Kompressive Optikusneuropathie

VonJohn J. Chen, MD, PhD, Mayo Clinic
Überprüft/überarbeitet Juni 2024
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Eine kompressive Optikusneuropathie ist eine Schädigung, die entsteht, wenn etwas (normalerweise ein Tumor) auf den Sehnerv drückt.

  • Eine Kompression des Sehnervs (Nervus opticus) führt zu einem langsamen, schmerzlosen und fortschreitenden Verlust des Sehvermögens.

  • Es sollte eine Untersuchung des Sehnervs mit bildgebenden Verfahren (in der Regel mittels Magnetresonanztomografie [MRT]) durchgeführt werden, um nach einer Raumforderung oder einem Tumor zu suchen.

  • Die Behandlung hängt von der Ursache ab, umfasst jedoch häufig eine Operation.

(Siehe auch Überblick über Erkrankungen des Sehnervs.)

Ursachen für eine kompressive Optikusneuropathie

Es gibt eine Reihe von Ursachen für eine kompressive Optikusneuropathie, angefangen bei solchen, die direkt die Augenhöhle betreffen (wie z. B. Orbitaltumoren), über solche, die vom Gehirn ausgehen (wie z. B. Hypophysentumoren), bis hin zu solchen, die durch Entzündungen (wie z. B. Orbitalpseudotumor) oder andere Erkrankungen (wie z. B. Schilddrüsenerkrankungen) verursacht werden.

Symptome einer kompressiven Optikusneuropathie

Eine kompressive Optikusneuropathie durch einen Tumor oder eine Raumforderung führt in der Regel zu einem langsamen, schmerzlosen und fortschreitenden Verlust des Sehvermögens. Sie betrifft in der Regel ein Auge und typischerweise das zentrale Sehvermögen, mit Ausnahme von Tumoren in der Hypophyse, die das Chiasma opticum (die Sehnervenkreuzung, an der die Sehnerven im Gehirn verlaufen) zusammendrücken können. In diesem Fall kommt es zu einem Verlust des peripheren Sehvermögens in beiden Augen.

Diagnose einer kompressiven Optikusneuropathie

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Bildgebende Verfahren

Zur Diagnose einer kompressiven Optikusneuropathie wird der Betroffene auf Sehverlust und Schädigung des Sehnervs untersucht. Ein Augenarzt (Facharzt für Augenheilkunde oder Ophthalmologe) ist häufig erforderlich, um Gesichtsfelder und Bilder des Sehnervs zu erhalten, die mit einer Kamera aufgenommen werden, die auf die Vorderseite des Auges gerichtet ist. Der Sehnerv kann geschwollen, blass aussehen oder normal erscheinen. Bildgebende Verfahren der Nervenleitbahnen (normalerweise Magnetresonanztomografie [MRT] des Gehirns und der Augenhöhlen) sind erforderlich, um etwaige Raumforderungen oder Tumoren zu finden, die auf den Sehnerv drücken.

Behandlung einer kompressiven Optikusneuropathie

  • Operation

  • in manchen Fällen Bestrahlung

Die Behandlung hängt von der Ursache der kompressiven Optikusneuropathie ab. In der Regel ist eine Operation erforderlich, um die Geschwulst zu entfernen oder zu verkleinern. Neben der Operation wird bei manchen Tumoren auch eine Bestrahlung durchgeführt. Bei manchen Patienten verbessert sich das Sehvermögen nach einer Operation.