Gelenke werden nur selten von Tumoren befallen, außer wenn sie sich in der Nähe eines Knochen- oder Weichgewebetumors befinden. Die Gelenkinnenhaut (Synovialis) kann von zwei Erkrankungen betroffen sein – der synovialen Chondromatose und dem tenosynovialen Riesenzelltumor. Diese Tumoren sind gutartig (benigne), können das Gelenk jedoch schwer beschädigen. Beide Erkrankungen befallen ein Gelenk, zumeist das Knie oder die Hüfte. Dabei kommt es häufig zu Schmerzen und einer Flüssigkeitsansammlung.
Um diese Erkrankungen zu diagnostizieren, werden eine Röntgenuntersuchung, eine Computertomografie (CT), eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Kombination dieser Verfahren durchgeführt. Um die Diagnose zu bestätigen, wird in der Regel eine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht (Biopsie).
Bei beiden Erkrankungen muss die befallene Gelenkinnenhaut operativ entfernt werden (Synovektomie).
(Siehe auch Übersicht über Knochentumoren.)
Tenosynovialer Riesenzelltumor
Der tenosynoviale Riesenzelltumor (auch pigmentierte villonoduläre Synovialitis [PVNS] genannt) führt zum Anschwellen und Wachstum der Gelenkinnenhaut. Dieses Wachstum beeinträchtigt die Knorpel und Knochen um das Gelenk. Die verstärkte Flüssigkeitsproduktion der Innenhaut verursacht Schmerzen und Schwellungen. Außerdem kommt es oft zu Einblutungen in das Gelenk. Ein tenosynovialer Riesenzelltumor betrifft in der Regel ein Gelenk.
Die Behandlung erfolgt in der Regel operativ, allerdings sind Rezidive nicht selten. Pexidartinib, ein oral einzunehmendes Medikament, wird verwendet, um das Wachstum des Tumors zu vermindern, aber nur, wenn die Symptome schwerwiegend sind und durch eine Operation nicht gelindert werden. Pexidartinib ist in den USA nur über das Risikobewertungs- und Präventionsprogramm des Herstellers in Krebszentren erhältlich. Das Medikament kann bei manchen Menschen schwere und potenziell tödliche Leberschäden verursachen.
Wenn die Erkrankung nach der Behandlung erneut auftritt, ist unter Umständen ein vollständiger Gelenkaustausch erforderlich. In seltenen Fällen kann das Gelenk nach mehreren Synovektomien bestrahlt werden.
Synoviale Chondromatose
Bei einer synovialen Chondromatose (ehem. synoviale Osteochondromatose) verwandeln sich Zellen in der Gelenkinnenhaut in knorpelbildende Zellen. Diese veränderten Zellen können Knorpelklumpen bilden, die sich dann um das Gelenk herum festsetzen. Diese, auf diese Weise entstandenen, beweglichen Geschwulste, die manchmal nicht größer sind als ein Reiskorn, können Schmerzen und Schwellungen verursachen. Diese Erkrankung wird selten bösartig (maligne).
Bild mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. Michael J. Joyce und Dr. med. Hakan Ilaslan.
Bei schweren Symptomen werden die beweglichen Geschwulste zusammen mit der befallenen Gelenkinnenhaut entfernt. Diese Erkrankung tritt nach der Behandlung meist erneut auf.