Ein Vestibularisschwannom (auch als Akustikusneurinom bezeichnet) ist ein gutartiger (benigner) Tumor, der von den umhüllenden Zellen des Gleichgewichtsnervs (Schwann-Zellen) ausgeht.
Vestibularschwannome beginnen im Vestibularast des Nervus vestibulocochlearis (8. Hirnnerv ), der das Gleichgewicht aufrechterhält. Der andere, der Hörnerv des Nervus vestibulocochlearis, der Nervus cochlearis, leitet Schallsignale zum Gehirn. Der Tumor wächst und drückt auf den Hörnerv und verursacht einen Hörverlust in einem Ohr, der sich normalerweise langsam verschlimmert.
(Siehe auch Das Innenohr im Überblick.)
Symptome des Akustikusneurinoms
Frühe Symptome des Akustikusneurinoms
Langsam fortschreitender Hörverlust in einem Ohr
Geräusche oder Klingeln im Ohr (Tinnitus)
Kopfschmerzen
Druck- oder Verstopfungsgefühl im Ohr
Ohrenschmerzen
Gleichgewichtsstörungen oder Unsicherheit, wenn sich der Betroffene schnell umdreht
Manchmal kommt es plötzlich zu Hörverlust. Die Schwerhörigkeit variiert in der Schwere.
Wenn der Tumor wächst und auf andere Bereiche des Gehirns drückt, beispielsweise den Gesichtsnerv (7. Hirnnerv) oder den Trigeminusnerv (5. Hirnnerv), kann es zu einer Schwächung (herabhängendes Gesicht), Schmerzen und Gefühllosigkeit des Gesichts kommen.
Diagnose des Akustikusneurinoms
Hörtests
Magnetresonanztomographie (MRT)
Zur Diagnose des vestibulären Schwannoms führen Ärzte in der Regel zuerst ein Audiogramm (einen Hörtest) durch. Wenn das Gehör in nur einem Ohr verloren geht, wird eine MRT, vorzugsweise eine gadoliniumverstärkte MRT, durchgeführt.
Weitere Hörtests, die durchgeführt werden können, umfassen die Tympanometrie, bei der geprüft wird, wie viel Schall durch das Trommelfell und Mittelohr gelangt, und die Hirnstammaudiometrie, mit der die Nervenimpulse gemessen werden, die durch Schallsignale in den Ohren ausgelöst werden.
Behandlung des Akustikusneurinoms
Gelegentlich Operation oder Strahlentherapie
Kleine Tumoren, die nicht wachsen oder Symptome verursachen, erfordern keine Behandlung. Falls es zu einem Tumorwachstum kommt oder Symptome auftreten, wird der Tumor operativ entfernt oder durch Strahlentherapie unter Kontrolle gehalten. Bei Operationen werden möglichst mikrochirurgische Verfahren angewandt, um den Gesichtsnerv zu schonen, und auch das Hörvermögen kann manchmal bewahrt werden. Bei der Strahlentherapie kann eine sehr präzise Technik, die sogenannte stereotaktische Radiotherapie, eingesetzt werden, sodass nur das Tumorgewebe bestrahlt wird. Ob ein operativer Eingriff oder eine Strahlentherapie durchgeführt wird, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, einschließlich Alter und Gesundheit des Patienten, Grad des Hörverlusts und Größe des Tumors.