Ergotherapie (ET)

VonZacharia Isaac, MD, Brigham and Women's Hospital
Überprüft/überarbeitet Nov. 2023
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    Die Ergotherapie (ET) richtet sich auf die Selbsthilfefähigkeiten sowie eine Verbesserung der feinmotorischen Koordination von Muskeln und Gelenken besonders der oberen Extremitäten. Im Gegensatz zur physikalischen Therapie, die sich auf die Muskelkraft und den Bewegungsradius der Gelenke konzentriert, konzentriert sich die ET auf Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), weil sie wichtig für das selbstständige Wohnen sind.

    Zu den grundlegenden ADL gehören Essen, Anziehen, Baden, Körperpflege, Toilettengang und Positionswechsel (d. h. sich zwischen Flächen wie Bett, Stuhl, Badewanne oder Dusche hin und herzubewegen).

    Das Bedienen von Maschinen und Geräten erfordert komplexere kognitive Funktionen. Dazu gehören die Zubereitung von Mahlzeiten, Kommunikation per Telefon, schriftliche Arbeiten oder die Bedienung des Computers, Haushaltsfinanzen, Ablage und tägliche Medikamenteneinnahmeverordnung, Reinigung, Wäsche waschen, Lebensmittel einkaufen und andere Besorgungen, Transport als Fußgänger oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln; sowie das Lenken eines Fahrzeugs oder Fahrrads. Autofahren ist besonders komplex und erfordert die Integration von visuellen, physischen und kognitiven Aufgaben.

    (Siehe auch Übersicht über Rehabilitation.)

    Abklärung

    ET kann eingeleitet werden, wenn ein Arzt eine Überweisung für die Rehabilitation schreibt. Die Überweisung sollte detailliert sein, einschließlich einer kurzen Geschichte des Problems (z. B. Art und Dauer der Erkrankung oder Verletzung) sowie einer Festlegung der Therapieziele (z. B. Training komplexerer ADL). Listen von Ergotherapeuten können beim Versicherungsträger des Patienten, bei einem örtlichen Krankenhaus, bei staatlichen Berufsbildungsorganisationen oder bei der American Occupational Therapy Association angefordert werden.

    Die Patienten werden auf Einschränkungen, die eine Intervention erfordern und auf Stärken, die verwendet werden können, um Schwächen zu kompensieren, untersucht. Bei Einschränkungen kann es sich um Einschränkungen der Motorik, der Empfindung, der Wahrnehmung oder der psychosozialen Funktion handeln. Ärzte halten fest, bei welchen Aktivitäten Patienten Hilfe brauchen: z. B. Arbeit, Freizeit, soziale Aktivitäten, Lernen. Die Patienten brauchen möglicherweise Hilfe bei einer allgemeinen Tätigkeit (z. B. soziale Angelegenheiten) oder einer bestimmten Aktivität (z. B. Kirchenbesuch), oder sie müssen motiviert werden, eine Aktivität anzugehen.

    Therapeuten können für diese Abklärung bestimmte Hilfsmittel verwenden. Es gibt verschiedene Skalen zur Funktionsmessung, deren Einsatz vom Zustand des Patienten, den spezifischen Funktionsbereichen, die bewertet werden müssen, und dem klinischen Umfeld abhängt. Beispiele hierfür sind der Barthel-Index, der Katz-Index, das Functional Independence Measure (FIM) und das Patient Reported Outcomes Measurement Information System (PROMIS). Die Patienten werden nach ihrer Mobilität, ihrer Kontinenz, ihrer Fähigkeit, sich anzuziehen, auf die Toilette zu gehen, die Position zu wechseln, zu essen, zu gehen und zu kommunizieren, nach ihren sozialen und familiären Rollen, ihren Gewohnheiten und ihren sozialen Unterstützungssystemen befragt. Die Verfügbarkeit von Ressourcen (z. B. Angebote der Gemeinde und Dienstleister, private Begleiter) sollte untersucht werden. Eine höhere Punktzahl im Barthel-, Katz-, FIM- oder PROMIS-Test bedeutet mehr Unabhängigkeit.

    Ergotherapeuten können auch das Zuhause des Patienten auf Gefahren untersuchen und Empfehlungen zur Sicherheit aussprechen (z. B. das Entfernen von Teppichen, mehr Licht in Flur und Küche, das Verrücken eines Nachttischs in Reichweite des Bettes, das Applizieren eines Fotos an eine Tür zur besseren Erkennung ihres Zimmers).

    Auch das Erkennen, ob das Autofahren ein Risiko ist oder ob Fahrstunden nötig sind, ist oft für den Ergotherapeuten mit Fachausbilder leichter. Informationen für ältere Fahrer und ihre Betreuer über den Umgang mit veränderten fahrerischen Fähigkeiten ist ebenfalls manchmal notwendig und abrufbar unter American Occupational Therapy Association und American Association for Retired Persons (siehe auch Der ältere Autofahrer).

    Interventionen

    ET kann aus einer Beratung oder häufigen Sitzungen unterschiedlicher Intensität bestehen. Therapiesitzungen können in verschiedenen Umgebungen abgehalten werden:

    • In der Akutversorgung, der Rehabilitation, in der ambulanten Pflege, in der Tagespflege, in der Unterbringung in Langzeitpflege-Einrichtungen

    • Zu Hause (als Teil der häuslichen Pflege)

    • Im Altenheim

    • Leben-Pflege oder betreutes Wohnen

    Ergotherapeuten entwickeln ein individuelles Programm für die Patienten, um deren motorische, kognitive, kommunikative und interaktive Fähigkeiten zu verbessern. Das Ziel ist nicht nur, den Patienten zu helfen, ADL zu bewältigen, sondern auch ihre bevorzugten Freizeitaktivitäten auszuüben und soziale Integration und Teilhabe zu fördern und zu pflegen.

    Vor der Entwicklung eines Programms beobachtet ein Therapeut den Patienten bei den Aktivitäten des täglichen Lebens, um sehen, was der Patient braucht, um sie sicher und erfolgreich auszuführen. Therapeuten können dann Möglichkeiten zur Vermeidung oder Verringerung maladaptiver Muster empfehlen und Bewegungsabläufe entwickeln, die die Funktion und die Gesundheit fördern. Spezifische praktisch orientierte Übungen werden ebenfalls empfohlen. Therapeuten betonen, dass die Übungen eingeübt werden müssen und motivieren ihre Patienten dazu, indem sie sie daran erinnern, dass sie dazu da sind, zu Hause und in der Gesellschaft wieder aktiver zu werden.

    Den Patienten werden kreative Wege beigebracht, um soziale Aktivitäten zu erleichtern (z. B. wie man ohne Auto in Museen oder in die Kirche kommt, wie Hörgeräte oder andere Hilfsgeräte verwendet werden und wie sie sicher reisen können). Therapeuten können neue Aktivitäten vorschlagen (z. B. ehrenamtliche Tätigkeit in Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern).

    Patienten werden Strategien vermittelt, um ihre Einschränkungen zu kompensieren (z. B. bei der Gartenarbeit zu sitzen). Der Therapeut kann verschiedene Hilfsmittel identifizieren, die dem Patienten bei vielen Aktivitäten des täglichen Lebens helfen können (siehe Tabelle Hilfsgeräte). Die meisten Ergotherapeuten können Rollstühle auswählen, die den Bedürfnissen der Patienten entsprechen, und Schulungen für Menschen mit Amputationen der oberen Extremität anbieten. Sie können einzelne Hilfsmittel bauen und zur Verhinderung von Kontrakturen oder zur Behandlung von anderen funktionellen Defiziten anpassen.

    Tabelle
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