Loiasis ist eine Infektion, die durch den Fadenwurm (Nematode) Loa loa verursacht wird.
Loiasis wird durch infizierte Fliegen auf Menschen übertragen.
Die meisten Menschen mit Loiasis haben keine Symptome. Es können aber Schwellungen mit Juckreiz auftreten, hauptsächlich an Armen und Beinen.
Mitunter wandern Würmer zum Auge und unter die transparente Membran über dem Augapfel (Bindehaut).
Der Arzt diagnostiziert eine Loiasis, indem er die Wurmlarven (Mikrofilarien) in einer Blutprobe nachweist oder wenn er einen adulten Wurm im Auge erkennt.
Das einzige Medikament, das sowohl adulte Würmer als auch Larven abtötet, ist Diethylcarbamazin.
Helminthen sind parasitäre Würmer, die Menschen und Tiere infizieren können. Es gibt 3 Stämme von Helminthen: Saugwürmer (Trematoden), Bandwürmer (Zetoden) und Fadenwürmer (Nematoden). Loa Loa ist eine Art Fadenwurm, der als Filarie bezeichnet wird.
Die Loiasis kommt nur in Regenwaldgebieten in West- und Zentralafrika vor.
(Siehe auch Überblick über Parasiteninfektionen.)
Übertragung einer Loiasis
Die Loiasis wird übertragen, wenn eine infizierte afrikanische Hirschbremse einen Menschen sticht und dabei Larven des Wurms ablegt. Die Larven dringen durch den Stich in den Körper ein und reifen im Unterhautgewebe (Subkutangewebe) zu adulten Würmern heran. Die adulten Würmer wandern im Unterhautgewebe bis unter die Bindehaut im Auge. Adulte weibliche Würmer sind etwa 1 1/2 bis 3 Zoll (4 bis 7 1/2 Zentimeter) lang.
Diese adulten Würmer produzieren unreife Wurmlarven (sogenannte Mikrofilarien), die tagsüber im Blut zirkulieren und nachts in der Lunge zu finden sind. Die Infektion verbreitet sich, wenn eine infizierte Person tagsüber, wenn sich die Mikrofilarien im Blut befinden, von einer Bremse gestochen wird. Das Insekt überträgt diese Larven dann auf die nächste Person, die es sticht.
Bild mit freundlicher Genehmigung der Centers for Disease Control and Prevention, Global Health, Division of Parasitic Diseases and Malaria.
Symptome der Loiasis
Die meisten Menschen mit Loiasis haben keine Symptome.
Es treten juckende Schwellungen (Kalabarschwellungen) auf, hauptsächlich an Armen und Beinen, prinzipiell jedoch überall am Körper. Es wird angenommen, dass es sich dabei um eine allergische Reaktion gegen Stoffe handelt, die von den wandernden adulten Würmern ausgeschieden werden. Schwellungen dauern bei infizierten Menschen, die in Gegenden leben, in denen die Infektion häufig vorkommt, 1 bis 3 Tage. Die Schwellungen verlaufen aber bei infizierten Menschen, die in diese Gegenden reisen, viel schwerer.
Die Bewegungen der adulten Würmer im Auge können als störend empfunden werden und zu Juckreiz oder Reizung in den Augen führen. Obwohl die Bewegungen von adulten Würmern über das Auge beunruhigend sind, verursachen sie in der Regel keine bleibenden Schäden.
Gelegentlich wirkt sich eine Loiasis auch auf Herz, Nieren oder das Gehirn aus, jedoch mit meist leichten Symptomen.
Vielleicht enthält der Urin mehr Eiweiß als gewöhnlich und etwas Blut.
Diagnose der Loiasis
Untersuchung oder Test einer Blutprobe
Beobachtung von Würmern, die sich über das Auge bewegen
Identifizierung von Würmern, die aus dem Auge oder der Haut entfernt worden sind
Der Arzt vermutet eine Loiasis, wenn bestimmte Symptome bei Menschen auftreten, die aus Gebieten in West- und Zentralafrika kommen oder in entsprechenden Gebieten gelebt haben, wo die Augeninfektion anzutreffen ist.
Die Bestimmung von Mikrofilarien in einer Blutprobe unter dem Mikroskop ermöglicht es dem Arzt, Loiasis als Diagnose zu stellen. Die Probe wird zwischen 10 und 14 Uhr entnommen, wenn im Blut die meisten Mikrofilarien vorhanden sind.
Gelegentlich kann der Arzt eine Loiasis diagnostizieren, wenn er Würmer unter der Bindehaut des Auges sieht oder die aus Auge oder Haut entfernten Würmer identifiziert.
Behandlung von Loiasis
Diethylcarbamazin
Bei schweren Infektionen Albendazol oder ein Verfahren zur Filterung des Blutes
Das einzige Medikament, das sowohl Mikrofilarien als auch adulte Würmer abtötet, ist Diethylcarbamazin. Es wird 21 Tage lang eingenommen. Möglicherweise muss die Behandlung wiederholt werden, um die Infektion ganz zu beseitigen.
Vor einer Behandlung mit Diethylcarbamazin untersucht der Arzt den Patienten auf eine andere Filarieninfektion, die sogenannte Onchozerkose, weil Diethylcarbamazin bei Menschen, die unter gleichzeitig unter Loiasis und Onchozerkose leiden, schwere Nebenwirkungen verursachen kann. Patienten mit Loiasis und Onchozerkose erhalten Diethylcarbamazin und Ivermectin, ein Medikament zur Abtötung und Ausscheidung von Würmern.
Diethylcarbamazin kann schwerwiegende, mitunter tödliche Nebenwirkungen haben, vor allem bei einer schweren Infektion. Dieses Risiko kann durch Reduzierung der Anzahl an Mikrofilarien im Blut vor der Einnahme von Diethylcarbamazin gesenkt werden. Vor der Behandlung mit Diethylcarbamazin bestimmt der Arzt daher die Anzahl der Mikrofilarien im Blut. Ist die Anzahl der Mikrofilarien im Blut hoch, werden Mikrofilarien mit einem anderen Medikament zur Entwurmung, Albendazol, oder mithilfe eines Verfahrens zur Blutfilterung (Apherese) entfernt. Dank diesem Vorgehen wird das Risiko schwerer Nebenwirkungen gesenkt. Bei geringer Zahl an Mikrofilarien erhalten die Patienten Diethylcarbamazin und eventuell auch Albendazol, wenn Diethylcarbamazin nicht wirkt.
Vorbeugung gegen Loiasis
Menschen, die lange Zeit in einem von Loa Loa betroffenen Gebiet bleiben, können präventiv Diethylcarbamazin einnehmen, um einer Loiasis vorzubeugen.
Zur Reduzierung der Anzahl an Bremsenstichen kann man Folgendes tun:
Insektenschutzmittel verwenden.
Kleidung tragen, die mit dem Insektizid „Permethrin“ imprägniert ist.
Locker sitzende, langärmelige Hemden und lange Hosen tragen
Weil die Bremsen tagsüber stechen, sind Moskitonetze über dem Bett wenig sinnvoll.