Medikamentöse Behandlung von Diabetes mellitus

VonErika F. Brutsaert, MD, New York Medical College
Überprüft/überarbeitet Okt. 2023 | Geändert Nov. 2023
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Kurzinformationen

Viele Menschen mit Diabetes mellitus benötigen Medikamente, die ihren Blutzuckerspiegel senken, die Symptome beseitigen und Komplikationen bei Diabetes mellitus vorbeugen.

Es gibt zwei Arten von Diabetes mellitus:

  • Typ 1, bei dem das Immunsystem des Körpers die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift und so mehr als 90 Prozent davon dauerhaft zerstört

  • Typ 2, bei dem der Körper eine Resistenz gegen die Wirkungen von Insulin entwickelt

Zur allgemeinen Behandlung von Typ-1-Diabetes zählt eine Umstellung der Lebensgewohnheiten, einschließlich einer gesunden Ernährung und Sport. Menschen mit Typ-1-Diabetes müssen Insulin spritzen und regelmäßig ihre Blutzuckerwerte kontrollieren.

Zur allgemeinen Behandlung von Typ-2-Diabetes zählt eine Umstellung der Lebensgewohnheiten, einschließlich Gewichtsabnahme, gesunder Ernährung und Sport. Manche Menschen mit Typ-2-Diabetes können ihre Blutzuckerwerte allein über die Ernährung und körperliche Aktivität kontrollieren. Die meisten benötigen jedoch Medikamente zur Senkung des Blutzuckerspiegels und manchmal auch Insulin. Menschen, die Medikamente für Typ-2-Diabetes einnehmen, müssen auch häufig täglich mehrmals am Tag ihren Blutzucker kontrollieren.

Ärzte müssen bei der Behandlung von Diabetes mit Medikamenten vorsichtig sein, da Insulin und einige der oral verabreichten Medikamente den Blutzuckerspiegel zu stark senken können (Hypoglykämie).

Insulintherapie

Menschen mit Typ-1-Diabetes benötigen fast immer eine Therapie mit Insulin und werden ohne diese Behandlung sehr krank. Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes benötigen ebenfalls Insulin. In der Regel wird Insulin unter die Haut gespritzt. Für bestimmte Menschen gibt es auch Insulin zum Inhalieren. Das wird aber nicht häufig eingesetzt. Insulin kann nicht oral eingenommen werden, da Insulin im Magen zerstört wird. Neuere Formen von Insulin, die oral eingenommen werden können, werden untersucht.

Insulin wird in das Unterhautfettgewebe gespritzt, in der Regel in den Arm, den Oberschenkel oder den Bauch. Kleine Spritzen mit sehr dünnen Nadeln machen die Injektionen nahezu schmerzlos.

Ein Insulin-Pen, der eine mit Insulin gefüllte Patrone enthält, ist für viele Menschen für das Tragen und Anwenden von Insulin angenehm, insbesondere für Menschen, die täglich mehrere Injektionen außerhalb von zuhause nehmen.

Ein anderes Produkt ist eine Insulinpumpe, die Insulin kontinuierlich aus einem Tank durch eine kleine in der Haut belassene Kanüle (ein hohles Kunststoffröhrchen) pumpt. Die Rate der Insulin-Verabreichung kann an die Tageszeit, ob die Person körperlich aktiv ist oder an andere Maßgaben angepasst werden. Menschen können nach Bedarf für Mahlzeiten oder, um hohe Blutzuckerspiegel auszugleichen, zusätzliche Dosen von Insulin freisetzen. Die Pumpe imitiert, wie der Körper normalerweise Insulin produziert. Eine Therapie mit einer Pumpe kommt für einige Patienten infrage, die mehr als drei Injektionen täglich benötigen. Für manche Menschen bietet die Pumpe ein zusätzliches Maß an Kontrolle, während andere das Tragen der Pumpe als unangenehm empfinden oder an der Einstichstelle wund werden.

Es gibt auch Systeme mit hybrider Closed-Loop-Insulin-Abgabe. Mit diesen Systemen (die manchmal auch künstliche Bauchspeicheldrüse genannt werden) errechnet ein Algorithmus automatisch die eingangs benötigten Insulin-Dosen mithilfe einer Insulin-Pumpe auf Basis der Daten aus einem kontinuierlich messenden Monitor und verabreicht dann die Dosen automatisch. Das Gerät befreit Diabetiker aber nicht von der Notwendigkeit, ihren Blutzuckerspiegel zu messen und sich vor den Mahlzeiten Insulin zu verabreichen.

