Herpesparonychie ist eine Virusinfektion der Fingerspitzen.
(Siehe auch Überblick über Erkrankungen der Hände).
Der Herpes-simplex-Virus (ähnlich dem, der die Fieberbläschen hervorruft) kann starke, schmerzhafte Hautinfektionen auslösen. Der Virus dringt durch eine Verletzung in die Haut ein. Die Fingerspitze ist berührungsempfindlich und geschwollen, aber nicht so hart wie bei einer bakteriellen Infektion der Fingerspitze (Nagelbettentzündung). An den Fingern bilden sich kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Blasen (Vesikel), in einigen Fällen jedoch erst 2 oder 3 Tage nach Auftreten der ersten Schmerzen.
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Die ärztliche Diagnose der Herpesparonychie stützt sich auf das Vorliegen von Blasen und eine fehlende Verhärtung. Herpesparonychie kann fälschlicherweise mit einer Nagelbettentzündung oder Virusinfektion der Hand verwechselt werden.
Behandlung der herpetischen Paronychie
Antivirale Medikamente
Eine Herpesparonychie kann ohne Behandlung verschwinden, aber wiederkehren. Der erste Schub lässt sich durch direktes Auftragen von antiviralen Medikamenten auf die Haut (topisch) verkürzen. Antivirale Medikamente in Tablettenform (wie Acyclovir) können bei Patienten, die bereits wiederholte Episoden hatten, langfristig weitere Episoden verhindern. Um die Infektion nicht auf andere zu übertragen, sollten offene Blasen abgedeckt werden. Ein chirurgischer Eingriff ist nicht erforderlich.