Eitrige Labyrinthitis

(eitrige Labyrinthitis)

VonMickie Hamiter, MD, New York Presbyterian Columbia
Überprüft/überarbeitet Mai 2023
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Eine eitrige Mittelohrentzündung (Labyrinthitis) ist eine bakterielle Infektion des Innenohrs, die oft zu Gehörlosigkeit und zum Verlust des Gleichgewichtssinns führt.

Das Labyrinth ist der knöcherne Hohlraum, der das Innenohr enthält. Das Innenohr umfasst die für das Gehör (die Hörschnecke bzw. Cochlea) und für den Gleichgewichtssinn zuständigen Organe (siehe auch Das Innenohr im Überblick).

Eine eitrige Labyrinthitis tritt in der Regel auf, wenn im Verlauf einer schweren Mittelohrentzündung (akute Otitis media), während einiger Formen von Hirnhautentzündung (Meningitis) oder nach einer Fraktur des Schläfenbeins im Schädel Bakterien in das Innenohr gelangen. Sie kann auch als Komplikation eines chronisch perforierten Trommelfells entstehen (wie es bei Patienten mit wiederholter Mittelohrentzündung vorkommt), insbesondere bei Personen mit Cholesteatom (Ansammlung von hautartigem Material), das im perforierten Trommelfell wächst. Cholesteatome sind nicht bösartig, können aber Knochen zerstören.

Symptome einer eitrigen Labyrinthitis

Symptome der eitrigen Labyrinthitis umfassen Folgendes

  • Starker Schwindel (falsches Empfinden von Bewegung oder Drehung) und Nystagmus (die Augen bewegen sich ruckartig schnell in eine Richtung und kehren dann langsam zur Ausgangsposition zurück)

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Tinnitus (Geräusche oder Klingeln im Ohr)

  • Verschiedene Grade von Hörverlust

Häufig haben die Betroffenen auch Schmerzen und Fieber.

Diagnose einer eitrigen Labyrinthitis

  • Computertomographie (CT) und/oder Magnetresonanztomographie (MRT)

  • Manchmal eine Spinalpunktion

Ein Arzt vermutet eitrige Labyrinthitis, wenn während einer Episode akuter Mittelohrentzündung die Symptome Schwindel, Nystagmus, Hörverlust oder eine Kombination davon auftreten. Eine chronische Mittelohrentzündung oder ein Cholesteatom erhöht das Risiko einer eitrigen Labyrinthitis.

Ein CT-Scan des Schädels liefert Aufschluss über mögliche Anomalien in dem Knochen (Schläfenbein), der das Innen- und Mittelohr und die Knochen hinter dem Ohr umfasst. Es kann auch eine MRT durchgeführt werden, um zu sehen, ob die Infektion auf das Gehirn übergreift.

Bei Symptomen einer Meningitis wie Verwirrtheit, steifem Nacken oder hohem Fieber wird eine Lumbalpunktion durchgeführt. Dabei wird im Bereich der Lendenwirbelsäule Nervenflüssigkeit aus dem Wirbelkanal entnommen, die zum Anlegen einer Kultur an das Labor geschickt wird.

Behandlung einer eitrigen Labyrinthitis

  • Intravenöse Antibiotika

  • Ableiten von Flüssigkeit aus dem Mittelohr

Eitrige Labyrinthitis wird mit intravenös verabreichten Antibiotika behandelt. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Myringotomie. Dabei wird das Trommelfell durchstochen, damit Flüssigkeit aus dem Mittelohr abfließen kann (siehe Myringotomie: Behandlung wiederkehrender Ohrinfektionen). Manchmal wird eine Tympanostomie durchgeführt. Bei diesem Verfahren werden Schläuche durch einen Schnitt im Trommelfell eingeführt, damit Flüssigkeit aus dem Mittelohr abfließen kann. Bei einigen Patienten ist ein umfangreicherer chirurgischer Eingriff erforderlich, bei dem der Knochen hinter dem Ohr ganz oder teilweise entfernt wird (Mastoidektomie).