1980 gab die Vereinigung von Psychiatern in den USA (American Psychiatric Association, APA) erstmals das Diagnostische und statistische Handbuch für psychische Erkrankungen (DSM-I) heraus, welches den ersten Versuch darstellte, die Diagnose psychischer Störungen durch standardisierte Definitionen und Kriterien anzugehen. Die bisher aktuellste, im Jahr 2022 veröffentlichte Version, DSM-5-TR, liefert ein Klassifikationssystem, das versucht, psychische Erkrankungen basierend auf der Beschreibung von Symptomen (das heißt, aufgrund dessen, was Menschen als Reflexion ihrer Gedanken und Gefühle sagen und tun) und dem Verlauf der Erkrankung in diagnostische Kategorien einzuteilen.
Die Internationale Klassifikation von Erkrankungen in der 11. Überarbeitung (ICD-11), die von der Weltgesundheitsorganisation zum ersten Mal im Jahr 2019 herausgegeben wurde, nutzt diagnostische Kategorien, die denen der DSM-5-TR ähnlich sind. Diese Übereinstimmungen deuten darauf hin, dass die Diagnose von spezifischen psychischen Erkrankungen weltweit stärker standardisiert und vereinheitlicht wird.