KURZINFORMATIONEN

Autismus

Überprüft/überarbeitet Sept. 2023
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Was versteht man unter Autismus?

Autismus ist eine Störung des Gehirns, die Probleme im sozialen Umgang und der Kommunikation des Betroffenen mit anderen Menschen hervorruft.

Personen mit Autismus haben Schwierigkeiten, mit anderen Menschen zu sprechen und sich in diese hineinzuversetzen. Sie haben auch ungewöhnliche Verhaltensweisen. Das Wort Autismus bezieht sich auf eine ganze Bandbreite (Spektrum) von ähnlichen Störungen. Die Ärzte sprechen daher von Autismus-Spektrum-Störungen.

  • Kinder mit Autismus haben typischerweise ungewöhnliche, sich wiederholende Verhaltensweisen, eingeschränkte Interessen und folgen strengen Routinen.

  • Autismus beginnt in der Kindheit und ist gewöhnlich vor dem 2. Lebensjahr bemerkbar

  • Bei Kindern mit leichten Symptomen wird Autismus möglicherweise erst im Schulalter diagnostiziert.

  • Autismus unterscheidet sich von Minderintelligenz (geistiger Behinderung).

  • Autismus wird nicht durch Impfungen (Vakzine) oder schlechte Erziehung verursacht.

Welche Symptome ruft Autismus hervor?

Kinder mit Autismus leiden an vielen unterschiedlichen Symptomen. Und auch die Schwere der Symptome ist unterschiedlich. Die verschiedenen Symptome haben jedoch immer zwei Dinge gemein:

  • Probleme mit der Kommunikation und dem Umgang mit Menschen

  • Ungewöhnliche, sich wiederholende Verhaltensmuster, Interessen oder Aktivitäten

Diese Symptome beginnen in jungen Jahren, oft schon, wenn Ihr Kind noch ein Säugling ist. Es kann jedoch sein, dass Sie und Ihr Arzt die Symptome erst im Nachhinein erkennen.

Bei Babys zeigen sich folgende Kommunikationsschwierigkeiten:

  • Wollen nicht liebkost werden.

  • Machen keinen Augenkontakt.

Bei Kleinkindern zeigen sich die Probleme in der Kommunikation und im Umgang mit anderen wie folgt:

  • Beginnen später mit dem Sprechen oder lernen nie zu sprechen.

  • Vermeiden Augenkontakt, wenn sie mit jemandem sprechen

  • Wiederholen Worte, die andere Personen gesagt haben

  • Sprechen in einem seltsamen Rhythmus und einer merkwürdigen Tonlage.

  • Können den Gesichtsausdruck oder die Körpersprache einer anderen Person nicht dahingehend deuten, ob die Person glücklich, wütend oder traurig ist.

  • Haben Probleme, anderen Menschen ihre Gedanken und Gefühle zu vermitteln.

  • Haben kein Interesse an Freundschaften.

  • Spielen lieber allein.

Verhaltens- und aktivitätsbezogene Symptome umfassen:

  • Sich schnell aufregen, wenn es zu Veränderungen beim Essen, Spielzeugen und Kleidungsstücken kommt

  • Sich durch bestimmte Geschmacksnoten, Gerüche oder Stoffe extrem gestört fühlen

  • Schaukeln, mit den Händen umherschlackern oder Drehen

  • Kopfanschlagen oder sich selbst beißen

  • Bestimmte Handlungen wiederholen, z. B. sich mehrere Male hintereinander dasselbe Video ansehen oder immer das Gleiche essen

  • Ungewöhnliche Interessen, z. B. großes Interesse an Staubsaugern oder Deckenventilatoren

Viele Menschen mit Autismus haben eine geistige Behinderung und Lernstörungen. Bei mündlichen Tests sind die Punktzahlen normalerweise niedriger als in anderen Bereichen.

Wie können Ärzte feststellen, dass mein Kind an Autismus leidet?

Der Arzt wird Ihr Kind in einem Spielzimmer beobachten und Ihnen und dem Lehrer Ihres Kindes Fragen stellen. Er wird Ihr Kind in der Regel für weitere Tests an einen Psychologen überweisen.

Zudem wird der Arzt bestimmte Blut- oder Gentests durchführen, um zu sehen, ob die Symptome Ihres Kindes eine andere Ursache haben, wie z. B. eine genetische Störung (Erbkrankheit).

Wie wird der Autismus behandelt?

Die Symptome bestehen in der Regel ein Leben lang. Menschen mit Autismus mit niedrigem Intelligenzquotient sind als Erwachsene meist auf eine intensivere Betreuung angewiesen.

Autismus wird behandelt mit:

  • Verhaltenstherapie zur Entwicklung von sozialen Fähigkeiten

  • Spezielle Unterstützung in der Schule

  • Manchmal mit Medikamenten, wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) oder anderen Medikamenten, die Kindern helfen können, aufzuhören, sich selbst zu verletzen

Manche Familien versuchen es mit Spezialdiäten oder alternativen Therapien. Es gibt keinen Nachweis dafür, dass diese Kindern mit Autismus helfen können. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über alle Therapien, die Sie in Erwägung ziehen.