Als Spondylolisthese (Wirbelgleiten) bezeichnet man die teilweise Dislokation eines Knochens im unteren Rückenbereich.
Verletzungen oder degenerative Erkrankungen können diese Störung verursachen.
Die Schmerzen werden im Lendenwirbelbereich spürbar und können in einem oder beiden Beinen auftreten.
Die Diagnose stützt sich auf die Ergebnisse von bildgebenden Untersuchungen.
Die Behandlung umfasst Maßnahmen zur Linderung der Schmerzen.
Die Wirbelsäule setzt sich aus kleinen Knochen (Wirbeln) zusammen, die aufeinander liegen. Bei der lumbalen Spondylolisthese rutscht ein Wirbel im unteren Rückenbereich nach vorne. Diese Störung tritt meist im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter auf (oft bei Sportlern). Sie wird in der Regel durch einen Geburtsfehler oder eine Verletzung verursacht, die zu Brüchen (Frakturen) in einem Teil des betroffenen Wirbels führt. Sind beide Seiten des Wirbels betroffen, kann er über den darunter liegenden Wirbel nach vorne rutschen. Eine Spondylolisthese kann auch bei älteren Erwachsenen auftreten, hauptsächlich infolge der Abnutzung der Wirbel zwischen den Wirbelkörpern wie etwa der Arthrose. Wenn es bei Erwachsenen zu einer Spondylolisthese kommt, haben sie auch ein höheres Risiko für eine lumbale Spinalkanalstenose.
Symptome der Spondylolisthese
Eine leichte bis mittelschwere Spondylolisthese kann vor allem bei jungen Menschen kaum oder gar keine Schmerzen verursachen.
Wenn es bei Jugendlichen zu Schmerzen kommt, werden sie nur auf einer Seite der Wirbelsäule und möglicherweise in einem Bein wahrgenommen. Die Schmerzen können mit einem Bruch einhergehen.
Wenn es bei Erwachsenen zu Schmerzen kommt, werden sie über einem bestimmten Teil der Wirbelsäule sowie in beiden Beinen wahrgenommen. In diesen Fällen sind die Schmerzen auf eine degenerative Erkrankung zurückzuführen.
Die Schmerzen werden beim Stehen oder Zurücklehnen schlimmer. Sie können von Taubheit, Schwäche oder beidem in den Beinen begleitet sein.
Diagnose der Spondylolisthese
Bildgebende Verfahren
Die Diagnose der Spondylolisthese stützt sich auf bildgebende Verfahren, in der Regel Röntgenaufnahmen der unteren Wirbelsäule.
Andere bildgebende Verfahren, wie Magnetresonanztomografie (MRT) oder manchmal Computertomografie (CT), können auch durchgeführt werden.
Behandlung der Spondylolisthese
Maßnahmen zur Schmerzlinderung und Stabilisierung der Wirbelsäule
Ein bis zwei Tage Bettruhe können Betroffenen mit Spondylolisthese Schmerzlinderung verschaffen. Längere Bettruhe schwächt die Rumpfmuskulatur und führt zu erhöhter Steifheit, was die Rückenschmerzen verstärkt und die Genesung beeinträchtigt. Eine bequeme Schlafposition auf einer Matratze mittlerer Härte wird empfohlen. Rückenschläfer sollten ein Kissen unter die Knie legen. Seitenschläfer sollten ihren Kopf durch ein Kissen in eine gerade Position bringen (nicht nach unten zum Bett oder nach oben zur Decke geneigt). Sie sollten ein weiteres Kissen zwischen die Knie legen und Hüfte und Knie leicht beugen, falls sich dadurch die Rückenschmerzen lindern lassen. Die Betroffenen können weiterhin auf ihrem Bauch schlafen, wenn sie sich dabei wohlfühlen.
Kälte- oder Wärmeanwendungen mit Eisbeuteln oder einer Heizdecke und rezeptfreie Schmerzmittel (wie Paracetamol und nichtsteroidale Antirheumatika [NSAR]) können zur Schmerzlinderung beitragen. Manchen Patienten kann mit Medikamenten geholfen werden, die Nervenschmerzen reduzieren, wie Gabapentin, Antiepileptika oder bestimmte Antidepressiva. Bei starken oder anhaltenden Schmerzen können Kortikosteroide oral verabreicht oder in den Epiduralraum (zwischen der Wirbelsäule und der äußeren Gewebeschicht, die das Rückenmark umhüllt) injiziert werden.
Physiotherapie und Übungen zur Kräftigung und Dehnung der Muskeln im Bauch, am Gesäß und am Rücken (Rumpfmuskulatur) können helfen. (Siehe auch Kreuzschmerzen: Vorbeugung.)