Fortpflanzungsfunktion des Mannes

VonIrvin H. Hirsch, MD, Sidney Kimmel Medical College of Thomas Jefferson University
Überprüft/überarbeitet Feb. 2023
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    Die Fortpflanzungsfunktion des Mannes umfasst sexuelle Erregung, Erektion, Orgasmus und Samenerguss (Ejakulation).

    • Die Erektion des Penis wird durch ein komplexes Zusammenspiel von physiologischen und psychologischen Faktoren verursacht.

    • Durch Kontraktionen während der Ejakulation wird der Samen in die Harnröhre gedrückt und dann aus dem Penis ausgestoßen.

    Bei sexueller Erregung wird der Penis steif (erigiert), sodass er beim Geschlechtsverkehr in die Scheide eindringen kann (Penetration). Eine Erektion ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Nerven, Gefäßen, Hormonen und Psyche. Bestimmte angenehme Sinnesreize lösen eine Reaktion im Gehirn aus, das über das Rückenmark Signale zum Penis sendet. Die Arterien, die die Schwellkörper (das erektile Gewebe: Corpora cavernosa und Corpus spongiosum – siehe Abbildung Die männlichen Geschlechtsorgane) mit Blut versorgen, weiten sich (Dilatation). Die geweiteten Arterien lassen die Blutversorgung dieser erigierten Bereiche drastisch ansteigen. Gleichzeitig verengen sich die Muskeln um die Venen, die normalerweise das Blut aus dem Penis abtransportieren, wodurch der Abfluss des Blutes verlangsamt und der Blutdruck im Penis erhöht wird. Durch diese Kombination aus gesteigertem Blutzufluss und verringertem Rückfluss kommt es zu einem Anschwellen des Penis mit Blut und die Länge, der Durchmesser und Steifheit des Penis nehmen zu.

    Der Orgasmus ist der Höhepunkt der sexuellen Erregung. Zum Samenerguss (zur Ejakulation) kommt es in der Regel beim Orgasmus durch die Stimulation der Eichel und durch andere Reize, die Signale an Gehirn und Rückenmark senden. Durch Nervenimpulse ziehen sich die Muskeln, die sich an Nebenhodengang, Samenleiter, Samenblasen und Prostata entlangziehen, zusammen. Diese Kontraktionen treiben den Samen in die Harnröhre. Durch Kontraktion der Muskeln, die die Harnröhre umgeben, wird der Samen weiter durch und schließlich aus dem Penis gestoßen. Der Blasenhals (Fundus) zieht sich ebenfalls zusammen und verhindert, dass Samen zurück in die Blase fließt.

    Sobald die Ejakulation eintritt bzw. die Stimulation aufhört, ziehen sich die Arterien zusammen und die Venen entspannen sich. Dadurch verringert sich die Blutzufuhr, der Blutabfluss steigt und der Penis erschlafft (Detumeszenz). Danach dauert es eine gewisse Zeit, bis eine neue Erektion möglich ist (Refraktärzeit). Bei jungen Männern sind dies etwa 20 Minuten.