Nichtinvasive Positive Druckventilation (NIPPV)

VonBhakti K. Patel, MD, University of Chicago
Überprüft/überarbeitet Apr. 2024
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    Bei der NIPPV („noninvasive positive pressure ventilation“) wird eine positive Druckventilation über eine dicht aufsitzende Maske, die Nase oder Nase und Mund überdeckt, verabreicht.

    NIPPV-Helme sind eine Alternative für Patienten, die die üblichen eng anliegenden Gesichtsmasken nicht vertragen. Aufgrund ihres Einsatzes bei spontan atmenden Patienten wird die NIPPV in erster Linie als eine Form der druckunterstützenden Beatmung oder zur Erzeugung eines endexspiratorischen Drucks eingesetzt, obwohl auch eine Volumenkontrolle möglich ist. (Siehe auch Durchführung der nichtinvasiven Überdruckbeatmung.)

    NIPPV kann gegeben werden als

    • Kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck (CRAP)

    • Biphasischer positiver Atemwegsdruck (BiPAP)

    Bei CPAP wird konstanter Druck während des Atemzyklus ohne zusätzliche inspiratorische Unterstützung aufrecht erhalten.

    Der Arzt stellt bei BiPAP sowohl den positiven exspiratorischen Druck („expiratory positive airway pressure“, EPAP), als auch den inspiratorischen positiven Atemwegsdruck („inspiratory positive airway pressure“, IPAP) ein. Dabei werden die Atemzüge vom Patienten getriggert.

    In beiden Modi, weil bei diesem Vorgehen der Atemweg nicht gesichert ist, besteht kein Aspirationsschutz. Daher muss der Patient über einen angemessenen Grad der Wachheit mit ausreichenden Schutzreflexen verfügen, um eine Aspiration zu vermeiden. Auch sollte keine unmittelbar geplante operative Maßnahme oder ein längerer Transport des Patienten bevorstehen. Eingetrübte Patienten oder solche mit vermehrter Sekretion innerhalb der Atemwege sind für NIPPV nicht gut geeignet. NIPPV ist ebenfalls nicht geeignet für hämodynamisch instabile Patienten, ebenso nicht bei Patienten mit einer verzögerten Magenentleerung wie etwa bei Ileus, intestinalen Obstruktionen im Allgemeinen oder auch Schwangerschaft. In solchen Fällen könnte eine größere Luftingestion zu Erbrechen und zu einer lebensbedrohlichen Aspiration führen. Zudem muss IPAP so eingestellt werden, dass der Wert unterhalb des Ösophagusöffnungsdrucks (20 cm H2O) liegt, um damit eine Insufflation des Magens zu vermeiden.

    Indikationen für die Umstellung auf endotracheale Intubation und konventionelle mechanische Beatmung sind u. a. die Entwicklung einer Schocksituation oder häufiger Arrhythmien, Myokardischämie, mit Transport zum Herzkatheterlabor oder Operationssaal, wo dann die Kontrolle der Atemwege mit vollständiger Beatmungsunterstützung erwünscht sind.

    NIPPV kann im ambulanten Bereich eingesetzt werden. Zum Beispiel wird häufig CPAP bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe verwendet, während BiPAP bei Patienten verwendet werden kann, die ein begleitendes Obesitas-Hypoventilationssyndrom haben, oder für eine langfristige Beatmung bei Patienten mit neuromuskulären oder Brustwanderkrankungen.