Die meisten Kinder schlafen im Alter von 3 Monaten für mindestens 5 Stunden durch, machen jedoch zu einem späteren Zeitpunkt in der Kindheit Phasen durch, in denen sie häufig nachts aufwachen, was oft bei Krankheiten der Fall ist. Je älter Kinder werden, umso mehr REM-Schlafphasen haben sie. In diesen Schlafphasen träumt das Kind, es kann aber auch zu Albträumen kommen.
Familien haben unterschiedliche Einstellungen dazu, ob Kinder bei ihren Eltern schlafen sollten, und zu anderen Schlafgewohnheiten, und auch kulturbedingt gibt es unterschiedliche Einstellungen zu Schlafgewohnheiten. Fachärzte raten dazu, Säuglinge im gleichen Zimmer wie die Eltern, aber nicht im gleichen Bett schlafen zu lassen (ein Bett teilen). Man geht davon aus, dass das Bett teilen mit Säuglingen das Risiko für einen plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome, SIDS) erhöht. Es ist wichtig, dass die Eltern miteinander offen über dieses Thema sprechen, um Stress und widersprüchliche Botschaften an ihre Kinder zu vermeiden.
Bei den meisten Kindern treten Schlafstörungen lediglich vorübergehend oder vereinzelt auf und bedürfen keiner weiteren Behandlung.
(Siehe auch Überblick über Verhaltensstörungen bei Kindern.)
Albträume
Albträume sind furchteinflößende Träume während einer REM-Schlafphase. Ein Kind, das Albträume hat, wacht auf und kann sich lebhaft an die Details des Traums erinnern.
Albträume sind kein Grund zur Besorgnis, außer wenn sie sehr häufig auftreten. Sie können sich häufen, wenn das Kind unter Stress steht oder einen Film oder eine Fernsehsendung mit furchteinflößendem oder aggressivem Inhalt gesehen hat. Wenn Albträume häufig auftreten, sollten die Eltern ein Tagebuch führen, um so der Ursache auf die Spur zu kommen.
Nachtangst und Schlafwandeln
Nachtangst zeichnet sich durch Episoden aus, in denen das Kind kurz nach dem Einschlafen plötzlich voller Angst halb aufwacht. Diese Episoden treten während des Non-REM-Schlafs auf und betreffen am häufigsten Kinder im Alter zwischen 3 und 8 Jahren.
Bei Nachtangst schreit das Kind und wirkt angsterfüllt, hat eine erhöhte Herzfrequenz, schwitzt und hat eine beschleunigte Atmung. Das Kind scheint die Anwesenheit der Eltern nicht zu bemerken und reagiert nicht auf Beruhigungsversuche. Es kann vorkommen, dass es sich wild hin- und herwirft und auch sprechen, aber keine Antwort auf Fragen geben kann. Kinder sollten dabei nicht geweckt werden, da sie sich dadurch noch mehr erschrecken. In der Regel schläft das Kind nach wenigen Minuten wieder ein. Anders als beim Albtraum kann sich das Kind an Einzelheiten dieser Episoden nicht erinnern. Nachtangst kann dramatisch wirken, weil das Kind schreien kann und sich unter Umständen nicht trösten und beruhigen lässt.
Etwa ein Drittel der Kinder, die an Nachtangst leiden, schlafwandelt auch (d. h. sie verlassen im Schlaf das Bett und gehen herum, was auch „Somnambulismus“ genannt wird). Etwa 15 Prozent aller Kinder zwischen 5 und 12 erleben zumindest einmal eine schlafwandlerische Episode.
Nachtangst und Schlafwandeln werden fast immer ohne Behandlung überwunden, obwohl noch mehrere Jahre lang gelegentliche Episoden möglich sind. Setzen sich diese Störungen jedoch bis ins Heranwachsenden- oder Erwachsenenalter fort und sind sie stark ausgeprägt, müssen sie eventuell behandelt werden. Bei Kindern, die eine Behandlung wegen Nachtangst brauchen, können manchmal ein Beruhigungsmittel oder bestimmte Antidepressiva helfen. Allerdings sind dies starke Medikamente, die Nebenwirkungen haben können.
Manchmal wird der Schlaf durch das Restless-Legs-Syndrom beeinträchtigt, und manche Kinder, insbesondere Kinder, die sich im Schlaf herumwerfen und schnarchen, leiden an obstruktiver Schlafapnoe. Beim Restless-Legs-Syndrom können Eisenergänzungsmittel empfohlen werden, auch wenn keine Eisenmangelanämie vorliegt. Auch kann eine Beurteilung auf Schlafapnoe bei Kindern, die sich im Schlaf herumwerfen und schnarchen, ratsam sein.
Widerstand beim Zubettgehen
Kinder, besonders im Alter zwischen 1 und 2 Jahren, leisten beim Zubettgehen oft Widerstand, da sie Trennungsängste haben. Bei älteren Kindern liegt der Grund hingegen oft im Versuch, mehr Aspekte ihrer Umwelt zu kontrollieren. Das Kind weint, wenn es in seinem Bett allein gelassen wird, oder klettert heraus und sucht seine Eltern.
