Hautkrebs – ein Überblick

VonVinod E. Nambudiri, MD, MBA, EdM, Harvard Medical School
Überprüft/überarbeitet Jan. 2024
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Hautkrebs ist die häufigste Krebsart, und Menschen aller Hautfarben können betroffen sein. Menschen mit heller Haut sind für die Entstehung der meisten Hautkrebsformen besonders anfällig, da sie weniger Melanin produzieren. Melanin, das schützende Pigment in der äußeren Schicht der Haut (Epidermis), hilft dabei, die Haut vor einem Schaden durch ultraviolettes UV)-Licht zu schützen. Hautkrebs kann jedoch auch bei Menschen mit dunkler Haut und bei Menschen auftreten, die keiner nennenswerten Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren.

Hautkrebs tritt häufiger bei Menschen auf, die während der Arbeit oder in der Freizeit viel Zeit im Freien verbringen. Hautkrebs kann an jeder Stelle des Körpers festgestellt werden, wird aber am häufigsten an Stellen diagnostiziert, die oft der Sonne ausgesetzt sind, wie Kopf und Hals.

Hautkrebs kann auch viele Jahre nach einer Strahlentherapie oder Einwirkung von krebserregenden Substanzen (zum Beispiel das Einatmen von Arsen) entstehen.

In den Vereinigten Staaten wurden 2012 mehr als 5,4 Millionen neue Fälle von nichtmelanozytärem Hautkrebs (wie Basalzell- und Plattenepithelkarzinom) diagnostiziert.

Die drei häufigsten Hautkrebsarten sind:

Diese drei Arten werden zumindest teilweise durch lange Sonneneinstrahlung verursacht.

Weniger häufige Hautkrebsarten sind:

Intraepidermales Carcinoma in situ (früher Morbus Bowen) und möglicherweise Keratoakanthome sind Unterarten des Plattenepithelkarzinoms.

Viele Hautkrebsarten sind heilbar, insbesondere dann, wenn sie im Frühstadium behandelt werden. Zu Beginn verursacht Hautkrebs zumeist keinerlei Symptome. Daher sollte eine ungewöhnliche Hautwucherung, die sich vergrößert oder länger als einige Wochen andauert, am besten durch einen Arzt untersucht werden.

Behandlung von Hautkrebs

Die meisten Hautkrebsarten werden behandelt, indem sie chirurgisch entfernt werden. Die durch eine Operation entstehende Narbe hängt in der Regel von der Größe der ursprünglichen Krebserkrankung ab, die, wenn sie früh erkannt wird, klein ist.

Zusätzlich zur operativen Entfernung können sehr kleine oder sehr dünne Hautläsionen mit medizinischen Cremes, flüssigem Stickstoff oder Verfahrenstechniken wie Kürettage (das Krebsgewebe wird abgeschabt) behandelt werden.

Bei größerem oder tiefer eindringendem Krebs kann das operative Entfernen eines großen Teils der Haut notwendig sein, der eventuell durch einen Hautlappen oder ein Hauttransplantat ersetzt werden muss.

Bei einem Hauttransplantat wird ein Stück Haut von einer anderen Körperstelle des Betroffenen entfernt, normalerweise an einer Stelle, wo lockere Haut vorhanden ist. Dieses Stück Haut wird dann an die Stelle genäht, wo der Krebs entfernt wurde.

Bei einem Hautlappen überführt der Chirurg Haut eines angrenzenden Bereiches auf den Bereich, wo der Krebs entfernt wurde. Bei einem Lappen wird, anders als bei einem Transplantat, die Haut nicht vollständig abgetrennt, sodass sie weiterhin mit Blut versorgt wird. Außerdem sind Hautlappen üblicherweise dicker als Transplantate.

Hautkrebserkrankungen, die sich auf andere Körperteile ausgebreitet haben oder zu groß sind, um sie operativ zu entfernen, erfordern möglicherweise zusätzliche Behandlungsformen, wie Strahlentherapie oder Chemotherapie.

Vorbeugung vor Hautkrebs

Da Hautkrebs mit UV-Licht-Bestrahlung zusammenzuhängen scheint, empfehlen Ärzte eine Reihe von Maßnahmen, um die UV-Belastung zu begrenzen. Diese Maßnahmen sollten bereits in der frühen Kindheit umgesetzt werden:

  • Meiden von Sonne: Halten Sie sich beispielsweise zwischen 10 und 16 Uhr (wenn die Sonnenstrahlung am stärksten ist) im Schatten auf und schränken Sie Aktivitäten in der Sonne ein, vermeiden Sie Sonnenbäder und Solarien.

  • Tragen von schützender Kleidung: Zum Beispiel langärmlige Hemden, Hosen und breitkrempige Hüte.

  • Anwendung von Sonnenschutzmitteln: Wenden Sie ein Sonnenschutzmittel mit mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 30 sowie UV-A- und UV-B-Schutz gemäß der Gebrauchsanweisung an. Tragen Sie es alle 2 Stunden sowie nach dem Schwimmen oder Schwitzen erneut auf, aber nicht, um länger in der Sonne zu bleiben.

Wussten Sie ...

  • Die meisten Hautkrebsarten werden – zumindest teilweise – dadurch verursacht, dass man zu viel Zeit in der Sonne verbringt.

Ärzte wissen nicht, ob diese Sonnenschutzmaßnahmen die Wahrscheinlichkeit, ein Melanom zu bekommen oder daran zu sterben, senken. Sonnenschutz verringert jedoch das Risiko für die Entstehung von einem Basalzellkarzinom und einem Plattenepithelkarzinom.

Die Verwendung von Sonnenbänken, insbesondere von jungen Menschen, scheint jedoch das Melanomrisiko zu erhöhen.

Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchungen

Die Betroffenen sollten regelmäßig ihre eigene Haut überprüfen und einen Arzt verständigen, wenn sie ungewöhnliche oder veränderte Hautflecken bemerken.

Die Betroffenen können eine jährliche Hautuntersuchung durch eine medizinische Fachkraft in Betracht ziehen, wenn sie

  • Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva)

  • eine persönliche oder starke Familienvorgeschichte von Hautkrebs haben

  • eine bekannte, erhöhte Anfälligkeit für Hautkrebs aufgrund spezifischer Genmutationen oder Umweltbelastungen (wie z. B. Belastung mit ionisierender Strahlung) haben.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. American Academy of Dermatology: Skin Cancer Resource Center: Patienten-Informationen darüber, wie Hautkrebs erkannt und behandelt und wie das Bewusstsein dafür geschärft wird

  2. American Cancer Society: Skin Cancer: Informationen zu den verschiedenen Formen von Hautkrebs, einschließlich Erkennung, Vorbeugung, Behandlungsoptionen und weiterer Ressourcen

  3. The Skin Cancer Foundation: Skin Cancer 101: Informationen zu den verschiedenen Formen von Hautkrebs, einschließlich Erkennung, Vorbeugung, Behandlungsoptionen und weiterer Ressourcen