Die Ultraschalluntersuchung am Bett wird in der Akutversorgung zunehmend zur Unterstützung sowohl der Diagnose (z. B. bei Flüssigkeitsansammlungen oder Fremdkörpern) als auch der Behandlung (z. B. bei intravenösen Katheterisierungen oder Arthrozentesen) eingesetzt.
Zur Ultraschallausrüstung gehören Sonden, Konsolen oder Instrumentensteuerungen und Monitore. Einige tragbare Geräte arbeiten mit Softwareanwendungen auf Handheld-Geräten.
Die Point-of-Care-Ultraschalluntersuchung sollte nur von geschultem Personal durchgeführt werden.
Indikationen für die Sonographie
Sonographie am Krankenbett hat viele Anwendungen, einschließlich
Abdominelle Aortenaneurysma Bewertung
Abszessidentifikation und Lokalisation für Inzision und Drainage
Arthrozentese
Pathologie der Gallenwege, einschließlich Cholelithiasis und Cholezystitis
Herzuntersuchung auf Perikarderguss, Herzminutenvolumen, Rechtsherzbelastung und Klappenanomalien
Untersuchung der tiefen Venenthrombose
Identifizierung und Entfernung von Fremdkörpern
Frakturidentifikation
Beurteilung der Hypotonie mit RUSH (Rapid Ultrasound for Shock and Hypotension)
Nervenblockaden
Augenuntersuchung auf Fremdkörper, Linsenverlagerung, Glaskörperblutung, Netzhautablösung
Parazentese, Perikardpunktion, Thorakozentese
Bei Schwangerschaft zur Überprüfung der intrauterinen Schwangerschaft, Bestimmung des Gestationsalters
Gefäßzugang sowohl zentral als auch peripher
Suprapubische Katheterisierung
Trauma mit E-FAST (Erweiterte fokussierte Abdomensonographie bei Trauma)
Kontraindikationen für die Sonographie
Keine
Komplikationen bei der Sonographie
Die Ultraschalluntersuchung ist ein nichtinvasives Verfahren, sodass Komplikationen bei der Untersuchung unwahrscheinlich sind.
Ausrüstung für die Sonographie
Ultraschallgerät
Ultraschallsonde (Schallkopf): Linear Array, gekrümmt, Phased Array oder intrakavitär
Ultraschallgel (unsteril oder steril, je nach Bedarf) oder häufig ein chirurgisches Gleitmittel auf Wasserbasis
Bei nichtsterilen Verfahren Handschuh oder Sondenabdeckung, um die Sondenspitze zu bedecken (als Barriereschutz, wenn gewünscht)
Für sterile Verfahren, sterile Sondenabdeckung, um Sonde und Sondenschnur zu bedecken (alternativ kann die Sonde in einen sterilen Handschuh gelegt und die Schnur in ein steriles Tuch gewickelt werden, wobei nach Bedarf sterile Gummibänder verwendet werden)
Schritt-für-Schritt-Beschreibung der Sonographie
Sondenwahl
Linear-Array-Sonde: Hochfrequentes (z. B. 5 bis 10 MHz), hochauflösendes Bild, geringe Eindringtiefe, flache Grundfläche, rechteckiges Bild; geeignet für die detaillierte Darstellung von oberflächlichen Strukturen (z. B. für Gefäßkanülierung oder Arthrozentese)
Gekrümmte Sonde: Niederfrequentes (z. B. 1–5 MHz), geringauflösendes Bild, größere Eindringtiefe, konvexer Fußabdruck, aufgefächertes Bild; geeignet für die allgemeine Bildgebung tieferer Strukturen (z. B. für E-FAST oder die Beurteilung von Aortenaneurysmen)
Phased-Array-Sonde: Typischerweise niedrige Auflösung und hohe Tiefe, sehr kleine Grundfläche, die in enge Räume passt (z. B. zwischen die Rippen); oft speziell für die Herzbildgebung gewählt
Intrakavitäre Sonde: Eng gekrümmte Sonde, hohe Frequenz; geeignet für die Bildgebung in Körperhöhlen (z. B. intraoral [peritonsillares Gewebe], transvaginal [Ovarien], transrektal [Prostata])
Die Sonden sind in der Regel mit Bezeichnungen wie Buchstaben und Zahlen versehen. Der Buchstabe "C" steht für gekrümmt und "L" für linear. Die nebenstehenden Zahlen entsprechen der Frequenz der Sonde.
Bedienung der Ultraschallkonsole
B-Modus (Helligkeit): Dies ist der häufig verwendete 2-dimensionale Bildgebungsmodus.
M-Modus (Bewegung): Im M-Modus sieht der Bediener ein eindimensionales Bild auf der y-Achse und die Zeit auf der x-Achse. Der Monitor zeigt zwei Bilder: ein einzelnes akustisches Strahlenbündel (durchgezogene Linie), das dem kleineren B-Modus-Bild auf einem Teil des Monitors aufgeprägt ist, und dieses einzelne Strahlenbündel, das sich als vertikale Linie über den Monitor in einem separaten M-Modus-Bereich bewegt. Bewegungen, wie z. B. das Schlagen eines Herzens, erscheinen als sich wiederholende lineare Störungen, und statische Strukturen erzeugen feste, ungestörte horizontale Linien, während sich der Strahl über den Bildschirm bewegt.
Farbfluss-Doppler: Dieser Modus dient der Diagnose der Blutflussrichtung. Er zeigt auch die Fließgeschwindigkeit an. Rot steht für den Blutfluss in Richtung des Schallkopfs, blau für den Blutfluss von ihm weg.
Sonde: Wählen Sie die Sonde aus, die Sie auf der Konsole verwenden.
Voreinstellung: Falls auf Ihrem Gerät verfügbar, wählen Sie die Voreinstellung für die Untersuchung, die Sie durchführen (z. B. Geburtshilfe, Nerven, Bauch, Herz).
Tiefe oder Frequenz: Die meisten Geräte erlauben eine Frequenzanpassung. Stellen Sie diese so ein, dass das gewünschte Objekt in der Mitte des Monitors abgebildet wird. Wählen Sie die Frequenz an der Gerätekonsole aus, sofern sie nicht durch die Voreinstellung festgelegt ist. Diese Steuerung kann mit einem anderen Begriff als "Frequenz" bezeichnet werden, z. B. "Tiefe" (oder "Eindringtiefe") oder "Auflösung". Untersuchen Sie zuerst tiefe Strukturen und gehen Sie dann an die Oberfläche.
Fokus: Die meisten Geräte erlauben eine Fokuseinstellung. Bewegen Sie die Markierung „x“ an der Seite des Monitors, um die gewünschte Schärfentiefe einzustellen.
Verstärkung: Stellen Sie die Verstärkung (Helligkeit) so ein, dass Flüssigkeiten schwarz (echolos) erscheinen und der Kontrast zu anderen festen, helleren (echoreichen) Strukturen verstärkt wird. Die automatische Verstärkung, oder "Autogain", falls verfügbar, hilft manchmal, Bilder klarer zu machen, aber manchmal sind die Ergebnisse mit einer manuellen Einstellung besser. Bei einigen Geräten lässt sich die Verstärkung am oberen und unteren Rand des Bildschirms getrennt einstellen.
Dichte Objekte, wie z. B. Knochen und Steine, verringern die Echogenität von Objekten hinter ihnen (daher gibt es normalerweise einen dunklen Bereich hinter ihnen).
Umgekehrt wirken echoarme Objekte als "akustische Fenster", wodurch Objekte dahinter echogener und deutlicher werden. So wird zum Beispiel das Gewebe hinter einer gefüllten, echoarmen Blase heller, und verbesserte Bilder des Herzens erhält man, wenn man die Sonde durch die echoarme Leber richtet. Möglicherweise muss die Verstärkung verringert werden, um hell hervorgehobene Objekte klar abzubilden.
—Gas (z. B. Darmgas) führt in der Regel zu zufälligen, uninterpretierbaren Bildern, typischerweise mit gemischter Echogenität aufgrund einer Mischung aus Flüssigkeit und Luft. Dabei handelt es sich um sogenannte schmutzige Abschattungen mit helleren Bildern im Hintergrund, die durch Luft verursacht werden.
—Nachhallartefakte sind bei gebogenen oder phasengesteuerten Schallköpfen häufig; sie erscheinen als parallele, äquidistante Linien (z. B. in Zysten oder hinter der Pleura). Ein Beispiel für ihre klinische Anwendung ist der Kometenschweif, eine Art vertikaler Nachhallartefakt, der entsteht, wenn die Pleura an der Lunge reibt. Sein Fehlen deutet auf einen Pneumothorax hin.
Standbildleiste: Die meisten Geräte verfügen über eine Standbildleiste, die das Bild auf dem Bildschirm festhält, sowie über eine Rollback-Funktion, mit der Bilder von einem früheren Zeitpunkt (z. B. 3 Sekunden) abgerufen werden können, falls ein interessantes Bild versehentlich übergangen wird.
Messungen: Die Geräte verfügen in der Regel über Messfunktionen (z. B. mit der Bezeichnung "Messen" oder manchmal "Messschieber"). Bei einigen Geräten können Sie beispielsweise ein Bild einfrieren, indem Sie auf "Einfrieren" drücken. Bewegen Sie den Monitoranzeiger, um den Anfangs- und den Endpunkt der Messung zu markieren, und drücken Sie "Auswählen". Die Länge zwischen den Markierungen wird oben links auf dem Monitor angezeigt. Viele Geräte können aus Messwerten Berechnungen anstellen (z. B. Berechnung des Blasenvolumens oder des geschätzten Schwangerschaftsalters).
Handhabung der Sonde für die Ultraschallbildgebung
Standardausrichtung der Sonde: Bei korrekter Platzierung sollte die rechte Seite des Patienten auf der linken Seite des Monitors erscheinen. Die Markierung für die Sondenausrichtung auf einer Seite der Sonde sollte der rechten Seite des Patienten zugewandt sein (oder kranial, wenn die Sonde in Längsrichtung ausgerichtet ist), und der Markierungspunkt auf dem Ultraschallmonitor befindet sich in der oberen linken Ecke des Ultraschallmonitors.
Ausrichtung der Herzuntersuchung: Wenn Sie die Voreinstellung für die Herzuntersuchung wählen, wird der Markierungspunkt auf der rechten Seite des Monitors angezeigt.
Bestreichen Sie die Sondenspitze mit Ultraschallgel.
Wenn Sie eine abgedeckte Sonde verwenden, tragen Sie Gel auf die Sonde auf und ziehen Sie dann einen Handschuh oder eine Sondenabdeckung fest über die Sondenspitze, um alle Luftblasen im Gel zu beseitigen, und wickeln Sie Gummibänder um die Sonde. Tragen Sie mehr Gel in großen Mengen auf die bedeckte Sonde auf, damit ein ausreichender Film entsteht, wenn Sie die Sonde bewegen.
Halten Sie die Sonde und bewegen Sie sie wie einen Stift. Verwenden Sie Ihre anderen Finger, um die Sonde am Patienten zu stabilisieren, während Sie den Ultraschallmonitor betrachten.
Optimieren Sie die Bildgebung. Versuchen Sie, Knochen und Gas zu vermeiden, da diese echoreich sind und Strukturen von Interesse verdecken können. Gas kann manchmal weggedrückt werden. Optimieren Sie den Bildgebungspfad zum Ziel, indem Sie ein akustisches Fenster verwenden, im Allgemeinen durch echoarme Strukturen (z. B. die Leber bei der Bildgebung des Herzens).
Beginnen Sie mit dem Scannen großer Bereiche (manchmal als Übersichtsansichten bezeichnet) und konzentrieren Sie sich dann auf kleinere Bereiche von Interesse.
Schieben Sie die Sonde von einer Seite zur anderen oder nach oben oder unten und verschieben Sie so die Grundfläche der Sonde. Wenn der Fußabdruck stabil ist, können Sie die Sonde neigen, was auch als Schaukeln, Fächern oder Schwenken bezeichnet wird, um eine dreidimensionale Ansicht zu erhalten. Sie können die Sonde komprimieren, indem Sie sie nach unten drücken.
Drehen Sie die Sonde, um zwischen Längs- und Querachse zu wechseln, während Sie das Ziel im Rahmen halten.
Der Patient kann dabei helfen, indem er zum Beispiel seine Position ändert oder tief einatmet.
Die beste Ansicht eines Organs erhalten Sie, wenn Sie beide Dimensionen abbilden und die Sonde kippen, um beide Enden zu fokussieren.
—Bei der Abbildung von reflektierendem Gewebe wie dem Zwerchfell ist ein "Spiegelartefakt" zu erwarten. Bei der Morison-Grube (Recessus hepatorenalis) beispielsweise kann das Spiegelartefakt helfen, einen Hämothorax oder Pneumothorax auszuschließen. Wenn Schallwellen auf die das Zwerchfell treffen, durchdringen sie diese nicht und brauchen daher länger, um zur Sonde zurückzukehren. Das Gerät interpretiert diese längere Zeit fälschlicherweise als das Vorhandensein von etwas hinter dem Zwerchfell, das sich eigentlich vor dem Zwerchfell befindet (typischerweise sieht man eine Leberdichte hinter dem Zwerchfell auf der rechten Seite des Patienten oder die Milz bei der Aufnahme der linken Seite). Es wird als Spiegelartefakt bezeichnet, weil es das spiegelt, was sich vor dem Zwerchfell befindet.
Warnungen und häufige Fehler bei der Sonographie
Eine unzureichende Verwendung von Gel oder ein unzureichender Druck auf die Sonde, um die Haut des Patienten zu berühren, kann die Sicht einschränken und die Bilder verzerren.
Tipps und Tricks für die Sonographie
Lagern Sie den Patienten vor der Untersuchung so, dass die Sonde optimal positioniert ist und sich sowohl der Untersucher als auch der Patient wohl fühlen.