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Schlaflosigkeit und starke Schläfrigkeit tagsüber

Überprüft/überarbeitet Apr. 2024
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Was sind Schlaflosigkeit und starke Schläfrigkeit tagsüber?

Schlaflosigkeit bezeichnet Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen oder eine schlechte Schlafqualität. Wenn die Qualität Ihres Schlafes schlecht ist, fühlen Sie sich am Morgen nicht ausgeruht und erholt.

Starke Schläfrigkeit tagsüber bedeutet, dass Sie Schwierigkeiten haben, tagsüber wach zu bleiben.

  • Schlaflosigkeit führt in der Regel zu starker Schläfrigkeit tagsüber, umgekehrt kann diese aber auch andere Ursachen haben.

  • Schlaflosigkeit und starke Schläfrigkeit tagsüber können durch schlechte Schlafgewohnheiten ausgelöst werden, können aber auch eine medizinische Ursache haben.

  • Bei leichter Schlaflosigkeit können ein regelmäßiger Schlafrhythmus oder andere einfache Veränderungen das Problem bereits beheben.

  • Wenn Sie längere Zeit an Schlaflosigkeit leiden, besteht das Risiko für andere gesundheitliche Probleme.

Welche Ursachen haben Schlaflosigkeit oder starke Schläfrigkeit tagsüber?

Schlechte Schlafgewohnheiten sind eine häufige Ursache für Schlaflosigkeit, zum Beispiel:

  • Häufige Nickerchen am Tag

  • Koffein (z. B. in Limonaden, Kaffee oder Tee) am Nachmittag oder Abend

  • Spannende Fernsehprogramme vor dem Zubettgehen

  • Sport kurz vor dem Zubettgehen

Weitere Ursachen für Schlaflosigkeit sind unter anderem:

  • Stress, Depression oder Angst

  • Körperliche Beschwerden aufgrund gesundheitlicher Probleme oder Verletzungen

  • Anwendung bestimmter Medikamente oder Drogen

Häufige Ursachen einer starken Schläfrigkeit tagsüber sind unter anderem:

  • Schlaflosigkeit (eine Schlaflosigkeit jeglicher Ursache macht Sie in der Regel tagsüber müde)

  • Häufiger Wechsel zwischen verschiedenen Schichten bei der Arbeit

  • Reisen in eine andere Zeitzone

  • Häufiges zu langes Wachbleiben

  • Schlafapnoe

  • Schlafstörungen, wie Narkolepsie oder Restless-Legs-Syndrom

Was sind die Symptome von Schlaflosigkeit und starker Schläfrigkeit tagsüber?

Bei Schlaflosigkeit:

  • haben Sie womöglich zur Schlafenszeit Probleme einzuschlafen

  • schlafen Sie eventuell ein, wachen dann aber zu früh wieder auf und haben Schwierigkeiten, erneut einzuschlafen

Bei einer Schlaflosigkeit leiden Sie wahrscheinlich auch unter starker Schläfrigkeit tagsüber. Möglicherweise machen Sie tagsüber Nickerchen, um den Schlaf aufzuholen, was zu einem Teufelskreis führt. Denn durch die Nickerchen fällt Ihnen das Einschlafen am Abend noch schwerer, weswegen Sie am nächsten Tag dann noch mehr Nickerchen machen möchten.

Zusätzlich zur starken Schläfrigkeit tagsüber können folgende Symptome auftreten:

  • Sie sind womöglich reizbar oder haben Konzentrationsschwierigkeiten.

  • Sie schlafen bei der Arbeit, in der Schule oder während des Fahrens eventuell ein.

Wann sollte ich bei einem Schlafproblem einen Arzt aufsuchen?