Ein anderer Grund, aus dem Kinder Widerstand beim Zubettgehen leisten, ist ein verschobener Beginn der Schlafphase. Diese Situationen entstehen, wenn Kinder mehrere Nächte lang später zu Bett gehen und länger schlafen als gewöhnlich, sodass sich ihre innere Uhr auf einen späteren Beginn der Schlafphase einstellt. Am besten stellt man die innere Uhr wieder zurück, indem man das Kind jede Nacht einige Minuten früher ins Bett schickt. Bei Bedarf kann aber auch eine kurze Behandlung mit einem rezeptfreien Schlafmittel, wie Melatonin, oder ein Antihistaminikum Kindern helfen, ihre innere Uhr zurückzusetzen.
Bei einem Kind, das nicht schlafen will, nützt es nichts, es wieder aufstehen zu lassen oder zum ausgiebigen Trösten längere Zeit bei ihm im Zimmer zu bleiben. Vielmehr führen solche Reaktionen dazu, dass die Kinder nachts häufig aufwachen, wobei sie versuchen, die Bedingungen, unter denen sie eingeschlafen sind, zu reproduzieren. Um diese Probleme zu vermeiden, kann es sinnvoll sein, wenn ein Elternteil in Sichtweite ruhig sitzen bleibt und sicherstellt, dass das Kind im Bett bleibt. So lernt das Kind alleine einzuschlafen und versteht, dass es das Bett nicht wieder verlassen soll. Das Kind begreift außerdem, dass die Eltern in der Nähe sind, aber keine Geschichten mehr erzählen und nicht mehr mit ihm spielen werden. Schließlich wird das Kind ruhig und schläft ein. Oft ist es hilfreich, dem Kind einen geliebten Gegenstand (wie einen Teddybär) zu geben. Ein kleines Nachtlicht, Hintergrundgeräusche oder beides kann ebenfalls beruhigend wirken. Für manche Eltern kann es hilfreich sein, Grenzen zu setzen, indem sie dem Kind einen „Schlafpass“ ausstellen, der ihm erlaubt, einmal während der Schlafenszeit das Bett zu verlassen.
Nächtliches Aufwachen
Jeder Mensch wacht während der Nacht mehrmals auf. Die meisten Menschen schlafen jedoch von selbst wieder ein. Nächtliche Aufwachepisoden treten bei Kindern oft nach einem Umzug, einer Krankheit oder einem anderen belastenden Ereignis auf. Schlafprobleme können sich verschlimmern, wenn Kinder am späten Nachmittag lange Nickerchen machen oder vor dem Zubettgehen ausgelassen spielen und nicht zur Ruhe kommen. Manchmal wird der Schlaf durch das Restless-Legs-Syndrom beeinträchtigt, und manche Kinder, insbesondere Kinder, die sich im Schlaf herumwerfen und schnarchen, leiden an obstruktiver Schlafapnoe. Beim Restless-Legs-Syndrom können Eisenergänzungsmittel empfohlen werden, auch wenn keine Eisenmangelanämie vorliegt. Auch kann eine Beurteilung auf Schlafapnoe bei Kindern, die sich im Schlaf herumwerfen und schnarchen, ratsam sein.
Wird dem Kind erlaubt, bei den Eltern zu schlafen, so verstärkt sich dadurch das nächtliche Aufwachen. Mit dem Kind in der Nacht zu spielen, es zu füttern oder zu schlagen oder zu tadeln ist ebenso kontraproduktiv. Wirkungsvoller ist es dagegen meist, das Kind mit beruhigenden Worten wieder ins Bett zu bringen.
Zu einer sinnvollen Routine zur Schlafenszeit kann gehören, dass man dem Kind eine kurze Geschichte vorliest, ihm seine Lieblingspuppe oder Schmusedecke gibt oder (bei Kindern über 3 Jahre) ein Nachtlicht brennen lässt. Um zu erreichen, dass das Kind weniger häufig aufwacht, sollten der Ort und die Bedingungen, unter denen das Kind in der Nacht aufwacht, dieselben sein wie jene, unter denen es eingeschlafen ist. Auch wenn sich das Kind in einer anderen Umgebung hinlegen darf (zum Beispiel in einem anderen Raum mit den Eltern), sollte es nicht ganz eingeschlafen sein, wenn es zurück in die Wiege oder das Bett gelegt wird.
Die Eltern und andere Bezugspersonen sollten versuchen, jeden Abend dieselbe Routine einzuhalten, sodass das Kind lernt, was von ihm erwartet wird. Wenn das Kind körperlich gesund ist, kann das nächtliche Aufwachen oft reduziert werden, indem man das Kind für einige Minuten weinen und von selbst zur Ruhe kommen lässt.
Weitere Informationen
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