Zahnerkrankungen – ein Überblick

VonBernard J. Hennessy, DDS, Texas A&M University, College of Dentistry
Überprüft/überarbeitet Feb. 2023
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Zu den gängigen Zahnerkrankungen gehören unter anderem

Abgebrochene, lockere und ausgeschlagene Zähne zählen zu den akuten Zahnbeschwerden, ebenso wie bestimmteZahnschmerzen. Karies, die oft zu Zahnschmerzen und Zahnverlust führt, kann mit guter Mundhygiene vermieden werden, durch die Zahnbelag entfernt und Zahnsteinbildung entgegenwirkt werden kann.

Unter Zahnbelag (Plaque) versteht man eine Mischung aus Bakterien, Speichel, Speiseresten und toten Zellen. Zahnbelag bildet sich bei allen Menschen. Zahnbelag wird tagsüber und nachts fortwährend auf den Zähnen abgelagert. Nach dem Reinigen der Zähne entwickelt sich Zahnbelag innerhalb von 24 Stunden auf der Oberfläche der Zähne. Nach etwa 72 Stunden beginnt der Zahnbelag zu härten und wird zu Zahnstein. Da Zahnbelag das Wachstum von Kariesbakterien fördert, muss er täglich mit Zahnbürste und Zahnseide entfernt werden.

Zahnstein (Calculus) ist erhärteter (kalzifizierter) Zahnbelag, der an der Basis des Zahnes eine weiße Ablagerung bildet, besonders an der Zungenseite der unteren Vorderzähne und der Wangenseite der oberen Backenzähne (der Zähne im hinteren Teil des Mundes). Da sich Zahnstein aus Zahnbelag entwickelt, kann tägliches Entfernen des Zahnbelags durch Zähneputzen die Zahnsteinbildung stark eindämmen. Wenn sich jedoch erst einmal Zahnstein gebildet hat, kann ihn nur der Zahnarzt sachgemäß entfernen.

Durch sorgfältiges Zähneputzen und Benutzen von Zahnseide kann die Mundgesundheit gewährleistet werden. Aber auch die Reduzierung von zuckerhaltigen Lebensmitteln und fluoridhaltiges Wasser helfen dabei, das Kariesrisiko zu verringern.

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Symptome von Zahnerkrankungen

Schmerzen in einem einzelnen Zahn (Zahnschmerzen) sind wohl das am häufigsten bemerkte Symptom einer Zahnerkrankung. Ein Zahn kann dauerhaft oder nur unter bestimmten Bedingungen schmerzen, z. B. beim Kauen oder beim Beklopfen mit einem zahnärztlichen Instrument. Zahnschmerzen deuten auf Karies oder eine Zahnfleischerkrankung hin. Auch freiliegende Zahnhälse, zu kräftiges Kauen, Zähneknirschen (Bruxismus) und Sprünge in den Zähnen können Zahnschmerzen verursachen. Wenn die Nebenhöhlen verstopft sind, können die oberen Zähne ähnlich empfindlich sein.

Abgenutzte und lockere Zähne können ein Hinweis auf eine Zahnfleischerkrankung oder Bruxismus sein, eine Störung, die durch häufiges Zusammenbeißen und Knirschen der Zähne gekennzeichnet ist. Zu Zähneknirschen kommt es vorwiegend während des Schlafes, so dass die Betroffenen selbst nichts davon wissen. Es kann jedoch auch tagsüber auftreten. Menschen, die unter Bruxismus leiden, müssen sich tagsüber darauf konzentrieren, ihre Zähne nicht zusammenzupressen oder mit den Zähnen zu knirschen. Zähneknirschen kann zu Zahnabrieb (Attrition) führen. Darunter versteht man den Abrieb der Zähne durch Kontakt der Beißflächen. Zu einer Attrition kann es auch durch Kauen von scheuernden Lebensmitteln oder Tabak, oder durch eine altersbedingte Abnutzung der Zähne kommen. Das Kauen ist mit abgenutzten Zähnen erschwert.

Abnormal geformte Zähne können auf eine genetische oder hormonelle Störung oder auf eine Infektion vor dem Durchbruch der Zähne hinweisen. Auch äußere Gewalteinwirkung am Mund kann Frakturen oder Absplitterungen verursachen und die Form der Zähne verändern.

Eine abnormale Zahnfärbung ist nicht dasselbe wie das Nachdunkeln oder Vergilben der Zähne, das mit dem Alter eintritt oder wenn die Zähne färbenden Substanzen, wie Kaffee, Tee, Rotwein und Zigarettenrauch, ausgesetzt sind. Ein Grauwerden des Zahnes kann auf eine vorangegangene Infektion im Zahninneren hinweisen, bei der das Zahnmark (Pulpa), das lebendige Zentrum des Zahnes, schwer beschädigt wurde. Dasselbe kann auftreten, wenn ein bleibender Zahn einen infizierten Milchgebisszahn ersetzt. Dauerhafte Zahnverfärbungen können auftreten, wenn vor dem Alter von neun Jahren Tetrazyklin eingenommen wurde oder die Mutter während der zweiten Schwangerschaftshälfte Tetrazyklin eingenommen hat. Bei übermäßiger Fluoridgabe im Kindesalter kann der Zahnschmelz weiße Sprenkel bekommen.

