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Übersicht über das Immunsystem

Überprüft/überarbeitet Nov. 2023
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Was ist das Immunsystem?

Das Immunsystem ist das körpereigene Abwehrsystem. Seine Funktion besteht darin, den Körper bei der Bekämpfung von Erkrankungen und Infektionen zu unterstützen. Es ist die Aufgabe des Immunsystems, körperfremde Dinge anzugreifen. Zu diesen Dingen gehören:

  • Keime wie Bakterien, Viren und Pilze

  • Parasiten

  • Krebszellen

  • Andere Dinge, die in den Körper gelangen können, wie Pollen

Was macht das Immunsystem?

Das Immunsystem bekämpft Infektionen und Krankheiten. Diese Reaktion wird Immunreaktion genannt. Das Immunsystem muss:

  • Körperfremde Dinge im Körper erkennen

  • Ein Signal an die Immunzellen senden, damit diese zur Problemzone kommen

  • Die Eindringlinge angreifen und aus dem Körper entfernen

  • Wissen, wann es nicht mehr angreifen muss und den Angriff beenden muss

Damit es seine Arbeit machen kann, muss das Immunsystem zwischen körpereigenen und körperfremden Dingen unterscheiden können. So weiß es, welche Dinge es bekämpfen muss, und was es allein lassen kann.

Ein Antigen ist ein Stoff, der körperfremd ist. Es löst also eine Reaktion des Immunsystems aus. Antigene können chemische Stoffe sein, die sich außerhalb oder in Keimen oder Krebszellen befinden. Antigene können auch als eigenständige Einheit existieren — wie z. B. als Pollen oder Nahrungsmoleküle. Das Immunsystem weiß bereits, wie es manche Antigene erkennt. Es muss lernen, andere Antigene zu erkennen.

Was sind die Hauptbestandteile des Immunsystems?

Zu den wichtigsten Bestandteilen des Immunsystems gehören:

  • Weiße Blutkörperchen

  • Antikörper

  • Das lymphatische System

  • Bestimmte Organe

Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) wandern im Blut umher, um Keime und andere Probleme aufzuspüren und zu bekämpfen. Wenn sie ein Antigen bekämpft und vernichtet haben, erinnern sie sich für gewöhnlich daran. Wenn sich die weißen Blutkörperchen an dieses bestimmte Antigen erinnern, bekämpfen sie es beim nächsten Mal, wenn es im Körper auftaucht, schneller.

Antikörper sind Eiweiße, die von bestimmten weißen Blutkörperchen gebildet werden. Antikörper schweben durch den Blutkreislauf, um Antigene aufzuspüren und anzugreifen. Es gibt viele verschiedene Antikörper – jeder Antikörper kann aber nur ein bestimmtes Antigen angreifen. Die weißen Blutkörperchen lernen jedes Mal, wenn sie den Körper vor einem neuen Antigen beschützen müssen, neue Antikörper zu bilden. Der Körper erinnert sich lange daran, wie diese Antikörper gebildet werden.

Das lymphatische System ist ein Netzwerk aus Gefäßen. Diese Gefäße lassen überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe zusammen mit toten Keimen und Körperzellen abfließen. Diese Flüssigkeit wird als Lymphe bezeichnet. Lymphe fließt durch erbsengroße Sammelpunkte, die sogenannten Lymphknoten. Diese filtern tote Keime und Zellen heraus. Bei einer Infektion können umliegende Lymphknoten anschwellen. Bei einer Racheninfektion können zum Beispiel die Lymphknoten im Hals anschwellen. Lymphknoten werden als „geschwollene Drüsen“ bezeichnet, auch wenn sie in der Regel keine Drüsen sind.

Zu den Organen, die Teil des Immunsystems sind, gehören u. a. das Knochenmark, die Thymusdrüse, die Milz, die Gaumenmandeln und der Blinddarm (Appendix). Das Knochenmark und die Thymusdrüse bilden die weißen Blutkörperchen. Die Milz, die Gaumenmandeln und der Blinddarm fangen Keime und andere Antigene ab und dienen als ein Ort, an dem die Zellen des Immunsystems stärker werden können.

Lymphatisches System: Hilft bei der Verteidigung gegen Infektionen.

Welche Probleme kann das Immunsystem haben?

Bei der Bekämpfung von Keimen und anderen Zielen setzt das Immunsystem chemische Stoffe frei. Diese verursachen Entzündungen, also Schmerzen, Rötung, Wärme und Schwellungen. Die Entzündung, die zum Beispiel durch eine Racheninfektion verursacht wird, führt dazu, dass der Rachen sich rötet und anschwillt und es zu Halsschmerzen kommt.

Manchmal funktioniert das Immunsystem nicht so, wie es sollte. In diesen Fällen kann es u. a. folgende Probleme verursachen:

  • Eine Autoimmunerkrankung, wie rheumatoide Arthritis oder Hashimoto-Thyreoiditis – bei einer Autoimmunerkrankung greift das körpereigene Immunsystem aus Versehen Teile des eigenen Körpers an.

  • Eine Immunschwächekrankheit wie HIV; das Immunsystem weist einen Mangel auf und kann so die Keime nicht richtig bekämpfen, was zu einer schnelleren Erkrankung führt.

  • Eine allergische Reaktion, wie Heuschnupfen; das Immunsystem reagiert gegenüber etwas Harmlosem, wie Nahrung, Pflanzen oder einem Arzneimittel, was zu Niesen, Hautausschlag, Quaddeln oder Atemproblemen führt.