Formen von Insulin

Insulin ist in vier Grundformen erhältlich, unterteilt nach Wirkbeginn und Wirkdauer:

  • Schnellwirksame Insuline sind unter anderem die Insuline Lispro, Aspart und Glulisin. Sie wirken am schnellsten, erreichen ihre maximale Wirksamkeit in ca. 1 Stunde und wirken dann 3 bis 5 Stunden. Schnell wirksames Insulin wird zu Beginn einer Mahlzeit oder bis zu 15 Minuten davor gespritzt.

  • Kurz wirksames Insulin, wie etwa Normalinsulin, wirkt etwas langsamer aber dafür etwas länger als schnell wirksames Insulin. Normalinsulin erreicht seine maximale Aktivität nach 2 bis 4 Stunden und wirkt für 6 bis 8 Stunden. Es wird 30 Minuten vor einer Mahlzeit gespritzt.

  • Intermediär wirksames Insulin wie etwa das Insulin Isophan (manchmal als Neutral Protamin Hagedorn [NPH] oder NPH bezeichnet) oder das U-500-Insulin beginnt eine halbe bis zwei Stunden später zu wirken, erreicht seine maximale Aktivität nach 4 bis 12 Stunden und hält 13 bis 26 Stunden an, je nachdem, welches intermediär wirksame Insulin verwendet wird. Diese Art Insulin wird morgens gespritzt, um den Bedarf am ersten Teil des Tages zu decken, oder am Abend, um den Bedarf während der Nacht abzudecken.

  • Lang wirksames Insulin, wie Insulin glargin, Insulin detemir, U-300-Insulin glargin oder Insulin degludec, zeigt in den ersten Stunden kaum Wirkung, stellt danach aber, abhängig vom verwendeten Typ, die Versorgung für 20 bis 40 Stunden sicher.

Menschen, die sich mehrmals täglich Insulin spritzen und die zu den Mahlzeiten zusätzliches Insulin benötigen, verwenden häufig sowohl schnell wirksames Insulin als auch kurz wirksames Insulin.

Einige Kombinationen von Insulin sind bereits fertig gemischt erhältlich. Außerdem sind konzentrierte Insuline für Menschen erhältlich, die hohe Dosen Insulin benötigen.

Inhalatives Insulin ist in einigen Situationen für Menschen vorgesehen, die nicht in der Lage oder bereit dazu sind, sich Insulin zu spritzen. Inhalatives Insulin ist als Inhalator (ähnlich wie ein Asthmaspray) verfügbar und das Insulin wird von den Menschen über die Lungen aufgenommen. Inhalatives Insulin wirkt ähnlich wie schnell wirksames Insulin und muss mehrmals am Tag inhaliert werden. Die Betroffenen müssen unter Umständen auch Injektionen mit lang wirksamem Insulin erhalten. So lange Patienten inhalatives Insulin verwenden, kontrollieren Ärzte ihre Lungenfunktion alle 6 bis 12 Monate.

Insulinzubereitungen halten sich bei Raumtemperatur bis zu einem Monat und lassen sich überallhin transportieren und können zur Arbeit oder auf eine Reise mitgenommen werden. Insulin sollte dennoch nicht extremen Temperaturen ausgesetzt werden und bei einer Lagerung über einem Monat im Gefrierschrank aufbewahrt werden.

Auswahl des Typs und der Dosis von Insulin

Die Auswahl des Insulins ist komplex. Folgende Faktoren werden berücksichtigt, wenn Ärzte entscheiden, welches Insulin das Beste ist und wie viel Insulin verwendet werden soll:

  • Wie gut der Körper auf das Insulin anspricht, das er selbst bildet

  • Wie stark der Blutzuckerspiegel nach dem Essen ansteigt

  • Ob andere Antidiabetika anstelle von Insulin verwendet werden könnten

  • Wie groß ist die Bereitschaft und Fähigkeit der Personen, ihren Blutzuckerspiegel zu überwachen und ihre Insulindosis anzupassen?