Suchen Sie einen Arzt auf, wenn sich Ihr Schlafproblem auf Ihren Alltag auswirkt oder wenn eines der folgenden Warnzeichen besteht:

  • Einschlafen beim Autofahren oder während anderer gefährlicher Situationen

  • Häufiges Einschlafen ohne Vorwarnung

  • Keuchen oder nach Luft ringen beim Aufwachen

  • Ein Partner bemerkt, dass Sie im Schlaf aufhören zu atmen

  • Heftige Bewegungen im Schlaf oder Sie verletzten sich oder andere

  • Schlafwandeln

Wenn Sie gesund sind und die Symptome seit höchstens zwei Wochen bestehen, können Sie versuchen, die schlechten Schlafgewohnheiten abzulegen. Wenn diese Änderungen nach einer Woche nicht helfen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Wie erkennen die Ärzte Schlaflosigkeit oder starke Schläfrigkeit tagsüber?

Sie werden womöglich gebeten, einen Fragebogen zu Ihrer Schläfrigkeit auszufüllen. oder ein Schlaftagebuch zu führen. In dieses tragen Sie ein, wie gut und wie lange Sie geschlafen haben. Wenn der Arzt nicht sicher ist, worin das Problem besteht oder wie schwerwiegend es ist, kann er Sie an einen Schlafspezialisten überweisen. Dieser kann:

  • einen Schlaftest anordnen

Wenn der Arzt eine medizinische Ursache Ihrer Symptome vermutet, kann ein Bluttest oder eine Aufnahme Ihres Gehirns, wie eine MRT, durchgeführt werden.

Was sind Schlaftests?

Da Sie dem Arzt nicht berichten können, was passiert, während Sie schlafen, verfügen die Ärzte über eine entsprechende Ausrüstung, die Sie im Schlaf überwachen kann. Schlaftests können entweder

  • zuhause in Ihrem eigenen Bett oder

  • in einem Schlaflabor im Krankenhaus oder in der Arztpraxis erfolgen

Für den Heimtest tragen Sie Sensoren unter der Nase, auf der Brust und am Finger. Ein kleines Gerät, das mit diesen Sensoren verbunden ist, zeichnet Ihr Atemmuster und den Sauerstoffspiegel auf und sendet die Informationen an den Schlafexperten.

Für den anderen Test müssen Sie im Schlaflabor übernachten und es werden mehr Sensoren verwendet. Die Sensoren überwachen beispielsweise Ihre Gehirnwellen und die Bewegungen der Augenmuskeln. Während Sie schlafen, zeichnet ein Schlaftechniker zudem mit einer Kamera all Ihre Bewegungen sowie Ihre Atmung auf. Manche Menschen sind besorgt, dass sie im Schlaflabor mit den Sensoren nicht schlafen können, die meisten schlafen aber nicht schlechter als zuhause.

Wie werden Schlaflosigkeit und starke Schläfrigkeit tagsüber behandelt?

Wenn die Ursache bestimmt werden kann, wird diese behandelt.

Bei einer leichten Schlaflosigkeit können die Ärzte vorschlagen, dass

  • Sie jeden Tag (auch am Wochenende) zur gleichen Zeit schlafen gehen und aufstehen

  • Sie beim Zubettgehen einer Routine folgen

  • Sie Ihr Schlafzimmer dunkel und ruhig gestalten

  • Sie während des Tages Zeit im hellen Licht verbringen

  • Sie regelmäßig Sport treiben

  • Sie Nickerchen am Tag vermeiden (da Sie durch diese möglicherweise nachts schlechter einschlafen)

  • Sie Ihren Alkohol- und Koffeinkonsum einschränken und größere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen meiden

Wenn einfache Veränderungen nicht helfen, kann die Behandlung Folgendes beinhalten:

  • Verschreibungspflichtige oder frei verkäufliche Schlafmittel

Es gibt viele verschiedene Arten von Schlafmitteln. Die meisten sind sicher, solange Ihr Arzt das richtige Mittel für Sie auswählt und Sie auf Nebenwirkungen überwacht. Bei älteren Menschen sind Nebenwirkungen sowohl unter verschreibungspflichtigen als auch frei verkäuflichen Schlafmitteln häufiger, insbesondere wenn sie Antihistaminika enthalten.