Als Bruxismus bezeichnet man das Aufeinanderpressen von oder Knirschen mit den Zähnen.
Bruxismus kann im Schlaf (Schlafbruxismus) und im Wachzustand (wacher Bruxismus) auftreten. Bei manchen Menschen bewirkt Bruxismus Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und/oder Schmerzen im Kieferbereich. Schlimmstes und ausgiebiges Pressen und Knirschen findet überwiegend während des Schlafens statt. Manche Menschen bemerken ihren Bruxismus gar nicht, aber Familienmitglieder könnten ihn bemerken. Bruxismus kann den Zahnschmelz und das Dentin der Zahnkronen abschleifen und schließlich abnutzen, Metall- oder Keramikkronen beschädigen und Zähne locker werden lassen.
Bruxismus gilt als eine multifaktorielle Erkrankung. Zu den bekannten Risikofaktoren gehören Schlafstörungen und emotionaler Stress (z. B. Angstzustände). Zahnabrasion und -erosion sind bei Patienten, die auch an einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) und/oder obstruktiver Schlafapnoe leiden, häufig stärker ausgeprägt; der Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Bruxismus wird immer besser verstanden.
Die Behandlung zielt darauf ab, dass der Patient bewusst versucht, den Bruxismus im Wachzustand zu reduzieren (1). Zum Schlafen können Protrusionsschienen aus Kunststoff ("night guards", Aufbissschienen) verwendet werden, die zwischen den Zahnreihen liegen und okklusale Kontakte verhindern. Wenn die Symptome schwerwiegend sind, kann ein Schutz auch während des Tages verwendet werden. In der Regel werden solche Hilfsmittel individuell gefertigt und von Zahnärzten angepasst. Wenn das einzige Problem die Zahnabnutzung ist, sind durch Erhitzen verformbare Hilfsmittel, die zu Hause angepasst werden, in Apotheken rezeptfrei erhältlich, aber zuerst sollte eine zahnärztliche Beurteilung erfolgen, um die Schwere der Abnutzung zu beurteilen und festzustellen, ob ein frei erhältliches Apothekenprodukt ausreichend ist. Leichte Anxiolytika, insbesondere Benzodiazepine, können hilfreich sein solange bis ein Schutz für die Nacht ("night guards", Aufbissschienen) zur Verfügung steht, sollten aber nicht über längere Zeiträume verwendet werden.
(Siehe auch Myofasziales Schmerzsyndrom.)
Hinweis
1. Guaita M, Högl B: Current treatments of bruxism. Curr Treat Options Neurol 18(2):10, 2016. doi: 10.1007/s11940-016-0396-3