  • Wie oft sind die Personen bereit, Insulin zu injizieren?

  • Wie variabel sind die täglichen Aktivitäten?

  • Wie wahrscheinlich es ist, dass die Person Symptome einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) entwickelt

Manchmal empfehlen Ärzte ihren Patienten, zwei Insuline – ein schnellwirksames und ein mittellang wirksames Insulin – in einer Morgendosis zu kombinieren. Eine zweite Injektion eines Insulins oder von beiden kann beim Mittagessen oder vor dem Schlafengehen gespritzt werden.

Manche Personen nehmen jeden Tag die gleiche Menge Insulin. Andere Menschen, besonders Betroffene mit Typ-1-Diabetes, müssen ihre Insulindosis anpassen, besonders die Dosen, die um die Mahlzeiten herum eingenommen werden, je nachdem, was sie essen, wie körperlich aktiv sie sind oder wie ihre Blutzuckerspiegel ausfallen. Außerdem kann sich der Insulinbedarf ändern, wenn Personen Gewicht zunehmen oder verlieren oder emotionalen Stress oder Krankheiten, insbesondere Infektionen, erleiden.

Um einen Dosisplan anpassen zu können, muss ein langwirksames Insulin morgens oder abends zusammen mit mehreren anderen Spritzen eines schnellwirksamen Insulin tagsüber während der Mahlzeiten gespritzt werden. Anpassungen werden vorgenommen, wenn sich der Insulinbedarf ändert. Messungen des Blutzuckerspiegels zu verschiedenen Zeitpunkten während des Tages helfen bei der Bestimmung der Anpassung. Bei diesem Dosisplan müssen sich die Betroffenen sehr gut mit Diabetes mellitus auskennen, und genau auf Details ihrer Behandlung achtgeben.

Hypoglykämie (Unterzuckerung)

Die häufigste Komplikation bei der Behandlung von hohem Blutzuckerspiegel mit Insulin sind niedrige Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie). Hypoglykämie tritt häufiger bei Betroffenen auf, die versuchen, ihren Blutzuckerspiegel streng zu kontrollieren.

Symptome einer leichten oder mittelschweren Hypoglykämie sind unter anderem Kopfschmerzen, Schwitzen, Herzrasen, Schwindel, verschwommenes Sehen, Erregtheit und Verwirrung. Symptome einer schwereren Hypoglykämie sind unter anderem Krampfanfälle und Bewusstseinsverlust. Bei älteren Erwachsenen kann eine Hypoglykämie schlaganfallähnliche Symptome hervorrufen.

Menschen, die häufig unter Hypoglykämie leiden, bemerken Anfälle einer Unterzuckerung vielleicht gar nicht, weil sie die Symptome gar nicht mehr wahrnehmen (Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen).

Ärzte müssen die Betroffenen darin schulen, wies sie die Symptome einer Hypoglykämie erkennen und behandeln müssen. Für gewöhnlich kann der Betroffene etwas Süßes, wie ein Stück Schokolade, essen oder einen Fruchtsaft trinken, damit der Blutzuckerspiegel wieder rasch ansteigt. Die Betroffenen können auch Glukosetabletten für den Fall einer Unterzuckerung bei sich tragen. Weil unterzuckerte Menschen zu verwirrt sein können, um zu verstehen, dass sie an einer Hypoglykämie leiden, ist es wichtig, dass die Haushaltsmitglieder und andere Vertrauenspersonen der Betroffenen die Anzeichen einer Hypoglykämie ebenfalls erkennen können.

Insulin-Antikörper

In sehr seltenen Fällen produziert der Körper gegen das injizierte Insulin Antikörper, weil das gespritzteInsulin nicht genau dem vom Körper hergestellten Insulin entspricht. Diese Antikörper können die Wirkung von Insulin beeinträchtigen und sehr hohe Dosen erfordern.

Allergische Reaktionen auf Insulin

Insulininjektionen können die Haut und die darunter liegenden Gewebe beeinträchtigen. Allergische Reaktionen, die jedoch selten auftreten, verursachen für mehrere Stunden Schmerzen und Brennen, Rötung, Jucken und Schwellungen rund um die Einstichstelle. Sehr selten kann dann der Betroffene eine anaphylaktische Reaktion nach der Verabreichung einer Injektion von Insulin haben.

