Eine Ankylose des Kiefergelenks ist eine Versteifung oder knöcherne Verwachsung des Gelenks.
(Siehe auch Überblick über temporomandibuläre Dysfunktionen.)
Eine Ankylose des Kiefergelenks (TMJ) ist meist auf ein Trauma oder eine Infektion zurückzuführen, kann jedoch auch angeboren oder das Resultat einer rheumatoiden Arthritis. Es tritt eine chronische, schmerzlose Einschränkung der Unterkieferbeweglichkeit auf. Wenn die Ankylose zu einem Stillstand des kondylären Wachstums führt, findet sich häufig eine Gesichtsasymmetrie (Hypoplasie des Kondylus (siehe Kondyläre Hyperplasie des Unterkiefers).
Die intraartikuläre (echte) Ankylose muss von der extraartikulären (falschen) Ankylose unterschieden werden, die durch eine Vergrößerung des Processus coronoideus, eine eingedrückte Fraktur des Jochbogens oder postoperative Vernarbungen, Bestrahlung oder Infektion verursacht werden kann. Bei den meisten Fällen der echten Ankylose zeigen Röntgenaufnahmen des Gelenks einen Verlust der normalen Knochenarchitektur.
Die Therapie kann aus einer Kondylektomie bestehen, wenn die Ankylose intraartikulär lokalisiert ist, oder einer Ostektomie eines Teils des Ramus, wenn der Processus coronoideus und der Jochbogen ebenfalls betroffen sind. Kieferöffnungsübungen müssen monatelang bis jahrelang durchgeführt werden, um die chirurgische Korrektur aufrechtzuerhalten, aber ein erzwungenes Öffnen der Kiefer ohne Operation ist in der Regel nicht indiziert und wegen der knöchernen Fusion meist unwirksam.