Eine Lähmung des IV. Hirnnerven betrifft den M. obliquus superior und verursacht eine Parese der vertikalen Blickbeweungen, besonders bei Adduktion.
(Siehe auch Neuroophthalmologische Erkrankungen und Störungen der Hirnnerven.)
Eine Lähmung des IV. Hirnnerven (Trochlearisparese) ist häufig idiopathisch. Bisher wurden wenige Ursachen identifiziert. Zu den Ursachen gehören:
Geschlossene Kopfverletzung (häufig), die zu einseitigen oder beidseitigen Lähmungen führen kann.
Infarkt durch Erkrankung kleiner Gefäße (z. B. bei Diabetes mellitus)
Selten beruht diese Lähmung auf Aneurysmen, Tumoren (z. B. tentorielle Meningeome, Pinealome) oder Multipler Sklerose. Kongenitaler Strabismus kann eine Ursache sein, war aber schon bei der Geburt vorhanden.
Die Lähmung des vierten Hirnnerven kann ein oder beide Augen betreffen. Wegen der Lähmung des M. obliquus superior können die Augen nicht normal adduziert werden. Die Patienten sehen Doppelbilder, die nach oben und seitlich gegeneinander verschoben sind, weswegen sie beim Treppabwärtsgehen, das den Blick nach unten und einwärts erfordert, Schwierigkeiten haben. Durch die Neigung des Kopfes zur Gegenseite des gelähmten Muskels kann kompensiert und die Doppelbilder eliminieren werden.
Die Untersuchung kann eine leicht eingeschränkte Augenbeweglichkeit aufdecken, die keine Beschwerden macht. CT oder MRT können bei der Suche nach der Ursache helfen.
Behandlung der Lähmung des IV. Hirnnerven
Okulomotorische Übungen
Prismenbrille
Möglicherweise Operation
Eine okulomotorische Übungsbehandlung oder eine Prismenbrille können den übereinstimmenden Blick wiederherstellen. Wenn sich die Lähmung nicht zurückbildet, kann ein chirurgischer Eingriff, vor allem bei angeborenem Strabismus, erforderlich sein.