Hautreaktionen auf Insulin

Die Injektionen mit Insulin können zu Fettansammlungen führen, die Knoten in der Haut bilden oder Fett zerstören und Dellen hervorrufen. Eine Hautreaktion ist zwar keine allergische Reaktion, aber sie kann die Aufnahme des gespritzten Insulins verschlechtern. Daher ist es wichtig, dass die Injektionsstellen ständig gewechselt werden. Beispielsweise kann an einem Tag der Oberschenkel, an einem anderen der Bauch und danach in den Arm gespritzt werden, um diese Probleme zu vermeiden.

Oral verabreichte Antidiabetika

Orale Antidiabetika können bei Typ-2-Diabetikern den Blutzuckerspiegel häufig ausreichend senken. Bei Typ-1-Diabetes sind sie jedoch wirkungslos. Es gibt mehrere unterschiedliche Arten von oral verabreichten Antidiabetika, die aber alle nach den vier Hauptmethoden funktionieren:

  • Insulin-Sektretagoga, welche die Bauchspeicheldrüse zur Produktion von mehr Insulin anregen

  • Insulin-Sensitizer, die sich nicht auf die Ausschüttung von Insulin auswirken, sondern die Reaktion des Körpers auf die Ausschüttung verstärken

  • Einige Medikamente verzögern die Aufnahme (Resorption) von Glukose über den Darm.

  • Einige Medikamente erhöhen die Ausscheidung von Glukose über den Urin.

Insulin-Sekretagoga sind unter anderem Sulfonylharnstoffe (z. B. Glyburid, Glipizid und Glimepirid) und Meglitinide (z. B. Repaglinid und Nateglinid).

Insulin-Sensitizer sind unter anderem Biguanide (z. B. Metformin) und Thiazolidinedione (z. B. Pioglitazon).

Medikamente, die die Aufnahme (Resorption) von Glukose über den Darm verzögern, sind unter anderem Alpha-Glukosidase-Hemmer (z. B. Acarbose und Miglitol).

Medikamente, die die Glukoseausscheidung über den Urin erhöhen, sind unter anderem Hemmer der Natrium/Glukose-Cotransporter 2 (Sodium-Glucose Co-Transporter 2, SGLT2-Hemmer) (z. B. Canagliflizon, Dapagliflozin und Empagliflozin).

Dipeptidylpeptidase-4(DPP 4)-Hemmer (z. B. Sitagliptin, Saxagliptin, Linagliptin und Alogliptin) regen die Bauchspeicheldrüse zur Bildung von mehr Insulin an und hemmen gleichzeitig die Aufnahme von Glukose im Darm. Diese Medikamente wirken, indem sie das Glucagon-ähnliche Peptid 1 (Glucagon-Like Peptide, GLP-1) erhöhen.

Wenn der Blutzuckerspiegel mit Ernährungsumstellungen und körperlicher Aktivität nicht ausreichend gesenkt werden kann, werden Menschen mit Typ-2-Diabetes häufig Antidiabetika verschrieben. Je nach Glukosespiegel und Bedarf an gewichtssenkenden Medikamenten kann zum Zeitpunkt der Diagnose eines oder mehrere Medikamente verabreicht werden. Ein häufiges Medikament am Anfang der Behandlung ist Metformin. Aber es können mehr als eine Art von oralen Medikamenten, ein orales Medikament plus Insulin , ein injizierbares Glukagon-ähnliches Peptid 1 (GLP-1) oder ein Kombinationsmedikament, das GLP-1 und ein glukoseabhängiges Insulinotropes Polypeptid (GIP) enthält, verwendet werden, falls ein Medikament nicht ausreichend ist. Die Behandlung von Diabetes erfordert häufige Anpassungen der Medikamente und die Zugabe von Medikamenten im Laufe der Zeit.

Tabelle
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Injizierbare Antidiabetika

Insulin ist das am häufigsten eingesetzte injizierbare Antidiabetikum. Seine Verwendung ist weiter oben beschrieben.