Veränderter Zahnschmelz kann durch eine Ernährung hervorgerufen werden, die wenig Vitamin D enthält, wie etwa bei einer Rachitis. Er kann auch die Folge von Infektionen im Kindesalter (wie Masern oder Windpocken) sein, die in der Phase auftraten, als sich die bleibenden Zähne gebildet haben. Zahnschmelzschäden können auch durch Säurerückfluss aus dem Magen (gastroösophagealer Reflux) oder wiederholtes Erbrechen entstehen, wie es bei einer Ess-Brechsucht (Bulimie) vorkommt, da die Magensäure den Zahnschmelz angreift. Schwimmer, die viel Zeit in übermäßig chloriertem Wasser verbringen, können Zahnschmelz verlieren, ebenso wie Menschen, die beruflich mit Säuren arbeiten. Bei übermäßiger Fluoridgabe (Fluorose) im Kindesalter kann der Zahnschmelz weiße Sprenkel bekommen. Ist der Zahnschmelz beschädigt, können Bakterien leichter in den Zahn eindringen und Karies verursachen.

Zahnkosmetik

Zahnkosmetik kann das äußere Erscheinungsbild eines Menschen erheblich verbessern.

Beim Bonding werden nach minimaler Zahnvorbereitung auf die natürlichen Zähne zahnfarbene Füllungen aufgebracht. Bonding ist eine konservative Technik, um abgebrochene oder abgesplitterte Zähne zu restaurieren, um Zwischenräume zwischen Zähnen zu schließen und um einen Teil des Zahnes zu dem Zweck abzudecken, Farbe oder Form zu verändern. Eine leicht saure Lösung dient dazu, die Zahnoberfläche zu säubern und leicht aufzurauen, so dass ein zahnfarbenes Kunstharz (in der Regel ein spezielles, Composite, genanntes Material) auf dieser Oberfläche haften kann. Bonding erlaubt dem Zahnarzt, das Aussehen der Zähne zu verbessern, ohne viel Zahnstruktur wegzunehmen.

Porzellanblenden (Veneers) ähneln dem Bonding, doch anstatt eines Kunstharzes werden zahnfarbene Keramikblenden benutzt, um Verfärbungen zu verdecken oder die Form der Zähne zu verändern. Die Technik erfordert oft zwei Zahnarztbesuche. Nachdem die Zähne vorbereitet worden sind, wird ein Abdruck gemacht. Die Porzellanblenden werden dann in einem Zahnlabor hergestellt, manchmal mittels digitalen Scans und Fräsen. Mit einer dünnen Schicht Kunstharzzement werden die Verblendungsschalen anschließend am Zahn befestigt.

Das Bleichen oder „Bleaching“ ist ein Verfahren, um die Zähne aufzuhellen. Der Erfolg der Technik hängt von der ursprünglichen Farbe der Zähne ab. Produkte für das Zahnbleichen daheim enthalten in der Regel ein Wasserstoffperoxidgel, das in eine vorgefertigte, eng sitzende Schablone gegeben wird, die das Gel an den Zähnen hält. Das Bleichmittel wird je nach Konzentration zwei bis vier Wochen täglich ein paar Stunden oder über Nacht mit den Zähnen in Kontakt gebracht. Man kann sich seine Zähne auch beim Zahnarzt bleichen lassen, was viel schneller geht. Auch können Bleichmittelstreifen selbst angewendet werden. Diese Streifen sind meist sehr effektiv und können sicher zu Hause verwendet werden. Zahnpasta, die Bleichmittel wie Wasserstoffperoxid und Backpulver enthält, hat sich als wirksam erwiesen, auch wenn professionell angewandte Produkte häufig viel besser sind. Die häufigste Nebenwirkung von Bleichmitteln ist eine Empfindlichkeit der Zähne. Ohne Wirkung bleibt Bleichen unter Umständen bei Menschen, deren Zähne dunkel oder verfärbt sind, weil sie kariös oder bereits abgestorben sind, oder deren Verfärbung auf Medikamentennebenwirkungen oder gewisse Erkrankungen zurückgeht.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

  1. Mouth Healthy: Diese allgemeine Quelle liefert Informationen zur Mund- und Zahngesundheit, einschließlich Ernährung und Anleitung bei der Auswahl von Produkten, die mit dem Siegel der US-amerikanischen zahnärztlichen Vereinigung (American Dental Association) gekennzeichnet sind. Sie enthält auch Ratschläge darüber, wie man einen Zahnarzt findet und wann man zu einem Zahnarzt gehen sollte.