Knochen

VonAlexandra Villa-Forte, MD, MPH, Cleveland Clinic
Überprüft/überarbeitet Apr. 2022 | Geändert Sept. 2022
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Kurzinformationen

    Das Knochengewebe unterliegt trotz seiner Stabilität ständigen Veränderungen und erfüllt viele Funktionen. Knochen sind das Gerüst des Körpers, sie schützen die inneren Organe. Sie sind mit Knochenmark gefüllt, in dem die Blutkörperchen gebildet werden. In den Knochen speichert der Körper seinen Kalziumvorrat.

    Bei Kindern haben einige Knochen sogenannte Wachstumsfugen. Der Knochen verlängert sich an dieser Stelle, bis der Mensch seine endgültige Größe erreicht hat. Danach ist die Wachstumsfuge geschlossen. Ab dann wachsen die Knochen in die Breite und nicht mehr in die Länge, um an bestimmten Körperstellen den Knochenbau zu verstärken.

    Es gibt zwei Knochenformen:

    • Flach, wie beispielsweise die Schädelplatten und Wirbelknochen

    • Röhrenförmig, wie zum Beispiel die Knochen der Arme und Beine, auch Langknochen genannt.

    Manche Knochen weisen beide Formen auf. Die innere Struktur der Knochen ist annähernd gleich.

    Der härtere äußere Teil (Kortikalis) besteht zum größten Teil aus Eiweiß, z. B. Kollagen, und der Substanz Hydroxylapatit, die sich hauptsächlich aus Kalzium und anderen Mineralien zusammensetzt. Hydroxylapatit ist für die Knochenfestigkeit und -dichte verantwortlich.

    Der innere Teil des Knochens (trabekulärer Knochen oder Spongiosa) ist weicher und nicht so dicht wie der harte äußere Teil, trägt aber dennoch erheblich zur Knochenstärke bei. Eine Reduzierung der Menge oder Beschaffenheit der Spongiosa erhöht das Risiko von Knochenfrakturen.

    Die Zwischenräume im trabekulären Knochenanteil sind mit einem Gewebe, dem Knochenmark, gefüllt. Knochenmark enthält spezielle Zellen (darunter auch Stammzellen), die für die Produktion von Blutzellen zuständig sind. Der Knochen wird von Blutgefäßen versorgt und ist von Nerven umgeben.

    Wussten Sie ...

    • Die Knochenstruktur verändert sich das ganze Leben lang durch Aktivität und Beanspruchung (z. B. durch Gewichtheben).

    Knochen verändern sich ständig. Dieser Prozess wird auch Knochenumbau genannt. Dabei wird altes Knochengewebe nach und nach durch neues ersetzt. Jeder Knochen im Körper wird auf diese Weise im Laufe von etwa zehn Jahren komplett erneuert.

    Um die Knochendichte und -stärke aufrechtzuerhalten, braucht der Körper genügend Kalzium, andere Mineralien und Vitamin D, und er muss verschiedene Hormone in ausreichender Menge produzieren, wie Parathormon, Wachstumshormon, Kalzitonin, Östrogen und Testosteron. Sport (z. B. Übungen, die die Beine belasten) fördert die Knochenstärke während des Knochenumbaus. Durch Sport und die optimale Menge an Hormonen, Vitaminen und Mineralien entwickelt sich der trabekuläre Knochen zu einer komplexen, leichten aber stabilen Gitterstruktur.

    Die Knochen sind von einer dünnen Haut umgeben, der Knochenhaut bzw. dem Periost. Die Schmerzen bei Knochenverletzungen werden hauptsächlich über die Nerven in der Knochenhaut übertragen. Das Blut gelangt über Blutgefäße aus dem Periost in die Knochen.

    Klassifizierung von Knochen nach Form