Es gibt 3 weitere Formen von injizierbaren Antidiabetika:

  • Glukagon-ähnliche Peptid 1 (GLP-1)-Medikamente

  • Kombinationsmedikamente mit GLP-1 und glukoseabhängigem insulinotropem Polypeptid (GIP)

  • Amylin-ähnliche Medikamente

Injizierbare Antidiabetika werden zusammen mit anderen Antidiabetika verabreicht.

Glukagon-ähnliche Peptidagonisten (GLP-1-Medikamente) funktionieren weitgehend durch Erhöhung der Insulin-Ausscheidung der Bauchspeicheldrüse. Diese Medikamente verlangsamen auch die Beförderung des Nahrungsbreis aus dem Magen (was zu einer Verlangsamung des Blutzuckeranstiegs führt) und zügeln somit den Appetit und fördern die Gewichtsabnahme. GLP-1-Medikamente werden gespritzt (als Injektion verabreicht). Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen sind Übelkeit und Erbrechen. Diese Medikamente könnten das Risiko für eine Pankreatitis (eine schmerzhafte Entzündung der Bauchspeicheldrüse) erhöhen. Dafür liegen bisher jedoch noch keine stichhaltigen Beweise vor. Sie sollten nicht bei Menschen angewendet werden, die selbst oder in der Familie einen Fall von medullären Schilddrüsenkrebs hatten, da Tierstudien ein erhöhtes Risiko für einige Formen von Schilddrüsentumoren nachgewiesen haben. Bisher haben Daten aus großen klinischen Studien keine Zunahme dieser Formen von Krebs beim Menschen gezeigt.

Tirzepatid ist ein Medikament, das auf den GLP-1-Rezeptor wirkt (wie die GLP-1-Medikamente) und auch auf einen anderen Rezeptor, den Rezeptor für das glukoseabhängige insulinotrope Peptid (GIP), und ebenfalls die Ausschüttung (Sekretion) von Insulin und den Gewichtsverlust beeinflusst. Dieses Medikament kann auch bei fettleibigen (adipösen) Patienten mit Typ-2-Diabetes eingesetzt werden.

Amylin-ähnliche Medikamente simulieren den Mechanismus von Amylin, einem Bauchspeicheldrüsenhormon, das an der Regulierung des Blutzuckerspiegels nach dem Essen beteiligt ist. Pramlintid ist das derzeit einzige verfügbare Amylin-ähnliche Medikament. Es unterbindet die Ausscheidung des Hormons Glukagon. Da Glukagon den Blutzucker erhöht, hilft Pramlintid bei der Senkung des Blutzuckers. Es verlangsamt zudem den Verdauungsprozess im Magen und sorgt damit für ein längeres Völlegefühl. Es wird als Injektion verabreicht und in Kombination mit dem Mahlzeiten-Insulin bei Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes eingesetzt.

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Krankheitsmodifizierende Medikamente

Ein monoklonaler Antikörper, Teplizumab, kann bei einigen Menschen mit Typ-1-Diabetes den Ausbruch der Symptome verzögern. Die Patienten erhalten 14 Tage lang einmal täglich eine Teplizumab-Infusion, und das Medikament verzögert den Beginn der Symptome um etwa 2 Jahre.

Andere Medikamente, die Diabetiker erhalten

Da Menschen mit Diabetes mellitus ein Risiko für Komplikationen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall tragen, ist es wichtig, dass sie Medikamente zur Vorbeugung dieser Komplikationen erhalten. Sofern nichts dagegen spricht (z. B. eine Allergie auf das Medikament), können sie folgende Medikamente erhalten:

  • ACE(Angiotensin Converting Enzyme)-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptorhemmer (ARBs): Für Menschen mit Diabetes und Bluthochdruck oder chronischer Nierenerkrankung

  • Aspirin: Für Menschen mit Diabetes und Risikofaktoren für eine Herzkreislauferkrankung

  • Statine: Bei Diabetikern im Alter zwischen 40 und 75 Jahren, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt der Quellen verantwortlich ist.

  1. American Diabetes Association: Umfassende Informationen zu Diabetes, einschließlich Ressourcen zur Behandlung von Diabetes

  2. JDRF (Juvenile Diabetes Research Foundation): Allgemeine Informationen über Diabetes mellitus Typ 1

  3. National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases: Allgemeine Informationen zu Diabetes, einschließlich der neuesten Forschung und des ambulanten Programms in der Gemeinde