Mouches volantes

VonChristopher J. Brady, MD, Larner College of Medicine, University of Vermont
Überprüft/überarbeitet Dez. 2023
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Mouches volantes sind Trübungen, die sich über das visuelle Feld bewegen und nicht mit externen visuellen Objekten zusammenhängen.

Pathophysiologie von Mouches volantes

Mit zunehmendem Alter kann sich der Glaskörper zusammenzuziehen und von der Retina separieren. Das Alter, in dem diese Änderung auftritt, variiert, liegt aber meist zwischen 50 und 75 Jahren. Während dieser Separation kann der Glaskörper intermittierend an der Retina ziehen. Der mechanische Zug stimuliert die Retina, die ein Signal sendet, das vom Gehirn wahrgenommen und als Licht interpretiert wird. Eine vollständige Separation des Glaskörpers führt zu einer Vermehrung der Mouches volantes, die Jahre andauern kann.

Der Zug kann jedoch auch ein Loch auf der Retina verursachen (Netzhautriss), und wenn Flüssigkeit hinter den Riss gelangt, kann es zu einer Netzhautablösung kommen. Eine Netzhautablösung kann auch durch andere Faktoren (z. B. Trauma, primäre Netzhauterkrankungen) verursacht werden. Lichtblitze, die bei Netzhautablösungen häufig vorkommen, nennt man Photopsien. Photopsien können auch auftreten, wenn man sich die Augen reibt oder nach dem Erwachen umherschaut.

Ätiologie der Mouches volantes

Die häufigste Ursache von Mouches volantes ist

  • Idiopathische Kontraktion des Glaskörpers

Weniger häufige Erreger sind in der Tabelle Einige Ursachen von Mouches volantes aufgelistet.

Seltene Ursachen der Mouches volantes sind intraokulare Tumoren (z. B. Lymphome) und Vitritis (Entzündung des Glaskörpers). Intraokulare Fremdkörper können Mouches volantes verursachen, aber manifestieren sich in der Regel mit anderen Symptomen, wie Visusverlust, Augenschmerzen oder Rötung.

Tabelle
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Untersuchung von Mouches volantes

Das wichtigste Ziel ist es, schwere Glaskörper- und Netzhauterkrankungen zu identifizieren. Wenn diese Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, sollten die Patienten nach Möglichkeit von einem Augenarzt mit einem indirekten Ophthalmoskop nach Pupillenerweiterung untersucht werden. Das Erkennen einer okularen Migräne ist ebenfalls hilfreich.

Anamnese

Fragen zum akutellen Krankheitsverlauf sollten den Beginn und die Dauer der Symptome sowie die Form und das Volumen der Mouches volantes feststellen und ob sie unilateral oder bilateral sind und ob ein Trauma vorausgegangen ist. Der Patient sollte versuchen, Mouches volantes von Lichtblitzen (wie bei Photopsien) oder gezackten Linien über dem Gesichtsfeld (wie bei Migräne) zu unterscheiden. Wichtige assoziierte Symptome umfassen Visusverlust (und dessen Verteilung im Gesichtsfeld) und Augenschmerzen.

Die Überprüfung der Organsysteme sollte nach Symptomen möglicher Ursachen wie Kopfschmerzen (okulare Migräne) und geröteten Augen (Glaskörperentzündung) suchen.

In der Anamnese sollten Diabetes (einschließlich diabetischer Retinopathie), Migräne-Kopfschmerzen, Augenoperationen, schwere Myopie, intravenöser Drogenkonsum und alle Erkrankungen, die das Immunsystem betreffen könnten, erfragt werden.

