Pica ist eine Essstörung, die durch das Essen von Dingen gekennzeichnet ist, die keine Nahrungsmittel sind.
In der Regel schadet das Essen von Menschen mit Pica nicht, aber manchmal verursacht die Nahrung Komplikationen, wie etwa Darmverschluss oder eine Bleivergiftung.
Pica wird in der Regel diagnostiziert, wenn eine Person ab 2 Jahren seit mindestens einem Monat Dinge ist, die keine Nahrungsmittel sind.
Techniken zur Verhaltensänderung können hilfreich sein. Es ist jedoch nur wenig über spezifische Behandlungen für Pica bekannt.
Mangelernährung und andere Komplikationen werden bei Bedarf behandelt.
Personen mit Pica essen regelmäßig Dinge, die keine Nahrungsmittel sind (wie zum Beispiel Papier, Erde, Schmutz oder Haare). Bei Kindern im Alter von weniger als 2 Jahren wird dieses Verhalten entwicklungsbedingt als normal angesehen. Kleine Kinder nehmen alle möglichen Dinge in den Mund und essen sie manchmal. Pica kann auch in der Schwangerschaft auftreten.
In einigen Gegenden der Welt ist es Tradition, Dinge zu essen, die keine Nahrungsmittel sind, beispielsweise im Rahmen der Volksmedizin, von religiösen Riten oder allgemeinen Bräuchen. Zum Beispiel essen einige Menschen in der Region Georgia Piedmont in den USA regelmäßig Tonerde.
Die Dinge, die Personen mit Pica essen, schaden ihnen normalerweise nicht. Manchmal verursachen die Dinge, die sie essen, jedoch Komplikationen, wie etwa Verstopfung, Darmverschluss, Bleivergiftung durch das Essen von Farbteilchen oder Parasiteninfektionen durch das Essen von Schmutz.
Pica selbst beeinträchtigt das Sozialleben nur selten. Es tritt jedoch häufig bei Personen mit anderen psychischen Erkrankungen auf, die das Sozialleben beeinträchtigen. Zu diesen Erkrankungen zählen Autismus, intellektuelle Behinderung und Schizophrenie
Diagnose des Pica-Syndroms
Untersuchung durch den Arzt
Untersuchung in Hinblick auf mögliche Komplikationen
Ärzte diagnostizieren Pica, indem sie herausfinden, was die betroffene Person gegessen hat.
Die Diagnose Pica wird gestellt, wenn die Betroffenen die seit mindestens 1 Monat ständig Dinge essen, die keine Nahrungsmittel sind. Bei Kindern unter 2 Jahren wird die Diagnose nicht gestellt, da das Essen solcher Gegenstände in diesem Alter nicht als abnorm angesehen wird. Die Diagnose wird ebenfalls nicht gestellt, wenn das Essen solcher Materialien zur Kultur einer Person gehört.
Falls Ärzte diese Störung vermuten, überprüfen sie den Ernährungsstatus und, ob ein Gewichtsverlust und eine Mangelernährung vorliegt.
Manchmal wird Pica diagnostiziert, wenn eine Person Symptome eines Darmverschlusses (zum Beispiel starke Krämpfe oder Verstopfung) oder einer Bleivergiftung aufweist und in die Notaufnahme oder zum Arzt gebracht wird.
Um einen Darmverschluss festzustellen, werden Röntgenaufnahmen gemacht.
Es können Blutuntersuchungen zur Überprüfung einer Bleivergiftung oder Stuhluntersuchungen auf Parasiteninfektionen hin durchgeführt werden.
Behandlung des Pica-Syndroms
Manchmal Verhaltensmodifikation
Behandlung der Mangelernährung und anderer Komplikationen
Techniken der Verhaltensmodifikation können hilfreich sein, es ist jedoch nur wenig über spezifische Behandlungen für diese Störung bekannt. Techniken zur Verhaltensänderung helfen den Betroffenen, sich unerwünschte Verhaltensweisen abzugewöhnen und wünschenswerte Verhaltensweisen zu erlernen.
Mangelernährung und andere Komplikationen werden behandelt. Bei einem Darmverschluss muss möglicherweise ein chirurgischer Eingriff gemacht werden.
Pica kann mehrere Monate andauern und dann von allein verschwinden, vor allem bei Kindern.
Weitere Informationen
Im Folgenden handelt es sich um einige englischsprachige Hilfsmittel, die nützlich sein könnten. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.
National Eating Disorders Association (NEDA): Große gemeinnützige Organisation, die Zugang zu Online-Screening-Tools, einer Helpline, Foren und einer Vielzahl von Selbsthilfegruppen bietet (einige virtuell)
National Association of Anorexia Nervosa and Associated Disorders (ANAD): Zugang zu Lehrplänen und Schulungen für medizinische und Gesundheitsfachkräfte sowie Selbsthilfegruppen für Betroffene, Anleitung zur Selbsthilfe und andere Dienste für Patienten mit Essstörungen und deren Familien