Nasenrachenkrebs

VonBradley A. Schiff, MD, Montefiore Medical Center, The University Hospital of Albert Einstein College of Medicine
Überprüft/überarbeitet Sept. 2024
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Kurzinformationen

Krebserkrankungen des Nasenrachenraums entstehen an der Rückseite des Nasengangs oberhalb des weichen Gaumens bis zum oberen Teil des Rachens.

  • Bei den Betroffenen entstehen häufig Knoten im Hals oder sie klagen über ein Gefühl der Verstopfung oder Schmerzen in den Ohren. Es kann auch zu Schwerhörigkeit kommen.

  • Die Diagnose wird durch eine Biopsie gestellt. Die Ausbreitung des Krebses wird mithilfe bildgebender Verfahren ermittelt.

  • Behandlungsoptionen sind Strahlentherapie, Chemotherapie und gelegentlich eine Operation.

(Siehe auch Überblick über Krebsarten des Mund-, Nasen- und Rachenraums.)

Der Nasenrachenraum (Nasopharynx) besteht aus der Rückseite des Nasengangs von oberhalb des weichen Teils des Gaumendachs (weicher Gaumen) bis zum oberen Teil des Rachens. Die meisten Krebserkrankungen des Nasenrachenraums sind Plattenepithelkarzinome. Das bedeutet, der Krebs entsteht in den Plattenepithelzellen, die den Nasenrachenraum auskleiden.

Der Nasenrachenkrebs (Nasopharyngealkarzinom) kommt bei Menschen jeden Alters vor. In Nordamerika und Westeuropa ist Nasenrachenkrebs selten, doch unter den Chinesen, vor allem bei Menschen südchinesischer und südostasiatischer Herkunft, ist er eine der häufigsten Krebserkrankungen. Außerdem tritt dieser Krebs häufiger bei Chinesen auf, die nach Nordamerika ausgewandert sind, als bei anderen Einwohnern Amerikas. Bei Menschen chinesischer Abstammung, die in Amerika geboren sind, ist er seltener als bei deren eingewanderten Eltern und Großeltern.

An seiner Entwicklung ist das Epstein-Barr-Virus, der Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers (Mononukleose), beteiligt. Außerdem ist eine erbliche Veranlagung möglich. Kinder und junge Erwachsene, die große Mengen gesalzenen Fisch sowie mit Nitriten konservierte Lebensmittel essen, erkranken mit höherer Wahrscheinlichkeit an Nasenrachenkrebs.

Lage des Nasenrachenraums

Symptome von Nasenrachenkrebs

Am häufigsten streut der Nasenrachenkrebs zunächst in die Lymphknoten des Halses und bildet dort Knoten, noch bevor andere Symptome auftreten. Das erste Symptom kann gelegentlich eine dauerhafte Verstopfung der Nase oder der Eustachi-Röhre (ein schmaler Gang, der das Mittelohr mit der Atemwegspassage auf der Rückseite der Nase verbindet) sein. Die Betroffenen klagen dann über ein Verstopfungsgefühl oder Schmerzen in den Ohren sowie über Schwerhörigkeit, vor allem in einem Ohr. Ist eine Eustachi-Röhre verstopft, kann sich im Mittelohr Flüssigkeit ansammeln. Weitere mögliche Symptome sind Ohrenschmerzen, Schwellungen im Gesicht, eitriger oder blutiger Ausfluss aus der Nase, geschwollene Lymphknoten und Nasenbluten. Manchmal sind Teile des Gesichts oder eines Auges gelähmt.

Diagnose von Nasenrachenkrebs

  • Endoskopie

  • Biopsie

  • Bildgebende Verfahren

Zur Diagnose von Nasenrachenkrebs untersucht der Arzt zunächst den Nasenrachenraum mit einem speziellen Spiegel oder einem flexiblen Beobachtungstubus (Endoskop). Wenn ein Tumor gefunden wird, führt der Arzt eine Biopsie des Tumors durch. Dabei wird eine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Das Ausmaß der Erkrankung wird mithilfe einer Computertomographie (CT) der Schädelbasis und einer Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes, des Nasenrachenraums und der Schädelbasis bestimmt. Häufig wird auch eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET) durchgeführt, um das Ausmaß des Tumors und den Befall der Lymphknoten im Hals zu beurteilen.

Diagnose bei Nasenrachenkrebs

Eine frühzeitige Behandlung verbessert die Prognose bei Nasenrachenkrebs erheblich. Etwa 80 Prozent der Personen mit Krebs im Frühstadium haben ein gutes Behandlungsergebnis und überleben nach der Diagnose noch mindestens 5 Jahre. Weniger als 50 Prozent der Personen mit Krebs im Stadium IV sind hingegen mindestens 5 Jahre nach der Diagnose noch am Leben.

Behandlung von Nasenrachenkrebs

  • Strahlentherapie

  • Chemotherapie

  • Manchmal operative Eingriffe

Nasenrachenkrebs wird mit Strahlentherapie und Chemotherapie behandelt, weil Tumore im Nasenrachenraum chirurgisch nur sehr schwer zu entfernen sind. Bei rezidivierenden Tumoren wird die Strahlentherapie wiederholt oder es wird in ganz spezifischen Situationen eine Operation in Erwägung gezogen. Diese Operation ist jedoch kompliziert, weil dabei typischerweise ein Teil der Schädelbasis entfernt wird. Der Eingriff wird manchmal mit Hilfe eines Endoskops durch die Nase vorgenommen. In bestimmten Fällen ist diese Methode genauso wirksam wie ein invasiverer Eingriff, verursacht aber weniger Komplikationen.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass MSD MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

  1. American Cancer Society: Nasopharyngeal cancer: An overview of cancers of the nasopharynx, including information on diagnosis and treatment