Sie jedoch sofort zum Arzt, wenn Sie einen plötzlichen starken Unterleibsschmerz verspüren – das kann ein Zeichen für ein schwerwiegendes Problem sein
Was sind die Ursachen von Unterleibsschmerzen?
Die häufigsten Ursachen von Unterleibsschmerzen:
Krämpfe aufgrund der monatlichen Periode (Menstruationskrämpfe)
Es kann auch zwischen den Perioden zu Krämpfen kommen, wenn der Körper eine Eizelle freisetzt (sogenannte Ovulation).
Die gefährlichsten Ursachen von Unterleibsschmerzen sind unter anderem:
Appendizitis (Blinddarmentzündung) – eine Entzündung des Wurmfortsatzes, eines kleinen Organs, das sich zwischen Dünndarm und Dickdarm befindet
Rupturierte ektope Schwangerschaft – eine Schwangerschaft am falschen Ort, wie etwa in den Eileitern, welche die Eierstöcke mit dem Uterus (Gebärmutter) verbinden
Verdrehter Eierstock
Blutung oder Riss eines Blutgefäßes oder Organs
Wenn Sie eines dieser Probleme haben, muss eventuell operiert werden.
Weitere Ursachen von Unterleibsschmerzen:
Probleme mit den Eierstöcken – z. B. eine Zyste an einem Eierstock
Probleme mit den Eileitern – wie eine Infektion der Eileiter
Probleme mit der Blase – wie eine Infektion oder Blasensteine
Probleme mit dem Dickdarm – wie eine Verstopfung, Magen-Darm-Grippe oder Divertikulitis
Schwangerschaft, z. B. bei einer Fehlgeburt
Krebs verschiedener Organe
Wann ist wegen Unterleibsschmerzen ein Arzt aufzusuchen?
Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie Unterleibsschmerzen und eines der folgenden Warnzeichen verspüren:
Schwindel, Benommenheit oder Kreislaufschock (einen gefährlichen Abfall im Blutdruck)
Fieber oder Schüttelfrost
Plötzliche, sehr starke Schmerzen, besonders wenn Ihnen dazu noch übel ist, Sie erbrechen müssen und stark schwitzen
Gehen Sie noch am gleichen Tag zum Arzt, wenn Sie bisher noch keine Unterleibsschmerzen hatten und Sie nun ununterbrochene oder schlimmer werdende Schmerzen haben.
Gehen Sie noch am gleichen Tag oder innerhalb weniger Tage zum Arzt, wenn Sie erneut Unterleibsschmerzen und vaginale Blutungen haben, nachdem Ihre monatlichen Perioden aufgehört haben (Wechseljahre).
Wenn Ihre Unterleibsschmerzen nicht abklingen, Sie aber keine anderen Anzeichen haben, gehen Sie bei der nächsten Gelegenheit zum Arzt. Wenn das erst in einigen Tagen möglich ist, sollte dadurch kein Schaden entstehen.
Was passiert, wenn ich wegen Unterleibsschmerzen zum Arzt gehe?
Der Arzt wird Ihnen Fragen zu Ihren Schmerzen stellen und Sie untersuchen. Er kann auch einige Tests mit Ihnen durchführen:
Urintests, um festzustellen, ob Sie schwanger sind oder einen HWI (Harnwegsinfekt) haben
Untersuchung mit Ultraschall, Scan mit CT (Computertomografie) oder eine MRT (Magnetresonanztomografie) (Tests, die Bilder aus dem Inneren des Beckenraums zeigen)
Wenn Sie sehr starke oder andauernde Schmerzen haben und andere Untersuchungsverfahren keine Ursache aufzeigen, müssen Sie eventuell mit einem operativen Verfahren, der sogenannten Laparoskopie, behandelt werden. Bei diesem Verfahren erhalten Sie ein Mittel, das Sie einschlafen lässt (Anästhetikum). Der Arzt führt dann einen kleinen Schnitt direkt unter Ihrem Bauchnabel aus und führt einen Beobachtungsschlauch ein, um nachzusehen, was das Problem ist.
Wie werden Unterleibsschmerzen behandelt?
Der Arzt behandelt die Ursache der Unterleibsschmerzen, wenn er dazu in der Lage ist. Er kann Ihnen Schmerzmittel verabreichen, damit Sie sich besser fühlen, bis er herausgefunden hat, was die Ursache Ihrer Schmerzen ist. Aber für den Arzt ist es wichtig, die Ursache der Schmerzen festzustellen, denn er möchte nicht nur einfach die Schmerzen mit Medikamenten beseitigen.