Was ist eine Infektion mit dem respiratorischen Synzytial-Virus (RVS)?
Der Atemtrakt ist Teil des Körpers, der die Atmung (Respiration) ermöglicht. Dazu zählen die Nase, die Luftröhre, die Atemwege hin zu den Lungen und die Lungen selbst. RSV ist ein Virus, das den Atemtrakt infiziert.
RSV-Infektionen breiten sich bei Babys und Kleinkindern schnell aus, vor allem im Winter und zu Beginn des Frühlings
Nahezu alle Kinder haben diesen Virus bis zum 4. Lebensjahr
RSV verursacht eine laufende Nase, Fieber, Husten und Keuchatmung
Die meisten Kinder haben keine Probleme, aber schwere Infektionen können zu Atembeschwerden und niedrigem Sauerstoffgehalt führen
Man kann das RSV öfter als nur einmal haben, aber die Symptome sind dann nicht so ausgeprägt wie beim ersten Mal
Was verursacht eine RSV-Infektion?
RSV ist eines von vielen Viren, die den Atemtrakt infizieren. Zu den anderen zählen das Erkältungsvirus und das Grippevirus.
Wenn jemand mit einer RSV-Infektion hustet oder niest, kann er andere Personen in der Nähe mit dem Virus anstecken, indem diese infizierte Tröpfchen in der Luft einatmen oder berühren.
Welche Symptome zeigt eine RSV-Infektion?
Kinder haben in der Regel folgende Symptome:
Naselaufen
Fieber
Husten und Keuchatmung (ein pfeifender Ton beim Atmen)
Bei älteren Kindern und Erwachsenen sind die Symptome in der Regel nicht so ausgeprägt. Babys können allerdings schwere Symptome haben:
Bei Säuglingen unter 6 Monaten kann das erste Symptom ein Atemaussetzer sein (Apnoe).
Manchmal haben sehr kleine Säuglinge schwere Atemprobleme mit starker Keuchatmung und niedrigem Sauerstoffgehalt im Blut.
Wie können Ärzte feststellen, ob mein Kind sich mit RSV infiziert hat?
Es gibt zwar viele Viren, die die gleichen Symptome wie eine RSV hervorrufen, aber Ärzte müssen diese nicht immer unterscheiden. Wenn doch, dann nehmen die Ärzte Abstriche von der Nasenschleimhaut und testen diese.
Wie wird eine Infektion mit RSV behandelt?
Die meisten Kinder werden zu Hause mit Ruhe und ausreichend Flüssigkeit wieder gesund. Wenn Sie an Atembeschwerden leiden, behandeln Ärzte sie mit Sauerstoff im Krankenhaus. Vernebler mit Medizin, die bei Keuchatmung wegen Asthma eingesetzt werden (Bronchodilatoren), helfen bei Keuchatmung bei einer RSV-Infektion nicht wirklich.
Wie beugen Ärzte einer Infektion mit RSV vor?
Hände waschen
RSV-Impfstoff für Schwangere
RSV-Impfstoff für Säuglinge und Kleinkinder
Menschen mit sehr kleinen Kindern sollten sich häufig ihre Hände waschen, um das Baby nicht mit dem Virus anzustecken.
Schwangere, die unmittelbar vor oder während der RSV-Saison in der 32. bis 36. Schwangerschaftswoche sind, sollten gegen RSV geimpft werden. Der Impfstoff schützt das Baby davor, nach der Geburt schwer an einer RSV-Infektion zu erkranken.
Säuglinge unter 8 Monaten, die während oder kurz vor der ersten RSV-Saison geboren werden, sollten den RSV-Impfstoff erhalten, es sei denn, sie werden mindestens 14 Tage nach der RSV-Impfung ihrer Mutter geboren.
Babys im Alter von 8 bis 19 Monaten, bei denen das Risiko besteht, an einer RSV-Infektion schwer zu erkranken, und für die die zweite RSV-Saison ansteht, sollten ebenfalls gegen RSV geimpft werden.
In seltenen Fällen verabreichen die Ärzte monatlich eine Spritze mit Medizin (Palivizumab), die die Auswirkung einer RSV-Infektion abmildern kann. Sie setzen dieses Medikament nur bei Kindern ein, die durch eine RSV-Infektion sehr wahrscheinlich starke Atembeschwerden bekommen (z. B. sehr kleine Kinder mit schweren Herz- oder Lungenkrankheiten oder solche, die viel zu früh auf die Welt kamen).