Überblick über die Nebennieren

VonAshley B. Grossman, MD, University of Oxford; Fellow, Green-Templeton College
Überprüft/überarbeitet Feb. 2024
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Kurzinformationen

    Der Körper hat 2 Nebennieren, die jeweils auf der Spitze einer Niere sitzen. Die endokrinen Drüsen schütten Hormone in die Blutbahn aus. Jede Hirnanhangdrüse besteht aus 2 Teilen.

    • Nierenmark: Der innere Teil schüttet Hormone aus, beispielsweise Adrenalin (Epinephrin), die daran beteiligt sind, Blutdruck, Herzfrequenz, Schweißabsonderung und weitere Funktionen des sympathischen Nervensystems zu regulieren.

    • Nierenrinde (Kortex): Der äußere Teil schüttet verschiedene Hormone aus, beispielsweise Kortikosteroide (Kortison-ähnliche Hormone wie Cortisol) und Mineralkortikoide (insbesondere Aldosteron, das den Blutdruck und den Gehalt von Salz [Natriumchlorid] und Kalium im Körper regelt). Die Nierenrinde produziert zudem kleine Mengen der männlichen Geschlechtshormone (Testosteron und ähnliche Hormone).

    Die Nebennieren im Detail

    Die Nebennieren werden zum Teil vom Gehirn gesteuert. Der Hypothalamus, ein kleiner Bereich des Gehirns, der an der Hormonregulation beteiligt ist, produziert:

    • Kortikotropin-freisetzendes Hormon (CRH)

    • Vasopressin (auch als „antidiuretisches Hormon“ bezeichnet)

    CRH und Vasopressin regen die Hypophyse dazu an, Kortikotropin (auch adrenokortikotropes Hormon oder ACTH genannt) freizusetzen. Vasopressin stimuliert auch die Nebennieren zur Produktion von Kortikosteroiden.

    Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System wird hauptsächlich von den Nieren reguliert. Es veranlasst die Nebennieren, mehr oder weniger Aldosteron zu produzieren (siehe Abbildung Regulation des Blutdrucks).

    Der Körper steuert die Konzentration von Kortikosteroiden ganz nach Bedarf. Gewöhnlich sind die Konzentrationen früh am Morgen höher als tagsüber. Steht der Körper unter Stress, zum Beispiel aufgrund einer Krankheit, steigt die Konzentration von Kortikosteroiden erheblich an.

    Erkrankungen der Nebenniere

    Bei Erkrankungen der Nebenniere kann entweder zu viel oder zu wenig Hormon ausgeschüttet werden.

    Wird zu wenig Hormon ausgeschüttet (Unterproduktion, auch als Nebenniereninsuffizienz bezeichnet), kann dies mit einem Problem mit den Nebennieren selbst zusammenhängen (einer Primärerkrankung wie z. B. der Addison-Krankheit). Oder der Grund ist woanders im Körper zu suchen, z. B. in der Hypophyse oder dem Hypothalamus. Ein Problem mit der Hypophyse könnte zum Beispiel dazu führen, dass die Nebennieren nicht angeregt werden, Hormone auszuschütten. Ein Problem mit dem Hypothalamus könnte sich auf den Spiegel der Hypophysenhormone auswirken, was wiederum die Funktion der Nebennieren beeinträchtigen würde.

    Wird zu viel Hormon ausgeschüttet (Überproduktion, auch als „Nebennierenüberschuss“ bezeichnet), dann hängt die Krankheit vom jeweiligen Hormon ab: