Diagnostische Untersuchungen sind indiziert, wenn die Ursache einer Hautläsion oder Hauterkrankung nach Anamnese und körperlicher Untersuchung weiterhin unklar ist. Hierzu gehören
Untersuchung mit der Wood-Lampe
(Siehe auch Beurteilung des dermatologischen Patienten.)
Hautbiopsie
Es gibt mehrere Arten von Hautbiopsie.
"Punch"
Rasieren
Keilexzision
Bei einer Stanzbiopsie wird ein Stanzzylinder (Durchmesser meist 4 mm) tief in das dermale oder subkutane Gewebe eingeführt, um eine Probe zu gewinnen, die an der Basis abgetrennt wird.
Bei oberflächlicheren Läsionen kann die Rasur mit einem Skalpell oder einer Rasierklinge durchgeführt werden. Die Blutung wird durch Auftragen von Aluminumchloridlösung oder Elektrokauterisation eingedämmt.
Bei größeren oder tieferen Biopsien kann eine Keilexzision der Haut mit einem Skalpell durchgeführt werden, die mit Nähten verschlossen wird.
Pigmentläsionen werden manchmal für die histologische Beurteilung der Tiefe herausgeschnitten; wenn sie zu oberflächlich sind, kann eine definitive Diagnose unmöglich sein. Diagnose und Heilung können bei den meisten kleinen Tumoren durch die komplette Entfernung oftmals gleichzeitig erreicht werden, dazu zählt ein kleiner Rand der gesunden Haut.
Hautgeschabsel
Hautgeschabsel dienen der Diagnose von Pilzinfektionen und Skabies.
Bei Pilzinfektion werden Schuppen vom Rand der Läsion entnommen und auf einem Objektträger platziert. Dann wird ein Tropfen von 10–20%iger Kalilauge hinzugefügt. Hyphen, knospende Hefe, oder beide, bestätigen die Diagnose einer Tinea oder Kandidose.
Bei Skabies werden Geschabsel von den vermuteten Gängen entnommen und direkt unter ein Deckgläschen mit Mineralöl gelegt; Funde von Milben, Fäzes oder Eiern bestätigen die Diagnose. Ein negativer Abstrich schließt jedoch Krätze nicht aus.
Wood-Lampe
Eine Wood-Lampe (Schwarzlicht) kann Ärzten helfen, das Ausmaß der Läsionen (z. B. Grenzen von Pigmentläsionen vor Exzision) zu diagnostizieren und definieren. Sie kann bei der Unterscheidung von Hypopigmentation und Depigmentation helfen (die Depigmentation bei Vitiligo fluoresziert elfenbeinweiß, und hypopigmentierte Läsionen tun dies nicht).
Das Erythrasma fluoresziert charakteristisch hell-orange-rot, Die Tinea capitis durch Microsporum canis und M. audouinii fluoresziert grell-hellgrün. (MERKE: Tinea capitis wird in den USA meistens durch die Trichophyton-Spezies verursacht, die nicht fluoresziert.) Der erste Hinweis auf eine kutane Infektion mit Pseudomonas (z. B. bei Verbrennungen) kann ein grünes Fluoreszieren sein.
Tzanck-Test
Der Tzanck-Test dient der Diagnose von Viruserkrankungen, wie Herpes simplex und Herpes zoster, und wird durchgeführt, sofern intakte aktive Vesikel vorliegen. Eine Unterscheidung zwischen Herpes simplex und Herpes zoster ist mit dem Tzanck-Test nicht möglich.
Eine intakte Blase ist die bevorzugte Läsion für eine Untersuchung. Die Blasendecke wird mit einer scharfen Klinge entfernt, und die Basis des offenen Vesikels wird mit einer Skalpellklinge # 15 abgeschabt. Die Geschabsel werden auf einen Objektträger übertragen und mittels Wright- oder Giemsa-Färbung eingefärbt. Mehrkernige Riesenzellen sind ein Zeichen einer Herpesinfektion.
Photo courtesy of Joe Miller via the Public Health Image Library of the Centers for Disease Control and Prevention.
Diaskopie
Diaskopie wird verwendet, um zu bestimmen, ob ein Erythem in einer Läsion aufgrund von Blut in den oberflächlichen Gefäßen (entzündliche oder vaskuläre Läsionen) oder aufgrund von Blutung (Petechien oder Purpura) entstanden ist.
Ein Objektträger wird auf die Läsion gedrückt (Diaskopie), um zu sehen, ob diese abblasst. Im Gegensatz zu entzündlichen und vaskulären Läsionen blassen hämorrhagische Läsionen nicht ab.
Diaskopie kann auch helfen, sarkoide Hautläsionen zu identifizieren, welche sich bei der Untersuchung in eine Apfelgelee-Farbe verfärben.