Aufbau des Fortpflanzungssystems des Mannes

VonIrvin H. Hirsch, MD, Sidney Kimmel Medical College of Thomas Jefferson University
Überprüft/überarbeitet Feb. 2023 | Geändert März 2023
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Kurzinformationen

    Das Fortpflanzungssystem des Mannes umfasst Penis, Hodensack (Skrotum), Hoden (Testikel), Nebenhoden (Epididymis), Samenleiter (Vas deferens), Prostata und Samenblasen.

    • Der Penis und die Harnröhre sind Bestandteile des männlichen Harn und Fortpflanzungssystems.

    • Hodensack, Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Samenblasen und die Prostata bilden den Rest des Fortpflanzungssystems.

    Der Penis besteht aus der Peniswurzel (verbunden mit dem unteren Bauchbereich und den Beckenknochen), dem sichtbaren Teil des Schaftes (Corpus penis) und der Eichel (Glans penis). Die Öffnung der Harnröhre (über die Samen und Urin transportiert wird) befindet sich an der Spitze der Eichel. Der untere Bereich der Eichel wird als Eichelrand (Corona glandis) bezeichnet. Bei nicht beschnittenen Männern setzt hier die Vorhaut (Präputium) an, die die Eichel bedeckt.

    Der Penis wird von drei mit Blut gefüllten Hohlräumen (Kavernen) mit erektilem Gewebe gebildet. Die beiden größeren dieser sogenannten Schwellkörper (Corpora cavernosa) liegen nebeneinander. Der dritte Schwellkörper, der Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum), umgibt die Harnröhre zum größten Teil. Füllen sich diese Hohlräume mit Blut, wird der Penis groß und hart (erigiert).

    Beim Hodensack (Skrotum) handelt es sich um eine beutelartige Hauttasche, die die Hoden enthält und schützt. Zudem bildet er für die Hoden eine Art Klimaanlage, denn er sorgt dafür, dass die Temperatur der Hoden stets etwas unter der normalen Körpertemperatur liegt. Dies ist wichtig für eine normale Spermienproduktion. Hierzu entspannt sich der Musculus cremaster in der Hodenwand, wodurch die Hoden weiter weg vom Körper liegen und damit gekühlt werden. Ziehen sich die Muskeln zusammen, ziehen sie die Hoden näher an den Körper, damit sie geschützt und warm liegen.

    Die eiförmigen Hoden sind im Durchschnitt ca. 4–7 cm lang und haben ein Volumen von ca. 20–25 ml. Der linke Hoden liegt gewöhnlich etwas tiefer als der rechte. Die Hoden haben zwei Hauptfunktionen:

    Das Fortpflanzungssystem
    Überblick über das männliche Fortpflanzungssystem
    Überblick über das männliche Fortpflanzungssystem
    • Sie produzieren Spermien (die die männlichen Gene enthalten).

    • Sie produzieren Testosteron (das wichtigste männliche Geschlechtshormon).

    Der Nebenhoden besteht aus gewundenen mikroskopischen Gängen, die insgesamt fast 6 Meter lang sind. Der Nebenhoden dient als Spermaspeicher der Hoden, in dem die Spermien reifen können, bis sie fähig sind, sich durch das weibliche Fortpflanzungssystem zu bewegen und die Eizelle zu befruchten. An jedem Hoden befindet sich jeweils ein Nebenhoden (Epididymis).

    Die männlichen Geschlechtsorgane

    Beim Samenleiter (Vas deferens) handelt es sich um einen festen Gang (so groß wie Spaghetti), über den Spermien aus den Nebenhoden abtransportiert werden. Jeweils ein solcher Gang zieht sich von jedem Nebenhoden bis zur Rückseite der Prostata und verbindet sich mit einer der beiden Samenblasen. Im Hodensack verlaufen weitere Strukturen, wie Muskelfasern, Blutgefäße und Nerven, entlang des Samenleiters und bilden zusammen ein ineinander verschlungenes Bündel, den Samenstrang.

    Die Harnröhre (Urethra) hat beim Mann eine Doppelfunktion: Als Teil der Harnwege transportiert sie den Urin aus der Harnblase, als Teil des Fortpflanzungssystems transportiert sie den Samen bei der Ejakulation.

    Die Vorsteherdrüse (Prostata) liegt direkt unter der Harnblase und umgibt die Harnröhre. Mit zunehmendem Alter vergrößert sich die bei jungen Männern walnussgroße Prostata. Das kann so weit gehen, dass sie den Harnfluss durch die Harnröhre behindert und zu störenden Symptomen im Harntrakt führt.

    Die über der Prostata sitzenden Samenblasen vereinigen sich mit den Samenleitern zu den Spritzkanälchen (Ductus ejaculatorii), die durch die Prostata führen. Prostata und Samenblasen produzieren eine Flüssigkeit, die für Beweglichkeit und Lebensfähigkeit der Spermien entscheidend ist. Sie stellt den größten Teil des Samens dar, der Flüssigkeit, mit dem das Sperma beim Samenerguss ausgestoßen wird. Eine weitere Flüssigkeit, die einen kleinen Teil des Samens ausmacht, kommt vom Samenleiter und von der Bulbourethraldrüse (Cowper-Drüse) in der Harnröhre.