Biopsie der Leber

VonYedidya Saiman, MD, PhD, Lewis Katz School of Medicine, Temple University
Überprüft/überarbeitet Aug. 2023
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    Während eines chirurgischen Eingriffs kann eine Probe des Lebergewebes entnommen werden; diese wird aber häufiger durch das Einstechen einer Kanüle durch die Haut in die Leber gewonnen. Diese Methode wird als perkutane Leberbiopsie bezeichnet. Eine andere Methode wird transvenöse Leberbiopsie genannt.

    Über eine Leberbiopsie können Informationen über die Leber erfasst werden, die aus anderen Untersuchungen nicht ersichtlich sind. Diese wird häufig durchgeführt, um überschüssiges Fett in den Leberzellen (Fettleber), chronische Leberentzündungen (chronische Hepatitis), Stoffwechselstörungen der Leber, wie z. B. Wilson-Krankheit (erhöhter Kupferspiegel) oder Hämochromatose (vermehrte Ablagerung von Eisen), Komplikationen im Anschluss an eine Lebertransplantation oder Leberkrebs oder metastatischer Leberkrebs (Krebs, der in die Leber gestreut hat) zu erkennen.

    Ansicht von Leber und Gallenblase

    Perkutane Leberbiopsie

    Die perkutane Leberbiopsie kann ambulant durchgeführt werden. Um den Bereich der Leber einzugrenzen, aus dem das Biopsat entnommen werden soll, wird in der Regel Ultraschall eingesetzt. Sobald die gewünschte Biopsiestelle bestimmt wurde, wird die Haut des Patienten betäubt und eine Nadel in die Leber eingeführt. Mit einer Hohlnadel wird ein kleines Stück Lebergewebe entnommen.

    Nach der Gewebeentnahme bleibt der Patient noch 3 bis 4 Stunden im Krankenhaus, um Komplikationen wie Leberblutungen auszuschließen. Da Blutungen noch bis zu 15 Tage nach der Biopsie auftreten können, sollte sich der betroffene Patient in dieser Zeit nicht weiter als eine Stunde Fahrzeit vom Krankenhaus entfernen. Komplikationen im Zusammenhang mit einer Leberbiopsie sind zwar selten, können aber schwerwiegende Probleme verursachen, und der Eingriff endet in einem von 10.000 Fällen tödlich. Nach einer Leberbiopsie kommen häufig leichte Schmerzen im rechten Oberbauch vor, die manchmal bis zur rechten Schulter ausstrahlen, aber meistens durch Schmerzmittel gelindert werden können.

    Transvenöse Leberbiopsie

    Bei einem anderen Verfahren namens transvenöse Leberbiopsie wird ein Katheter durch die Hohlvene eingeführt, durch die Vena cava geschleust und in eine der Lebervenen, die von der Leber kommen, gelegt. Eine Kanüle an der Katheterspitze wird dann durch die Venenwand in die Leber vorgeschoben. Bei dieser Methode ist die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung der Leber weniger hoch als bei einer perkutanen Leberbiopsie. Sie ist besonders nützlich bei Patienten, deren Blut nicht richtig gerinnt, oder bei Patienten mit portaler Hypertonie. Bei beiden handelt es sich Komplikationen einer schweren Lebererkrankung.