Körperliche Untersuchung

Die Augenuntersuchung sollte einigermaßen vollständig sein. Die am besten korrigierte Sehschärfe wird gemessen. Die Augen werden auf eine Rötung inspiziert. Die Gesichtsfelder werden bei allen Patienten beurteilt. Allerdings ist die Erkennung von Gesichtsfeldausfällen durch Untersuchungen am Krankenbett sehr wenig sensitiv, weswegen die Unfähigkeit, einen solchen Defekt aufzuzeigen, kein Beweis dafür ist, dass der Patient ein vollständiges Gesichtsfeld hat. Extraokulare Bewegungen und Pupillenreaktionen auf Licht werden bewertet. Wenn Patienten ein rotes Auge oder Augenschmerzen haben, werden die Hornhäute nach einer Fluorescein-Färbung unter Vergrößerung untersucht und es wird, wenn möglich, eine Spaltlampenuntersuchung vorgenommen. Der Augendruck wird gemessen (Tonometrie).

Die Ophthalmoskopie, die nach einer Erweiterung der Pupillen vorgenommen wird, ist der wichtigste Teil der Untersuchung. Um die Pupillen zu erweitern, stellt der Arzt zunächst sicher, dass die Pupillengröße und die Lichtreaktionen aufgezeichnet werden, und instilliert dann Tropfen, in der Regel je einen Tropfen eines kurz wirksamen alpha-adrenergen Agonisten und eines Zykloplegikums. Die Pupillen sind etwa 20 Minuten, nachdem diese Tropfen eingeflößt wurden, voll erweitert. Eine Ophthalmoskopie wird durch fachfremde Mediziner mittels eines direkten Ophthalmoskops durchgeführt. Ein Ophthalmologe führt eine indirekte Ophthalmoskopie durch, die einen vollständigeren Überblick über die Netzhaut und insbesondere die Peripherie liefert.

Warnzeichen

Die folgenden Befunde sind von besonderer Bedeutung:

  • Plötzliche Zunahme der Mouches volantes

  • Photopsien

  • Visusverlust, diffus oder fokal (Gesichtsfeldausfall)

  • Kürzliche Augenoperation oder kürzliches Augentrauma

  • Augenschmerzen

  • Verlust des Rotreflexes

  • Anomale Netzhautbefunde

Interpretation der Befunde

Auf eine Netzhautablösung deuten eine plötzliche Zunahme von Mouches volantes, Photopsien oder eine ihrer anderen, spezifischeren Eigenschaften (z. B. Gesichtsfeldausfälle, retinale Anomalien) hin. Bilaterale, synchrone Symptome deuten auf okulare Migräne hin, obwohl Patienten oft Schwierigkeiten damit haben, die Lateralität ihrer Symptome zu entschlüsseln (z. B. interpretieren sie ein Flimmerskotom des linken Gesichtsfelds beider Augen als Defekt des linken Auges). Der Verlust des Rotreflexes deutet auf eine Trübung des Glaskörpers (z. B. Glaskörperblutung oder -entzündung) hin, kann aber auch durch fortgeschrittene Katarakte verursacht werden. Ein Visusverlust deutet auf eine ernsthafte Erkrankung hin, die eine Dysfunktion des Glaskörpers oder der Netzhaut verursacht.

Tests

Bei Patienten, die eine Beurteilung durch einen Ophthalmologen erfordern, müssen eventuell Tests durchgeführt werden. Die Tests können aber durch oder nach Absprache mit dem Ophthalmologen ausgewählt werden. Zum Beispiel benötigen Patienten mit Verdacht auf Chorioretinitis eventuell mikrobiologische Tests.

Behandlung von Mouches volantes

Idiopathische Mouches volantes bedürfen keiner Behandlung. Andere Erkrankungen, die die Symptome verursachen, werden behandelt.

Wichtige Punkte

  • Mouches volantes an sich deuten selten auf eine ernsthafte Erkrankung.

  • Patienten mit irgendwelchen anomalen Befunden bei der Untersuchung erfordern eine Überweisung an einen Ophthalmologen.

  • Wenn Mouches volantes von anderen Symptomen begleitet werden (z. B. anhaltende Lichtblitze, visuelles Defizit, Gefühl eines sich bewegenden Vorhangs des Visusverlusts) oder sich plötzlich entwickeln, benötigen die Patienten, unabhängig von den Untersuchungsbefunden, eine Überweisung an einen Ophthalmologen.